2025 – 043: Defekt

Sowas kommt ja immer völlig überraschend und unpassend.

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Nun, seit Dezember vorigen Jahres hatte der Türschalter meiner Waschmaschine ein Problem, daß ich durch eine besondere Bewegung beim Schließen der Tür über­win­den konnte. Mitte Januar begann das Gerät zu hüpfen, es klang nach beginnendem Lagerschaden. Heute früh blinkte dann das Display nur noch, spielte verrückt – und es ließ sich kein Waschprogramm mehr starten. Doch nach mittlerweile zwölf Jahren treuer Dienste … Dennoch war es zunächst eine Katastrophe, die mich aus der Bahn warf.

Kurzum: Eine neue muß her. Ganz wichtig: sie darf maximal 59,5 cm breit sein als Frontlader, ein Toplader kommt nicht infrage. Und daß das Gerät nicht wirklich viel kosten darf, das ist auch klar. Also bleiben nur die Eigenmarken diverser Elek­tro­fach­märkte, denn Markenmaschinen liegen preislich für mich jenseits von Gut und Böse. Kurz nach Mittag traf ich meine Wahl, suchte das entsprechende Geschäft auf und ließ dort für meine Verhältnisse verdammt viel Geld, das ich mir übers vergangene Jahr zusammengespart hatte. Das letzte Mal ging meine komplette Notreserve für einen Rechner drauf.

Außerdem mußte ich zum Gerät auch Lieferung, Anschluß und Altgeräteentsorgung bezahlen. Übrigens heißt „Lieferung bis zum Standort des Gerätes” realistisch „frei Haus”, also bis hinter die erste abschließbare Tür und keinen Zentimeter weiter. Ich liebe wirklich zutreffende, eindeutige Bezeichnungen für Leistungen!

Am Montag, am Montag gibt es ein schmales Zeitfenster, ein sehr schmales Zeit­fen­ster, in dem das Gerät in meine Wohnung geliefert wird: zwischen 9 Uhr und 15 Uhr. Ziemlich präzise Angabe, nicht wahr? Aber eines weiß ich ganz genau: Wenn das Gerät nicht beschädigt oder defekt geliefert und angeschlossen wird, endet seine erste Benutzung spätestens um 17 Uhr. Das ist sicher.

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Heute hinter der Waschmaschine wiedergefundene Parfüm- und ähnliche Pröbchen habe ich einfach weggeworfen.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 12. Februar 2025 war ich zufrieden mit der gelungenen ersten Injektion, mit Königsberger Klopsen, mit 300 g selbst mit der Hand gemahlenem Kaffee.


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2025 – 042: Denkbar

Gefühlt scheint dieser Satz weitgehend vergessen zu sein.

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Wißt ihr's noch, erinnert ihr euch daran: Nicht alles, was denkbar ist, muß gesagt oder getan oder verwirklicht werden.

Mir scheint, dieser Satz wird von immer mehr Menschen nicht mehr berücksichtigt; vielleicht kennen sie ihn auch einfach nicht (mehr). Dabei ist das doch ein Satz, der das Zusammenleben wesentlich einfacher machen kann? Meint ihr nicht? Denn wer ihn nicht beherzigt, wird egoistisch oder egomanisch handeln. Ich kann denken: „Oh, von [Person] möchte ich gerne mal [Körperteil] sehen oder fotografieren.” Aber das kann ich [Person] nicht sagen, weil es strafbar sein kann, und weitere Personen geht das ja gleich gar nichts an. Ich kann denken: „Dem [Politiker] will ich die Fresse polieren.” Aber den Teufel werde ich tun, denn das ist natürlich ebenfalls strafbar, selbst wenn viele so denken und der Täter die Sympathie der Mehrheit sicherhätte. Und wenn ich denke: „Bei dem Scheißwetter nehm ich besser das Auto vom Nach­barn.” Na? – Eben, das sollte auch nicht getan werden (es sei denn, es gibt eine entsprechende Abmachung mit ihm).

