2025 – 141: Naturschauspiel

Nur ausgedachte, vorstellbare Schönheit.

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Weißes Blütenblatt
Im Kelch der roten Tulpe
Nah beim Pflaumenbaum

Was für ein Durcheinander
Das meine Augen erfreut

 

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Einige jahrelang ungenutzte Plastebehältnisse und etwa zehn Senf-/Joghurteimer verließen meine Wohnung.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 21. Mai 2025 war ich zufrieden mit einigen kleinen Änderungen im Haushalt, mit einer von mir erfüllten Bitte, mit Couscous zu Mittag und zu Abend.


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2025 – 140: Gewese

Mir ist es fast nur als Aufforderung geläufig.

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Gewese. Ist das nicht ein schönes, ein altes, heute fast ungebräuchliches Wort? Ich habe es im Ohr: „Mach doch nicht soviel/so ein Gewese.” Gut, Wiktionary meint, es sei eine Wortbildung des 20. Jahrhunderts, aber: Gewese ist schon im Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm enthalten (Wiktionary verweist allerdings in einer Fußnote darauf).

Interessant ist für mich auch, was das Wortschatzportal der Universität zu Leipzig an Ergebnissen zum Wort Gewese liefert. Dort gibt es nämlich (im Browser auf dem Rechner oder ausnahmsweise am Tablet, am Smartphone nutze ich solche Seiten nicht) oben rechts die Möglichkeit, den Korpus (die Gesamtheit der ausgewerteten Quellen) zu wechseln. Und ja, man kann für die Deutsche Sprache damit z. Bsp. auf „News 2024” umschalten und liest, was an Nachrichten aus dem letzten Jahr schon längst wieder vergessen ist.

Ab und an benötige ich solche Handreichungen zur Verwendung von Begriffen und Wendungen. Aktuellen Rechtscheibwörterbücher liefern dazu nur wenig, für mich zuwenig. Deshalb habe ich mir das Wörterbuchnetz und das Wortschatzportal in meine Lesezeichen gepackt, auch das Oxford English Dictionary, das leider nur einge­schränkte Informationen liefert, solange ich mich dort nicht einkaufe.

Ach, das waren noch Zeiten, in denen das meiste in diesem Internet (nicht nur im WWW) verfügbar war, ohne daß jedes Angebot gesondert bezahlt werden mußte (noch dazu in irgendwelchen Abonnements, wie es heute üblich ist). Aber ich will nicht soviel Aufhebens darum machen, denn noch immer gibt es ja gute Informa­tions­quellen – zumindest außerhalb der Unbelievable States of Trumpeltier …

 

Erinnerung des Tages:
Ja, für den Internetzugang benutzte auch ich AOL-CDs mit XXX Frei-Stunden, ehe ich ein Abo über die Lokalzeitung hatte.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 20. Mai 2025 war ich zufrieden mit den gefundenen Hilfen zu Wörtern, mit abge­schlos­sener Datenschubserei einer ganz speziellen Festplatte, mit Pasta und Pesto Calabrese.


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2025 – 139: Einbildung

Oder wurde da etwas bewußt ausgedacht?

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Wie kann ich bemerken, wie finde ich heraus, daß sich jemand etwas nur einbildet oder etwas nur ausgedacht hat? Ist beides unterscheidbar? Und wie ist das bei mir selbst?

 

 

Die Fragen kamen nicht von ungefähr. Wenn ich in meinen alten Kladden herumlese, dann finden sich darin Notizen zu tatsächlich Erlebtem und natürlich (wie könnte es bei mir anders sein) auch „erfundene” Texte. Leider, leider war ich früher nicht so pingelig wie heute bzw. nahm es mit der Kennzeichnung fiktiver Begebenheiten nicht sehr genau. Und so saß ich heute da, ratlos: War mir das wirklich passiert, hatte ich das wirklich erlebt und/oder gesehen? Habe ich mir das nur eingebildet, es mir ausgedacht? — Ach, wie sehr war ich versucht, mein früheres Ich zu schelten, für einen Blödmann zu halten. Dann aber fiel mir ein, daß das nichts an meinem Problem ändert, meine Fragen nicht beantwortet, und so ließ ich es sein, mit mir zu hadern.

