2025 – 080: Ausflüchte

Auch ich suche hin und wieder welche.

To get a Google translation use this link.

 

Seit dem 8. Jahrhundert sind ūzfluht (Substantiv) und ūzvliehen (Verb) nachgewie­sen, in der Bedeutung „Flucht” oder „entfliehen”. Seit dem 15. Jahrhundert allerdings ist (nur noch) das Substantiv in seiner heutigen Bedeutung in Gebrauch:

Notlügen, Ausreden, Flunkereien und Schwindeleien, Scheinargumente und Schutz­be­hauptungen – zumeist, um sich unangenehmer Verpflichtungen oder Erklärungen zu entziehen. Ja, natürlich nutze ich hin und wieder Ausflüchte, um genau das zu erreichen – oder sollte ich „zu vermeiden” schreiben? Bei meinen (wenigen) guten Freunden sind sie nie notwendig, waren sie auch nie notwendig, kam und komme ich nie in Versuchung, mich in Ausflüchte zu retten. Das ist übrigens sehr bemerkens­wert: Menschen retten sich in Ausflüchte. Ich habe das Wort auch noch nie in der Einzahl benutzt oder gehört bis auf eine Ausnahme, als nämlich einmal ein Imker über Dinge sprach, die Bienen betreffen.

Jetzt kann ich aber nicht weiter darüber plaudern. Ich habe noch einen Termin in der Stadt. (Möglicher Klartext: Hab grad keinen Bock mehr, lieber schlendere ich noch ein wenig um den Markt, mit Kamera und Kladde. Viele Grüße aus Zschopau.)

 

Erinnerung des Tages:
Ein paar Jahre fuhr ich ES 150/1 (mit den großen Knieschutzblechen). Hach!

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 21. März 2025 war ich zufrieden mit der reibungslosen Fahrt, mit dem erledigten Aufbau, mit den Wiedersehen mit Freunden.


© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
CC by-nc-nd Website (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).

Veröffentlicht unter 2025, Gedachtes, One Post a Day | Verschlagwortet mit , , , | Schreib einen Kommentar

2025 – 079: Altmodisch

Zwei aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verschwundene Worte.

To get a Google translation use this link.

 

Ich stolpere hin und wieder über sie: Inbrunst und Hingabe. Zwei fast vergessene Wörter. Und ihre Bedeutungen sind auch kaum noch bekannt – oder? Altmodisch klingen sie, wie aus sehr ferner Vergangenheit herüberhallend. Waren sie tugend­haft, als die Menschen noch pflegten, was sie benennen? Gibt es beide heute noch? Sind Menschen noch immer in der Lage, so zu handeln?

Inbrünstig und voller Inbrunst, voller Hingabe und hingebungsvoll. Nicht nur in der (romatischen) Liebe üblich (gewesen).

Manche pflegen hingebungsvoll ein Hobby oder Menschen … (Und ich bin wirklich fasziniert von den verschwindenden Begriffen.)

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Von den (noch immer) vielen leeren Kartons und Schachteln gab ich heute einige in den Alpapiercontainer.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 20. März 2025 war ich zufrieden mit dem erneuten „Verschlafen” bis nach Neun, mit der Physiotherapie, mit der Zeit im Bad.


© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
CC by-nc-nd Website (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).

Veröffentlicht unter 2025, Gedachtes, One Post a Day | Verschlagwortet mit , , , , , | 2 Kommentare

2025 – 078: Erbstück 031

Tagebuch A: Montag, 31. Januar.

To get a Google translation use this link.

 

 

Ein neuer Morgen, ein neuer Tag. Wie immer nach dem Aufstehen die Morgenroutine: Kaffee, Keks, Pillen. Wie ist das bei anderen Menschen? Brauchen die auch so lange wie ich, um in den Modus „funktionieren” zu kommen? Als wir noch zu zweit frühstückten, dauerte das nicht so lang. Mir fehlt das schon, auch wenn ich mich immer überwinden mußte, so früh zu reden. Aber es funktionierte. Was ist jetzt anders, seit ich alleine bin, was macht mich so träge? Darüber dachte ich später am Tag nach.

