Nº 036 (2022) – Verstehbarkeit

Die Unzufriedenheit mit der eigenen (Schrift-)Sprache.

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Einmal mehr kann ich es mir nicht verwehren, über mich gerade heftig Beschäftigendes zu bloggen.

Ich scheine zur Zeit wieder „in Zungen” zu sprechen. Also : Manche meiner Äußerungen werden nach meinem Empfinden überhuaupt nicht oder – was in meinen Augen noch schlimmer ist – heftig mißverstanden. Und weil mir das öfter passiert, zweifle ich. Ja, ich zweifle an meiner Fähigkeit, mich verständlich äußern zu können. Und ja, ich suche tatsächlich nur bei mir nach Gründen, nach Ursachen.

Ich weiß auch, daß eine Botschaft immer beim Empfänger entsteht. Deshalb ist es meine Aufgabe, so zu formulieren, daß am Ende des Kommunikationsweges das ankommt (also das entsteht), was ich mitzuteilen beabsichtigte. Und daran scheitere ich immer wieder.

Die Deutsche Sprache ist reich an Bildern, Metaphern, geflügelten Worten, bekannten Phrasen – und ich gerate immer wieder in Versuchung, genau das alles zu nutzen. Denn ich gehe davon aus (ich weiß, zu Unrecht), daß solche Sprache allgemein bekannt und allgemein korrekt dekodierbar ist. Ja, ich bemerke immer wieder, daß dem so nicht ist. Ach: Wahrscheinlich ist jede Sprache dieser Erde reich an Bildern, Metaphern, geflügelten Worten und bekannten Phrasen.

Besonders beim Schreiben (und natürlich auch bei jeglicher Kommunikation in Schriftform) … Ich denke an die vielen Anfänge, die ich notierte, aber nie beenden konnte. Ich zerriß einen mittlerweile zum sechsten oder fünften Male angefangenen Brief heute erneut. Weil ich einmal mehr befürchtete, daß das von mir Geschriebene – mit ganz anderen Augen gelesen – an Wunden rühren könnte, die nicht wieder aufreißen sollten. Weil ich einmal mehr die Ahnung hatte, daß das nach bestem Vermögen deutlich Formulierte nicht in meinem Sinne verstanden werden kann. Aber diesen Brief möchte ich schreiben. Schon seit Wochen. Ich bin nur immer wieder irgendwann unzufrieden mit der Verstehbarkeit meiner Worte.

Und weil ich das heute gerade wieder besonders deutlich empfinde, so deutlich empfinde, daß ich mir dieses zu artkulieren erlaube, schreibe ich hier darüber.

Das alles ist keine Kritik an anderen Menschen. Nein. Für meine Aussagen, meine Texte, meine Nachrichten bin nur ich selbst verantwortlich. Zur Zeit scheine ich dieser Verantwortung nicht in allen Fällen gerecht werden zu können.

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Gut fand ich am 05.02.2022 den gekauften Speck, mein Unterwegssein in diesem Draußen (ich war an den Ententeichen), das ausgelesene Buch.
 
Für Morgen zog ich die Tageskarte König der Kelche.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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Eine Antwort zu Nº 036 (2022) – Verstehbarkeit

  1. Ulli sagt:

    Spüre dich …

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