Seit ich täglich blogge, kann ich beides voneinander unterscheiden und habe noch eine dritte Kategorie: das Verfremdete. Also nicht nur Erlebnisse und Ausgedachtes (auch das Ausgedachte muß nicht immer Fiktion sein), sondern auch das zumeist für das öffentliche Herzeigen Dekonkretisierte. Überwiegend schon an der Schriftfarbe erkennbar, zusätzlich immer noch gekennzeichnet.

Ach: Muß ich mir ausdenken, was ich mir einbilde?

 

Erinnerung des Tages:
Sehr sonderbar: Ich weiß wirklich nicht, ob es eine Erinnerung ist oder etwas verinnerlichtes Ausgedachtes.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 19. Mai 2025 war ich zufrieden mit ollen Kamellen (selbstaufgeschriebenen), mit der am Nachmittag auf der Couch verbrachten Zeit , mit etwa 400 GB gelöschten Daten.


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2025 – 138: Reserviert

Vorstellung von ehemals Vertrautem und doch nur selten Gesehenem.

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Der Anblick ist sonderbar vertraut: Auf allen, wirklich allen Tischen stehen „Reserviert”-Schilder. Kurz hinter dem Eingang ins Lokal erwartet die Gäste die Aufforderung: „Bitte warten! Sie werden plaziert.” Die Stühle mit braunem Cord bezogen, Tischdecken in Gelb, die künstlichen Grünpflanzen von Staub bedeckt. Ein Experi­ment zu Zeitreisen vielleicht? Denn wenn – Wenn! – die einmal irgendwann einmal möglich gewesen sein werden, dann doch wohl nicht körperlich, sondern nur … Wie könnte das genannt werden? Psychisch? Geistig? Jedenfalls in einer Art AKE, nicht wahr? Das direkte Einspeisen des Erlebens und Handelns in der Zielumgebung zur Zielzeit in das Hirn des Zeitreisenden zu seiner Jetztzeit.

Ist Kaffeehausmusik zu hören? Jedenfalls breitet sich ein Geräusch­teppich aus, der ebenfalls irgendwie bekannt zu sein scheint. Ein Klavier, Streicher, ein Saxophon vielleicht oder eine Klarinette, dazu Gitarre und fast unhörbares Schlagzeug. Kein Gesang. Und kein Geruch!

Was auch fehlt, sind Menschen. In dieser Kulisse scheinen noch nie welche gewesen zu sein oder schon lange keine mehr. Am Tresen rechts steigt ein dünner Rauchfaden aus einem Aschenbecher auf.

 

 

Erinnerung des Tages:
Im schmalen Gastraum eines Hotels in Koblenz trank ich vor der Jahrtausendwende meinen ersten Federweißen; seitdem mag ich dieses Getränk.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 18. Mai 2025 war ich zufrieden mit umsortierten Kladden (wieso nur habe ich sooooooo viele), mit Sauerkrautsalat, mit aufgeschriebenen Phantasien.


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2025 – 137: Gesalzen

Etwas, das zum menschlichen Leben gehört.

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Humor ist das Salz des Lebens und wer gut gesalzen ist, bleibt lange frisch.

Karel Čapek (∗ 1890 – †1938)

 

 

Nachgedacht über den Humor. Wie halte ich's damit?

Ich gestehe: Ich gleite mit zunehmendem Alter immer öfter in Sarkasmus ab (meine eigene Einschätzung, die nicht völlig richtig sein muß). Und ich mag auch den schlüpfrigen Humor und solchen, der nicht mehr bolliddiggl korräckt ist. Ich liebe E. O. Plauen, Karl Valentin, Gustav und Erich, nur regional bekannte Spaßmacher wie die Schnarzjer hierzustadt. Ja, der Humor war anders in der DDR, meiner Meinung nach feiner, versteckter (sofern er sich in der Öffentlichkeit zeigen mußte) – aber auch derber, entlarvender, gepfefferter (so er im Versteckten, rein Privaten auftrat). Kabarett ist mir lieber als Comedians.

Ich bin mir sicher, daß ich ohne Humor nicht leben kann, nie leben konnte. Dabei „reicht” mir der, der mich zum Schmunzeln bringt (idealerweise verbunden mit Nachdenken und Kopfnicken), den brüllenden Humor ertrage ich manchmal nicht, obwohl auch ich in der Lage bin, solchen zu produzieren – aber meist finde ich den selbst dann viel zu verstörend, um ihn „rauszulassen”. Und ich denke, daß Humor manchmal sogar zu überleben half und hilft.