Heute habe ich einen Tag Schreibpause eingelegt. Bzw. hatte ich mir vorgenommen, nicht zu schreiben. Dafür wollte ich draußen ein paar Fotos machen. Irgendwo in der Stadt. Ich war dann auch drei Stunden unterwegs, auf diesem einen ganz besonderen Friedhof hier in der Stadt. Gesehen hab ich dort viel, das meiste kenne ich ja. Aber nichts von all dem schien es mir Wert zu sein, fotografiert zu werden. Nicht die Details an Grabstellen und -steinen, nicht die Blüten, die ich dort am letzten Januartag dort sah. Blüten im Januar gab es früher nur drinnen. Hab ich als Kind jemals Gänseblümchen und blühenden Huflattich gesehen vor den Winterferien? Und weil ich die ganze Zeit nicht in der Lage war, auch nur ein einziges Bild zu machen, ging ich wieder nach Hause.

Dort machte ich mir dann Grünen Tee. In einem schwarzen Chinesischen Teeservice mit ganz winzigen Teeschälchen. Trank Tee, starrte in die Flamme einer Kerze, zündete eine zweite an. Leere im Kopf. Richtige Leere. Tabula rasa – und horror vacuii. Ja, da war Leere im Kopf – und ich habe Angst vor dieser dröhnenden Leere. Die erdrückt mich und saugt mich aus, raubt mir alle Kraft. Ich trank einen Fingerhut Tee nach dem andern. Fand aber trotzdem keinen Gedanken. Aber: Da war ja die Frage vom Morgen. Was anders ist, seit ich allein bin. Was meine Morgenroutine so verändert hat!?

Nichts anderes fiel mir dazu ein, als daß ich jetzt eben alleine bin, daß mir jetzt ein Gegenüber fehlt. Nicht nur das Gegenüber, sondern der Mensch an meiner Seite. Auch wenn sie zum Ende des vorigen Jahres seltener wurden, weil wir beide sehr oft unterwegs waren: Die Berührungen, der Hautkontakt fehlen mir sehr. Ebenso die Worte, die Gespräche und die Geräusche, die ein anwesender Mensch eben so im Alltag macht. Und daß ein Mensch immer Geräusche macht, fiel mir erst auf, als sie weg war. Das ist, was ich als den deutlichsten Unterschied wahrnehme: die Stille. Aber ist es wirklich diese Stille, die mich morgens so verlangsamt, so träge macht? — Keine Ahnung. Wie überaus sonderbar wir Menschen doch aufeinander reagieren – und wie außerordentlich schwierig unser Leben wird, wenn wir allein oder einsam uns fühlen.

Es ist Zeit fürs Bett, dessen andere Hälfte noch eine ganze Zeit lang leerbleiben wird, wie ich annehme …

 

 

Mit diesem Text wird das geerbte Tagebuch fortgesetzt. Alle Teile der Erbkladden-Serie sind unter diesem Link in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge (neueste zuerst) zu finden. Über eines der Notiz­bü­cher erzählte ich ja schon vor langer Zeit, im November 2012. Ich tippe die kleinen blauen lateinischen Buchstaben ab, immer mal wieder. Erst jetzt nämlich darf ich abschreiben aus den „von einem Freund geerbten” Kladden mit dieser winzigen Schrift.

 

Erinnerung des Tages:
Ich hatte mich ein einziges Mal im Angeln versucht (als Rutenhalter für einen Mitschüler) in der 11. Klasse: Nein, das ist nie etwas für mich gewesen.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 19. März 2025 war ich zufrieden mit meinem Verschlafen (zwei Stunden länger als normal), mit abgeschlossenen Vorbereitungen, mit mehreren wiedergefundenen Kurznotizen.


© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
CC by-nc-nd Website (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).

Veröffentlicht unter 2025, Erbkladden, Geschriebenes, One Post a Day | Verschlagwortet mit , , , , , , , | Schreib einen Kommentar

2025 – 077: Ablenkung

Ich bin unsicher, ob sie notwendig und/oder sinnvoll ist.

To get a Google translation use this link.

 

Natürlich ist es eine altbekannte, „altbewährte” Methode, die bei der Bewältigung des Lebens hilft: die Ablenkung. Aber … Sie hilft eben nicht dabei, Probleme zu lösen, nicht wahr?

 

 

Was wir Menschen dringend benötigen: etwas Sinnstiftendes, das wir dem allgegenwärtigen Wahnsinn entgegensetzen können.