Das zoon politikon Mensch ist, ich bin auf die Beachtung durch andere Menschen angewiesen. Darauf, daß auch meine Bedürfnisse und Gefühle nicht als viel zu unbe­deutend abgetan werden, darauf, daß mir mein Menschsein nicht abgesprochen wird. Und wie halte ich's damit? Ich vermeide die Bezeichnung illegale Migranten: Das sind Menschen. Ich spreche nur selten von Knastis/Knackis: Das sind Menschen. Auch Egoisten und Verbrecher, sogar Politiker unwählbarer Parteien sind Menschen. Das ist immer denkbar, und das muß gesagt werden, vor allem denen, die das immer wieder vergessen, die die Entmenschlichung immer wieder nutzen und vorantreiben.

Ich vergesse nicht: Nicht alles was denkbar ist, muß gesagt oder getan oder verwirk­licht werden. Und beim Undenkbaren ist es mindestens genauso. Ich bin beileibe nie­mand, der für Denkverbote ist; aber ich bin beim Handeln und Sprechen immer für Anstand, Solidarität, Mit-Menschlichkeit.

 

Ja, paßt zum Haudrauf-Text von vorgestern, ist aber unabhängig davon entstanden

 

Erinnerung des Tages:
In Zwickau gab es in der Nähe des Bahnhofs einen kleinen, verwinkelten Intershop: Ach, der Geruch!

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 11. Februar 2025 war ich zufrieden mit dem trotz Verschlafens pünktlichen Aufbruch, mit der reibungslosen Fahrt, mit etwas Vorbereitung für morgen.


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2025 – 041: Monatsgedicht

Februar, japanisch kurz, charakteristisch.

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Ich mag diese kurzen Formen fernöstlicher Poesie. Beim Haiku halte ich mich gern an die inhaltlichen Vorgaben, die es dafür gibt, und das versuche ich beim Tanka auch immer wieder.

 

 

Noch ist Eis im Bach
Das Wasser plätschert leiser
Vorm Frühlingsanfang

Schnee soll fallen über Nacht
Und liegenbleiben am Tag

Ein Tanka.

 

 

Erinnerung des Tages:
Das 1992 (in meiner Anwesenheit) eröffnete ECE im Dorf (Einkaufs Center Erzgebirge) hat seine besten Zeiten nun wirklich hinter sich.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 10. Februar 2025 war ich zufrieden mit dem Einkauf zu Fuß, mit einem kurzen Schwatz mit einem Klassenkameraden (1974-1978), mit der Ruhe am Abend.


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2025 – 040: Grafisch

Wie unterscheidlich detailiert Skizzen doch sein können.

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Nur selten bin ich in der Lage, mich anders als mit Worten auszudrücken. Deshalb bewundere ich Menschen, die mit wenigen Strichen eine ganze Welt zu erschaffen vermögen. Ich meine nicht die aufwendigen Comics oder „graphic novels”, nein, wirklich einfache Zeichnungen mit nur wenigen Strichen. Schon das ist etwas, das ich wirklich nicht kann bzw. nur dann kann, wenn ich mich nicht daran erinnere, daß ich weder Zeichnen noch Malen kann. Deshalb kann ich hier auch kein eigenes Werk präsentieren, das sich als Grafik bezeichnen ließe.

Aber heute war da wieder der Wunsch, genau das zu können. Einen Stift zur Hand nehmen und schnell und gekonnt einen Eindruck skizzzieren. Ein Haus, einen Baum, zwei Büsche voller Vögel und zwei Katzentiere vor dem Schuppen im Hof. Da brauche ich keine Details zu den Gebäuden, da reichen wirklich Umrisse; und selbst Baum und Strächer müssen nur angedeutet werden. (Kennt ihr die Hütte von König Drosselbart noch?) Um mit Worten ein ähnlich detailiertes und umfassendes Bild zu schaffen, braucht es mehr: Da muß erwähnt werden, daß es ein hoher Nadelbaum ist, daß das Haus zwei Stockwerke und ein Walmdach hat und im Moment die Haustür nicht sichtbar ist (wohl aber die geöffneten Fensterläden), daß der Schuppen aus nackten Brettern und Leisten gebaut ist und eine Tür mit darin befindlichem kleinen Fenster hat, und ich muß erzählen, wo die beiden Katzen sind und welche Körperhaltung sie gerade haben, welche Vögel da sind. Außerdem sollte ich erwähnen, was die Szenerie zu einem Hof macht und daher Hecken und Mauern und Zäune usw. usf. ebenfalls benennen bzw. beschreiben. Oder belasse ich es bei „in einem Hof”, haben die Leser ausreichend Phantasie, sehen sie beim Lesen, was ich gesehen habe? Das kann ein Text wohl weniger sicher garantieren als eine Grafk, eine Zeichnung …