Grad überlegte ich, einen alten Flachwitz wiederzugeben – aber nein, davon kennt ihr wahrscheinlich selbst genügend …

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Knapp 100 Hörbücher löschte ich heute von verschiedenen Datenträgern – ich hörte nie eines und werde das voraussichtlich auch nie tun.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 17. Mai 2025 war ich zufrieden mit dem Fortschritt bei der Datenschubserei, mit der Nichtumsetzung eines Planes, mit Kaßler und Schupfnudeln und Meerrettich.


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2025 – 136: Kalenderblatt

Eine wahrlich obskure Quellenangabe.

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Olle Erwin schrieb ja wundervolle Romane, denkt nur an den „Wundertäter”. Doch er konnte auch sehr, sehr kleine Sachen machen. Die fanden sich unter anderem auf den Blättchen der Abreißkalender, die wir in der DDR so hatten. Und ich denke, daß ich das hier von da abgeschrieben habe:

 

 

Dort ruht der Stein
In seinem Sein.
Hier eifre ich
In meinem Mein.

Erwin Strittmatter (Wahrscheinlich aus den „Selbstermunterungen”.)

 

 

Ich weiß die genaue Quelle wirklich nicht und habe auch das Kalenderblatt nicht aufgehoben. Der Vierzeiler steht in einem kleinen Notizbüchlein, daß ich während meiner Zeit an der EOS führte, also von 1978 bis 1982. Immer wieder staune ich über das, was ich merkwürdig (des Merkens würdig) fand in so jungen Jahren …

 

Erinnerung des Tages:
In den Jahren 1978 bis 1982 war ich auch regelmäßig Gast bei Veranstaltungen der Urania und las regelmäßig deren gleichnamige Zeitschrift.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 16. Mai 2025 war ich zufrieden mit durchgeführter Datenschubserei, mit ausgesondertem Papier, mit zwei Kannen Tee.


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2025 – 135: Ausstieg

Wenn jemand sich eine Auszeit gönnen möchte.

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Diesmal ist es nicht so einfach. Da sind zu viele Verpflichtungen, die nicht ignoriert werden können, denen nachgekommen werden muß. Es ist Versprochenes dabei, das schwieriger ist als gedacht. Es ist Gefordertes dabei, das um den Preis des eigenen Untergangs erledigt werden muß. Aber so geht es nicht weiter, so anstrengend, auslaugend, überfordernd durch eigene Schuld.

Einfach ein paar Tage, drei oder vier, heraustreten aus dem norma­len Alltag. In das eigene, nicht fremdbestimmte Leben eintauchen, sich selbst fühlen und zuhören und pflegen. Und ja, auch bedauern und trösten. Vorübergehend unauffindbar sein für alle Zwänge, auch für die selbstauferlegten. Die Nachrichten oder besser: All das, was für Nachrichten gehalten werden soll, nicht heranlassen an das Ich. Schlafen vielleicht, lange und störungsfrei schlafen. Und lesen, ein gutes Buch lesen, ein dickes gutes Buch.

Dazu für drei oder vier Tage weg davon, sich unbedingt mitteilen zu müssen. Nicht schweigen, nicht so lange schweigen, schon weiter reden und singen, nur nicht für Zuhörerinnen. Ebenfalls nur für sich selbst. Schreiben? Wenn's denn sein muß; aber es muß ja nicht sein. Oder schreiben, und das Geschriebene gleich zerreißen, sofort verbrennen, ganz egal, wie gelungen die Sätze zu sein scheinen. Das eigene Urteil ist nämlich oft zu sehr bestimmt von den Erwar­tungen anderer. An die paßt sich der Mensch sowieso viel zu schnell und zu leicht und ohne Widerspruch an. Um zu gefallen? Oder um nicht anzuecken? Um nur nicht ausgeschlossen zu werden? Aber um welchen Preis?

Verschieben. Vieles läßt sich verschieben. Manches läßt sich sofort erledigen, vorziehen, vorzeitig tun. Anderes hat wohl noch eine gute Woche Zeit. Herausfinden, was wozu zählt und sich an die Arbeit machen. Nur für zwei Tage noch. Und dann: Für vier Tage verschwinden. Durch das Leben taumeln, mäandern. Alles abfallen lassen, abschütteln. Dem Trott entgehen. Keine hundert Stunden lang, aber für viele, viele freie Atemzüge. Ob das noch geht?