 

 

Also nicht nur ablenken, sondern wehrhaft sein, stark, um entschieden auftreten zu können. Immer dann, wenn wieder etwas völlig Unsinniges eingeführt/durchgesetzt werden soll oder etwas Sinnvolles gestrichen/gekürzt. Schon im Kleinen, im Viertel, im Ort. Und um Veränderungen anzuregen, zu fordern und dann auch mit der Kraft der Massen versuchen durch-/umzusetzen. Ja, ich weiß, das klingt in vielen Ohren utopisch, weltfremd, unmöglich. Aber ich war einer von den Vielen, die damals die Veränderung in meinem jetzt nicht mehr existierenden Heimatland in Gang setzten (doch ich war nicht bei denen, die es untergehen sehen wollten). Haben wir nichts aus diesem Teil der Geschichte gelernt?

 

Erinnerung des Tages:
Die DDR zu verändern, schien unmöglich, gelang uns aber anfänglich – bis dann „der Goldene Westen” für viele zu verlockend wurde.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 18. März 2025 war ich zufrieden mit der Physiotherapie (trotz autsch), mit dem endlich ausgelesenen vierten Band von „Otherland” (der aber deutlich weniger fesselnd ist als die drei davor), mit der Pasta Carbonara zum Abend.


© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
CC by-nc-nd Website (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).

Veröffentlicht unter 2025, Gedachtes, One Post a Day | Verschlagwortet mit , , , , , | 6 Kommentare

2025 – 076: Vorräte

Ich habe tatsächlich viele, aber zu viele?

To get a Google translation use this link.

 

Eine nichtangebrochene Packung Klopapier, eine ebensolche Packung Küchenrolle. Drei Pfund Kaffee, fünf Packungen Nudeln. Reis, Hirse, Bulgur, Couscous, Linsen. Instant-Nudeln, midestens fünf Päckchen. Vier Dosensuppen. Nudelsoßen, Pesto, ein volles Tiefkühlfach. Viele Sorten Tee. Marmeladen, ein Glas Honig. Etwas Wurst und vor allem Käse, eine volle Flasche Rapsöl, Fischkonserven. Naja, und Salz, passierte Tomaten, Sauerkraut, Dies, Das und Jenes.

Ich habe vor, die Menge jetzt zu reduzieren. Vor allem bei den Lebensmitteln: Da liegt wirklich zu viel im Regal. Weit mehr als gerade aufgezählt. Ich muß anfangen, diese Übervorräte aufzuessen. Oder werden sich die Verhältnisse so ändern, daß eher noch mehr Vorratshaltung angebracht sein wird?

Immer, wenn es wirklich günstige erscheinende Sonderangebote gibt, kann ich zur Zeit nicht widerstehen. Keine Ahnung, ob sich das irgenwannd bezahlt macht. Doch langsam wird der Platz für weiteres Horten knapp. Und ich sortiere mittlerweile auch alle zwei Wochen alles um, damit ich nicht immer die „frischesten” Sachen zuerst verbrauche. Trotz aller Vorbehalte: Ich werde den Konservendosen, Instant-Nudeln und ETW eine Reduktion auf ein vernünftiges Maß angedeihen lassen. Dann wird es wieder so wie früher: Ich kann – ohne einzukaufen – von den Vorräten bei halbwegs sparsamem Verbrauch etwa drei Wochen leben, wenn ich etwas strenger rationiere, sogar vier Wochen. Das sollte ausreichen für Notfälle.

Und weniger kaufen sollte ich auch …

 

Erinnerung des Tages:
Rosenstolz. Die frühen Jahre. AnNa R. ist gestorben.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 17. März 2025 war ich zufrieden mit dem Wachwerden im halbwegs warmen Zimmer, mit den erledigten Nacharbeiten, mit meiner angenehmen Stunde.


© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
CC by-nc-nd Website (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).

Veröffentlicht unter 2025, Erlebtes, One Post a Day | Verschlagwortet mit , , , , | 4 Kommentare

2025 – 075: Wollenes

Wer braucht denn sowas heutzutage noch?

To get a Google translation use this link.

 

Na, ich zum Beispiel!