Da steht auch ein kahler Baum am Bach, in dem sitzt eine Amsel und trällert. Auf dem Wasser blitzen Reflektionen der gerade aufgehenden Sonne.

 

Erinnerung des Tages:
Wir Kinder spielten so gerne auf der Wismut-Halde, auf der auch der Schießplatz der BePo war. Knapp 30 Jahre später strahlte der Abraum zu sehr, um Wohnhäuser darauf zu bauen.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 9. Februar 2025 war ich zufrieden mit einem ausgiebigen Frühstück, mit dem Besuch beim Vater, mit der aufgefüllten Radioaktivität.


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2025 – 039: Haudrauf

Wenn Ich meiner Empfindung nach nicht recht zusammenpasse.

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Es gibt tatsächlich Tage, an denen ich liebend gerne einer von dieses altmodischen Typen wäre, die man Haudrauf nennt; dann mag ich all die Rücksicht und all das Verständnis nicht mehr haben und will nur ein einziges Mal mit der Faust auf den Tisch oder mit dem Kopf durch die Wand – ganz egal, welche Schmerzen ich mir damit selbst zufügen würde.

Das wäre kein Wutanfall, eher ein Mutanfall. Ja, ich nehme Rücksicht (das ist vielleicht schon immer so gewesen oder ein Überbleibsel bzw. ein Symptom der Depression) selbst meiner Meinung nach zuviel Rücksicht. Denn lieber verzichte ich darauf, meinen Willen durchzusetzen, als dadurch jemandem vor den Kopf zu stoßen oder so. Schon seltsam, nicht war? Oder bin ich damit gar nicht ein so krasser Außenseiter, als der ich mich immer wieder fühle?

 

Wieso … Ach, ich mache mir mit Sicherheit wieder viel zu viele Gedanken. Denn ich bin ja (nach außen) ganz in Ordnung so wie ich bin. Nur im Inneren fühlt es sich manchmal so sonderbar anders, unzufrieden an … Und dann reiße ich mich wieder am Riemen.

 

Erinnerung des Tages:
Ein einziges Punktspiel der DDR-Fußball-Oberliga erlebte ich im Stadion: Der 1. FC Union war bei der BSG Wismut Aue zu Gast.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 8. Februar 2025 war ich zufrieden mit dem Unterwegssein, mit dem Feuer im Küchenofen, mit einem kleinen Helfer in der Bahn.


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2025 – 038: Ausguck

Irgendwo ganz weit oben.

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Ich höre ihn zwitschern, diesen wahrscheinlich kleinen Vogel, hier irgendwo im Park. Ich suche ihn ganz oben in den Bäumen – viel­leicht sitzt das Tier in einem Ausguck – und am Himmel. Nein, eine Lerche ist es nicht, die klänge anders. Die immer wieder erklin­gende Melodie kann ich keinem mir bekann­tem Vogel zuordnen. Mittlerweile aber glaube ich, die Richtung gefunden zu haben, aus der die Töne kommen. Doch wo ich auch suche, wie weit nach oben mein Blick auch schweift: Ich höre den Gesang, finde den Sänger aber nicht. So gehe ich irgendwann zurück nach Hause, mit dem festen Vorhaben herauszufinden, wer da tirilierte. Vielleicht war es ja am heller­lich­ten Tag eine Blaue Nachtigall …

 

 

Erinnerung des Tages:
Vom Jugendweihegeld 1978 kaufte ich mir einen Radiorekorder „Anett”, manchmal vermisse ich das Gerät.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 7. Februar 2025 war ich zufrieden mit all den abgeholten Medikamenten, mit meinem Entschluß zum späteren Start der Injektionen, mit den abgeschlossenen Vorbereitungen auf das Wochenende.


