Das ist der 15. Adventskalender hier. Ich widme ihn allen, die krank sind oder Unterstützung benötigen, allen, die einsam oder allein sind. Möge allen Menschen eine im wahrsten Sinne des Wortes wundervolle Weihnachtszeit beschieden sein. Meine Kerzen brennen wieder für alle Menschen und Tiere, vor allem für die, die Hoffnung und Trost brauchen.
Heute brennt die erste Kerze im Adventskranz, -leuchter oder -gesteck.
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Vorbemerkung: Ich brauche für mein Weihnachtserleben nicht unbedingt die Geschichte von Geburt im Stall und Krippe. Aber das ist eben als Motiv oder in anderer Funktion in vielen weihnachtlichen Bräuchen des Erzgebirges enthalten. Aus der Zeit, da das Geleucht noch ein Frosch, ein Kienspan oder eine Talglampe war, untertage, vorm Ort, stammen viele Bräuche zum Fest. Damals waren die Bergleute noch tiefgläubig. Also kann ich den christlichen Bezug nicht ganz aus meinem Adventskalender heraushalten.
Wieder hat sie begonnen, die für mich schönste Zeit des Jahres. Advent und Weihnacht. So ganz fühle ich meine zugehörige Stimmung noch nicht, aber die kommt bestimmt bald. Wieder riecht es bei mir nach Neudorfer Weihrauchkerzen. Wieder esse ich Leb- und Pfefferkuchen, Spekulatius, Dominosteine, Stollen, Weihnachtsplätzchen. Natürlich werde ich auch Glühwein und andere saisontypische Getränke zu mir nehmen, am häufigsten wohl heißen Met. Doch die Menge von all dem mußich weit geringer halten als im Vorjahr und noch früher – der Diabetes verlangt das von mir. Ob ich irgendwo einen kandierten Apfel essen werde? Orangen und Mandarinen, die früher Weihnachtsobst waren, kann ich ja mittlerweile das ganze Jahr über genießen. Marzipan – auch eine eher weihnachtliche Spezialität – gibt es heute auch jederzeit.
Viele Leute haben besondere Beleuchtungen installiert zu dieser Zeit. Leuchter, die im Fenster der guten Stube als Engel und Bergmann und Schwibbogen stehen, haben heute nur noch selten echte Kerzen; auch auf denen leuchten zumeist elektrische oder gar ganz moderne LED-Leuchtmittel. Überall hängen Lichterketten in Fenstern und Gärten, an Balkonen und auf Dächern. Am liebsten ist mir warmweißes Licht; bunte Blinkerei und wilde Farbwechsel entsprechen meiner Meinung nicht dem hierzulande noch besinnlichen Charakter der Weihnachtszeit. Und ich freue mich, wenn ich Weihnachtsmusik höre, deren Text ich verstehen kann.
Ihr merkt, meine Advents- und Weihnachtszeit wird wohl immer eine klassische sein, eine ohne modernen Schnickschnack. Vielleicht zu großen Teilen wieder ohne Familie, allein, aber nicht einsam. Melancholisch, sentimental wird so mancher Tag werden. Ich werde Weihnachtsgeschichten lesen, viele davon nicht zum ersten Mal. Und vielleicht, vielleicht gehe ich zu einer Christvesper oder Christmette, am Ende dieser Zeit. Ich sag ja: So ganz kann ich den christlichen Bezug nicht heraushalten aus meiner Advents- und Weihnachtszeit.
Heute erinnere ich euch aber auch noch an eine ganz einfache Weisheit:
Advent! Advent! Ein Lichtlein brennt!
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
und wenn das fünfte Lichtlein brennt:
Dann haste Weihnachten verpennt!
Achtet also bitte auf eure Kerzen. Ich muß das in diesem Jahr intensiver als sonst machen. Einer meiner Adventskalender sind 24 Teelichter, auf deren Grund besondere Botschaften für mich zu finden sein werden. Ich bin ja mal gespannt.
Ich schleiche mich davon und wünsche eine schöne Advents- und Weihnachtszeit.
P. S.: Zufrieden war ich gestern, am 30. November 2024 auch noch mit der zu großen Teilen funktionierenden Beleuchtung, mit lange nicht mehr gehörter Weihnachtsmusik, mit der getroffenen Vorbereitung für das heutige Frühstück.
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