Buchungsbestätigung erhalten. Aussteigen zur Auszeit, bald.

 

 

Das ist niemand, der in meinem Figurenkanon schon vorgestellt wurde. Selbst ich weiß nichts weiter als das, was hier steht. Eine Figur. (Sie ist nicht auto­bio­grafisch, denn ich habe seit Jahren regelmäßig meine Auszeiten „im Mittelalter”.) Ich wüßte allerdings nur allzugern, wo die plötzlich herkommt und wieso sie so unpersönlich blieb …

 


 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 15. Mai 2025 war ich zufrieden mit zwölf Stunden Schlaf bis kurz nach Zehn, mit dem Rest der Möhrensuppe, mit dreieinhalb Stunden Unterwegssein draußen..


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2025 – 134: Unvollendet

Mitten in der Nacht, aus einem Traum heraus.

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Neben der Schlafstatt liegt bei mir nicht von ungefähr Schreibkram: Stifte, eine Kladde, ein Block. Manchmal finde ich nach dem Aufwachen und Aufstehen sogar Notizen, an die ich mich nicht erinnern kann. Letzten Donnerstag aber wußte ich, daß ich das aufschrieb, mitten in der Nacht, halb Drei aus einem Traum heraus:

 

 

Ein Mann, nicht mehr ganz jung an Jahren,
hat mittlerweile oft erfahren,
wie seltsam so ein Leben ist.
Und jetzt das Alter: Das ist Mist.
So denkt er vor sich hin im Stillen.

Ihm wachsen Haare aus den Ohren,
und Haare stör'n beim Nasebohren,
vergißt, was er im Topf gelassen,
verschüttet Kaffee aus den Tassen
und braucht schon ziemlich viele Pillen.

Jetzt streicht er viele seiner Träume.

 

 

Jaja, Humbug oder Unsinn, Unfug. Aber: Uff. Gestern noch erschien mir das zum Herzeigen zu banal. Heute versuchte ich mich vergeblich daran, weitere Zeilen zu diesem Machwerk Entwurf hinzuzuschreiben. Puh! Irgendwie … Keine Ahnung, in welcher Stimmung ich dazu sein müßte; in einen Büttenredemodus konnte ich mich nicht bringen, Comedian-Gehabe hatte ich auch nicht erreicht. Wie also könnte ich aus dem da etwas … Wie läßt sich das zu einem Ende bringen?

Insgesamt war ich etwas mehr als 90 Minuten mit dem Ding beschäftigt. Neunzig unproduktive Minuten.

Nein, halt, das stimmt ja so nicht. Denn ich habe während dieser neunzig Minuten zwar kein sichtbares Ergebnis fertiggebracht, aber dennoch Gedanken produziert, Wörter niedergeschrieben, drei Schmierzettel „verbraucht”. Also ist ja doch etwas entstanden. Ausschuß vielleicht, aber da ist etwas entstanden. Und es ist meine Aufgabe, das Entstandene nicht einfach geringzuschätzen, zu miß- oder verachten, sondern zu akzeptieren, daß nicht alles brauchbar ist und auch nicht alles brauchbar sein kann … Das ist keine Unzulänglichkeit, das ist Normalität, menschlich.

Nun, ich weiß nicht sicher, ob es sinnvoll (Für mich? Für die, die das lesen?) ist, solches unfertiges Zeug herzuzeigen. Ich mach es heute trotzdem. Selbst, wenn ich denke, daß es zwecklos ist. Denn ich weiß sicher, daß das öffentliche Nachdenken, das ich soeben auch zeige, mir weiterhilft. Nicht dabei, mich und mein Geschriebe­nes einzuordnen, nein, aber dabei, mich zum Weitermachen, zum Weiterschreiben zu bringen. Das ist unwichtig für die, die hier lesen, denke ich (und zweifle genau diesen Gedanken gleich wieder an), aber – ganz egoistisch – bin ich mir sicher, daß es mir hilft.

Rohe Dinge aus meinem Denkicht, freigelassen.

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Ich habe weitere 100 GB dreifach vorhandene Daten gelöscht und jetzt zwei leere 64-GB-USB-Sticks.

