So ein Wochenende besteht aus zwei Tagen: Sonnabend und Sonntag. Zwei Tage, an denen die Menschen sich ausruhen sollen von der Arbeit der vergangenen Woche und Kraft tanken sollen für die Arbeit der nächsten Woche.
Jaja, nachdem vor vielen, vielen Jahren die Sechs-Tage-Woche abgeschafft wurde, soll das so sein. Aber: Genauer betrachtet gibt es ziemlich viele, die am Sonnabend und Sonntag arbeiten müssen. Im Handel, im Verkehrswesen, im Gesundheitswesen, in der Gastronomie, bei Polizei, Feuerwehr und Co. – und bitte vergeßt nicht, daß auch am Wochenende Hausarbeit und Gartenarbeit zu verrichten sind, wobei manches davon nur am Wochenende machbar ist.
Zwei Tage Auszeit, die ein Mensch sich nimmt, zwei Tage, an denen nichts von dem geschieht, was zum Alltag gehört: Das ist für viele eine angenehme Vorstellung (und noch etwas Anderes als ein Wochenende). Einmal komplett unberührt sein von allen Sorgen, Ängsten, Pflichten, ohne alle anstrengende Konversation, ohne schlechte Nachrichten. Das klingt doch nach zwei Tagen voller Glückseligkeit. Nur das tun, was man selbst wirklich will, das, wofür sonst keine Zeit und keine Gelegenheit ist: traumhaft, oder? Und wenn dazu noch keine Mühe mit dem Essen und Trinken anfällt, weil all das dazu Notwendige von anderen Menschen erledigt wird: beinahe paradiesisch, nicht wahr? Ja, zwei solche Tage könnten zu den wunderbarsten Tagen eines Lebens gehören.
Wenn, ja, wenn diese zwei Tage nach dem eigenen freien Willen so ablaufen …
Für mich sind die Mittelalter-Märkte Auszeiten der angenehmen Art (die dennoch mit ziemlich viel Arbeit vorher und nachher verbunden sind).
Die anderen Möglichkeiten, zwei Tage „auszusteigen”: Von denen erzähle ich diesmal nichts. Über die will ich auch nicht nachdenken, denn die sind … Sagen wir mal: nicht so schön.
Erinnerung des Tages:
Bei der ersten Beerdigung, die ich bewußt miterlebte, konnte ich Opa im offenen Sarg sehen (ich war damals Neun; und nächste Woche Freitag wird die Urne meines Vaters beigesetzt).
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Am 11. Juni 2025 war ich zufrieden mit dem erfreulichen Anblick, den ich den halben Tag vor Augen hatte, mit einer Spielerei mit der Drei, mit Numiroso satt.
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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).