Denn ich war gestern und heute wieder als Marktmönch unterwegs. Etwa 60 Stunden im Draußen, im Zelt, in dem die Temperatur nicht höher als in der Umgebung war und ist. Nachts zum Beispiel -5 °C, die im Schlafsack gut auszu­halten sind. Aber tagsüber: Da war ich froh über die gestrickten Schafwollsocken, die ich über den normalen Socken tragen konnte. Ich war sogar versucht, mir noch wollene Handschuhe zu kaufen. Sogar über einen Schal dachte ich nach, wie er zuhause im Schrank liegt (gleich neben einem Paar wollener Handschuhe).

Und auch unverarbeitet trägt Wollenes zu meinem Wohlbefinden bei. Die Urform der Schafwolle, nämlich Schaffelle, liegen unter und in meinem Schlafsack bzw. tagsüber auf meinem Stuhl, mir Füße und Arsch zu wärmen. Ohne Wollenes hätte ich gut gefroren von Freitag bis heute. Brrrrrrrrrr.

 

Erinnerung des Tages:
Bei ähnlich kühlem Wetter wurde ich vor Jahren auf einem Markt gefragt, ob wir ab sieben Uhr die Stände öffnen (am Plakat neben mir stand 11 Uhr) …

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 16. März 2025 war ich zufrieden mit lachenden Besuchern, mit neuen Kontakten, mit dem zügigen Abbau.


© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
CC by-nc-nd Website (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).

Veröffentlicht unter #BruderEmil, 2025, Erlebtes, One Post a Day | Verschlagwortet mit , , , , , | 5 Kommentare

2025 – 074: Anblick

Oder Einblick. Jedenfalls ungewohnt bis gruselig.

To get a Google translation use this link.

 

Das sah ich am Dienstag, ungelogen, im Öffentlichen Raum einer kleinen Großstadt, an einer ÖPNV-Haltestelle; und ich überlegte bis heute, ob ich davon erzählen kann:

Sehr tief hängende Skater-Jeans enden im oberen Drittel von Waden mit Bärenfell. Unten Schuhchen, die an die blauen DDR-Turnschuhe erinnern, und Sneaker-Socken undefinierbarer Farbe. Kurzes Tanktop (ja, wirklich), darüber eine offen getragene schwarze Daunenweste, ebenfalls recht kurz. Nicht nur bauchfrei, nein. Ein ganz neuer Anblick für mich, der ich gegen sonderbare Mode üblicherweise tolerant bis ignorant bin. Auch ein gut sichtbares Mauererdekolleté – und zwischen der tief­hän­genden Hose und dem sehr kurzem Oberteil war dazu rundherum ein ferrariroter Beinahe-String-Tanga ob seiner Signalfarbe auf kellergebräunter Haut sehr deutlich sichtbar. Ich hoffen, daß diese Männermode sich nie allgemein durchsetzt.

Davon ist wirklich nichts übertrieben (obwohl: Die Farbnuance der Unterhose kann eine andere gewesen sein). Ich weiß allerdings nicht, ob er besonders mutig oder nur heftig zugeballert war …

 

Erinnerung des Tages:
Im Jahr 2024 konte ich mir hier auf dem Markt die Hände an lebenden Kamelen wärmen.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 15. März 2025 war ich zufrieden mit der Ruhe am Morgen, mit den vielen netten Menschen und Gesprächen, mit dem leckeren Met.


© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
CC by-nc-nd Website (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).

Veröffentlicht unter 2025, Gesehenes, One Post a Day | Verschlagwortet mit , , , , | Schreib einen Kommentar

2025 – 073: Unterkommen

Markterleben. Froh über ein wenig Stoff.

To get a Google translation use this link.

 

 

Wer lange Zeit oder öfter mal unterwegs ist, auf sich allein gestellt gar, weiß wahr­schein­lich die Möglichkeit zu schätzen, irgendwo unter­zukommen, unter einem wie auch immer gestalteten Dach sich ausruhen und schlafen zu können für eine angemessene Zeit. Selbst eine Höhle oder ein einfaches Zelt sind da recht,

 

 

Viele Grüße aus einem Zelt (bei etwa 0 °C).

 

Erinnerung des Tages:
Der erste Gang in einen Zuber auf dem Markt war für mich sehr schambehaftet.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 14. März 2025 war ich zufrieden mit der Fahrt durch die verschneite Landschaft, mit dem erledigten Aufbau, mit guten Gesprächen.


© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
CC by-nc-nd Website (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).

Veröffentlicht unter #BruderEmil, 2025, Erlebtes, One Post a Day | Verschlagwortet mit , , , , | Schreib einen Kommentar

2025 – 072: Gemustert

Unerwartet entdeckt und überrascht.

To get a Google translation use this link.

 

 

Sie würde mit dem Zug unterwegs sein, las ich in ihrem Account. Das können gut zwei Stunden in ihrer Nähe werden, wenn ich es schaffe mitzu­fahren.

Endlich sitze ich im Zug, ihr schräg gegenüber. Eine wirklich gute Gelegenheit, sie in aller Ruhe zu beobachten. Wie sie sich bewegt, ihre Brille immer wieder hochschiebt. Nach einer Weile bemerkt sie meine Blicke und wird etwas unruhiger. Sie steht auf, in welche Richtung wird sie gehen? Mit zwei Schritten nur ist sie bei mir und faucht mich an. „Sag mal, denkst Du, ich bemerke das nicht? Daß Du mich die ganze Zeit beobachtest, anstarrst?” Ich werde rot, wie peinlich. „Hast Du Angst, daß ich keine Frauen mag? Wenn nicht, warum hast Du mich nicht einfach angesprochen? Ich beiße nicht!” Völlig überrumpelt, alle zurechtgelegten Ausreden als Dummheiten erkennend, stottere ich: „Ich weiß nicht, ich … Mir fehlt Deine Selbsicherheit.” Sie stutzt. „Na dann komm mit rüber. Laß uns reden und – wer weiß …”

 

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Ich habe zwei ziemlich kaputte Klappstühle des Vereins in den Brennholzvorrat gegeben.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 13. März 2025 war ich zufrieden mit dem pünktlich weggebrachten und repariert abgehol­ten Fliewatüüt, mit der Physiotherapie, mit einem neuen Stuhl für die Märkte.


© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
CC by-nc-nd Website (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).

Veröffentlicht unter 2025, Geschriebenes, Miniatur, One Post a Day | Verschlagwortet mit , , , , , , | Schreib einen Kommentar

2025 – 071: Gekreuzt

Und kein Ausbruch aus der lang geübten Routine.

To get a Google translation use this link.

 

 

Nicht die Waffen, nein, die haben wir nicht gekreuzt. Mit Stöcken oder Hieb- und Stichwaffen wäre das eventuell möglich gewesen, aber die hatten wir beide nicht dabei. Und auch keine Schußwaffen, keine Giftpfeile und nichts. Wir kennen uns, wir kennen uns schon lange und ich weiß um unsere Antipathien füreinander. (Oder sagt man in diesem Fall: gegeneinander?)

Wir gehen uns aus dem Weg, so gut das geht. Ich wechsele in der Regel auch die Straßenseite, wenn ansonsten eine Begegnung zu befürchten ist. Ich kenne ja sogar unsere Gewohnheiten, weiß beinahe immer, wann wer von uns üblicherweise wo unterwegs ist oder sich aufzuhalten pflegt. Nur: Seit ein paar Tagen ist da eine Baustelle, wegen der auch die Fußgänger umgeleitet werden; seither müssen wir dieselbe Kreuzung nutzen.

Gekreuzt haben sich unsere Wege, aber nicht einmal unsere Blicke. Und wie immer seit knapp 17 Jahren ignorierten wir uns meister­lich. Oder bemerkten uns nicht. Nur aus ihren Beiträgen bei diesem Social-Media-Gedöns habe ich davon erfahren …

 

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Ich trennte mich heute von einer großen Einkaufstasche voller PL/1-Codiervordrucke und einseitig bedrucktem Schmierpapier (Altpapiercontainer).

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 12. März 2025 war ich zufrieden mit dem aussortierten Papier, mit der fast komplett fertigen Schreibkramkiste (ein Federmäppchen fehlt noch), mit dem sehr entspannenden Bad in der Wanne.


© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
CC by-nc-nd Website (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).

Veröffentlicht unter 2025, Geschriebenes, Miniatur, One Post a Day | Verschlagwortet mit , , , , , , | Schreib einen Kommentar