 

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Der Emil

 

P.S.: Am 14. Mai 2025 war ich zufrieden mit der Möhrensuppe, mit den Wegen durch die Stadt, mit einem gefaßten Plan.


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2025 – 133: Verlegenheit

Und doch offenbare ich nicht alle Details des Tages.

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Es gibt Tage wie heute: Ich fülle mehrere Seiten mit Worten und Sätzen, mit ganzen (kleinen) Geschichten, und keine davon kann hier gezeigt werden. Auch wollte mir kein Tanka oder Haiku oder Senryū gelingen, kein Vierzeiler kam mir in den Sinn. Selbst Dada verweigerte sich mir. Also suchte ich in dieser und jener Kladde nach etwas, das für diesen Blog nutzbar wäre. Aber ich fand nichts. Kein Zitat, kein Bonmot, kein Aphorismus, nichts, was mir zusagte. Haareraufend stöberte ich durch die im Rechner angelegten Ordner mit Schreibideen – aber auch da wurde ich nicht fündig. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Und nein, ich weiß auch kein Foto, das mit wenigen Wörtern …

Wie peinlich mir es doch wäre, an einem Tag keinen Beitrag hier zu veröffentlichen. Unangenehm peinlich, echt. Und ich dachte wieder darüber nach, warum mir das so wichtig ist, wozu ich diese Routine (noch immer) brauche. Ich fand und finde keine brauchbare Antwort außer: Es ist eben so, ich mach das gern. Und nach so vielen Jahren möchte ich das tägliche Bloggen nicht einfach aufgeben.

Die Lust am Übertragen von vier Post-/Ansichtskarten war mir darüber vergangen. Dann kümmerte ich mich eben um den Datenbestand, den ich vom Buchfink habe und von Jojo (die beiden vom mir gestalteten/mitgestalteten Sendungen bei Radio Corax). Neben der 500-GB-Festplatte sind da noch drei 128-GB-USB-Sticks. Also ließ ich Ordner abgleichen (vom Krusader, einem Dateiverwaltungsprogramm für LINUX), was ziemlich langwierig sein kann und langweilig. Konnte aber dadurch heute zwei der drei Sticks leeren.

Über all dem war ich auch noch einiges einkaufen, habe Möhren geschält, kleinge­schnibbelt und gekocht, aus denen morgen eine leckere Suppe werden wird. Und weil mir – wie ich schon anmerkte – nichts anderes einfiel, schrieb ich eben nieder, was bei mir heute los war. Hoffentlich ist das morgen wieder anders.

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Etwa 200 GB (meine erste Computerfestplatte hatte 30 MB!) mehrfach vorhandener Daten wurden gelöscht; ich habe noch immer alles doppelt gesichert.

 

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Der Emil

 

P.S.: Am 13. Mai 2025 war ich zufrieden mit dem Geschriebenen, mit gelöschten Daten, mit der angesetzten Möhrensuppe.


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2025 – 132: Solo

Beobachtung, die ich an mir nicht machen möchte.

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Alle Tage allein verbringen zu müssen, ist anstrengend (das weiß ich aus eigener Erfahrung) und kann zu Verbitterung führen (passierte bei mir bisher zum Glück noch nicht). Muß ja auch nicht. Kann dennoch. Mich macht es immer sehr betroffen, wenn ich verbitterte alte Menschen sehe, die in ihrer Einsamkeit, am Alleinsein verbitterten. Die tun mir (meist) aus zwei Gründen leid: Zum einen wirkt die Bitterkeit abschreckend auf andere Menschen, zum anderen ist Einsamkeit wirklich nichts, das ich jemandem wünsche. (Es sein denn, da litt jemand heftig in und unter einer Beziehung.)

Wißt ihr: Ich wünsche mir, daß ich – trotz aller eventuell zu ertragenden Einsamkeit – nicht zu einem verbitterten Tattergreis werde. Das wünsche ich auch allen anderen Menschen.

 

Erinnerung des Tages:
So manches hat sich in 22 Jahren nicht geändert, einiges verstehe ich heute nicht mehr.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 12. Mai 2025 war ich zufrieden mit Marmeladentoast zum Frühstück, mit dem nach langer Zeit (wieder) gelesenen Brief von 2003, mit der bisher ungesehenen Folge „Deep Space 9”.


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