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2025 – 037: Hypothetisch

Wie so manche andere Frage ist es auch diese.

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Wie wäre es für mich, wenn ich tatsächlich und sicher wüßte, wie mein Leben in den Köpfen meiner Mitmenschen aussieht, wie sie sich das vorstellen: Würde ich mein Leben deswegen, mit diesem Wissen (ver-)ändern?

 

 

Natürlich könnt auch ihr euch diese Frage stellen oder sie für einen unbestimmten Menschen formulieren. Zum Beispiel, um weniger belastet nach Antworten darauf zu suchen.

Nein, ich weiß nicht, woher diese Frage plötzlich kam. Sie war unvermittelt da und beschäftigt mich und wird mich wohl einige Zeit weiterbeschäftigen … (Und ja, es wird vergeb­li­che Liebesmüh' sein und bleiben.)

 

Erinnerung des Tages:
Die ersten Fahrübungen für den Moped-Führerschein machte ich auf der ES/1 150 meines Vaters auf Feld- und Waldwegen.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 06. Februar 2025 war ich zufrieden mit einer beantworteten Frage, mit dem Gespräch mit dem Hausarzt, mit dem geänderten Plan für's Wochenende.


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2025 – 036: Zweimal

Gelungene, umgesetzte Vorhaben.

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Diese Idee, die mein Protagonist mit seinen zwanzig Zeilen hatte, ließ mich noch nicht los. Und so saß ich vorhin am Schreibplatz und verfaßte das (und schrieb nach dem Ende der letzten Zeile dieser Seite nicht weiter) im und unterm Bild zu Lesende.

 

Der unter dem Bild im Beitrag veröffentlichte Text. Alle 23 Zeilen der Seite wurden beschrieben, fünf davon (unten) in lateinischen Buchstaben, der Rest in Kurrent.

Die Seite meiner Kladde, von der ich den heutigen Text 1:1 übernahm.

 


Einmal mehr habe ich vor, hier in dieser Kladde etwas
niederzuschreiben, das ich 1:1 abschreiben kann für
meinen Blog. Das heißt zum einen, es muß „rund” werden und
ein oder zwei beinahe täglich erwähnte Themen Themen sollte ich tun-
lichst auslassen.

Damit wird sich das Geschriebene ausreichend von dem
unterscheiden, das ich sonst als Tagebucheinträge klassifiziere.
Doch insgeheim hoffe ich, daß es auch literaturnäher gelingt als
„nur” eine profane Notiz im Tagebuch.

Am Morgen war ich kurz vor Sechs wach, schloß das
Fenster und drehte die komplett abgestellten Heizkörper auf.
Ich erledigte im Bad das Notwendige. Danach kümmerte ich
mich wie jeden Morgen um meine Kaffeemaschine. Und
weil es in der Wohnung noch arschkalt war, kroch ich
zum Warten auf den fertigen Kaffee unter meine Bettdecke.
Und schlief sofort ein. Als ich kurz vor Neun erwachte,
notierte ich zuerst meinen Traum:

In einer gelben Telefonzelle an einem sehr großen Sandstrand.
Ich muß ein (explizites) Handyfoto über das Festnetztelefon ver-
schicken, an das mein Smartphon mit zwei Kabeln angeschlossen
ist. Meine Geliebte schaut mir gerade in dem Moment über die
Schulter, da kein Foto von ihr zu sehen ist.

Das war nicht schlimm, aber ich hätte meine Kaffeemaschine


 

Da brach ich den Text ab, der zu großen Teilen auf tatsächlichem Erleben und Träumen beruht und weitergehen würde mit den Worten „eingeschaltet, nahdem ich sie fertiggemacht hatte, wäre der Tag versöhnlicher gestartet.” Aber gut, ich schaffte es, einen abschreibbaren Text zu verfassen und nach 23 Zeilen abzubrechen, einfach abzubrechen wie die Person, über die ich vor sechs Tagen schrieb.

Woher bekomme ich jetzt sofort einen Bienchenstempel?

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Heute brachte ich zwei große Einkaufstaschen Altpapier zum Container (aus dem Fach unter meiner Schlafcouch).

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 05. Februar 2025 war ich zufrieden mit der Umsetzung einer Entscheidung vom Wochen­ende, mit dem abgegebenen Behördenbrief, mit im Haushalt erledigten Arbeiten.


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2025 – 035: Unzufrieden

Wenn es einfacher ist und sich immernoch kompliziert anfühlt.

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Es ist ein sehr unangenehmes Ding damit. Eigentlich mit allem. Weil er eigentlich mit allem unzufrieden ist. Mit der Gesamtsituation.

Aber das stimmt ja nicht, es ist ja nicht alles. Nur diese eine Sache, von der er sich abhängig machen ließ, abhängig gemacht hat, freiwillig, mehr oder weniger. Aber wie frei­willig ist ein Verliebtsein schon …

Ja. Verliebt. Oder wie man das nennt, wenn eins alles nur noch mit einem zusammen denken kann, erleben will. Liebe? Weiß er noch nicht wirlich, denn zu der gehört Arbeit, ständige Bemühung. Und wenn die nicht wirklich die erhoffte Wirkung zeigt, dann kommt eben diese Unzufriedenheit, auch schon in der Verliebtheit. Und es soll ihm niemand erzählen, daß man diese Phasen ja nur genießen muß! Euphorisch sein oder bleiben könnte er nur, wenn er nicht so unzfrieden wäre mit allem; selbst mit den wenigen Stunden innigster Nähe ist er unzufrieden, weil er um ihre Endlichkeit weiß und sie fürchtet.

Andererseits hätte er nie, nie damit gerechnet, jetzt noch einmal sich zu fühlen, wie er sich vor 75 Jahren mit 17 fühlte, als er sich zum ersten Mal verliebt hatte. Das Mädchen damals war aus dem Nachbardorf, der Weg dahin war ziemlich weit. Heute ist das einfacher, sie lebt hier in der Seniorenresidenz nur eine Etage unter ihm.

Und trotzdem ist er unzufrieden und weiß nicht so recht, womit und warum.

 

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Ich habe weiter gelöscht und Altglas zum Container gebracht.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 04. Februar 2025 war ich zufrieden mit einem zur Hälfte erledigten Behördenkram, mit dem Lob für die Aussprache der wenigen Worte auf Arabisch („Ehrenmann!”), mit den veganen Burgern.


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2025 – 034: Farbkalt

Aus einem meiner Träume bringe ich etwas mit.

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Ich entschuldige mich bei allen Ratten dieser Welt dafür, daß ich sie in diesem Steg­reif­reim erwähne.

 

 

Manchmal spielt es keine Rolle,
welche Farbe denn die Wolle
für die warmen Socken hatte:
Rot? Blau? Grau wie von der Ratte?
Ganz egal, denn eins nur zählt:
Daß die Füße warm sie hält …

 

 

Das brachte ich aus einem Traum der letzten Nacht mit: Das sprach ich nach dem Aufwachen so lange vor mich hin, bis ich es aufschreiben konnte. Ja, der letzte Reim ist kein wirklich guter Reim, aber der bleibt so, so, wie er im Traum entstand. In dem hatte ich durchaus etwas gegen die selbstgetrickten Socken (und alles andere, das ich vom Selbstgestrickten anziehen sollte), denn die kratzten auf der Haut, ganz böse. Schlußendlich wollte ich aber nicht frieren und zeigte Einsicht, zerknirschte Einsicht in die Notwendigkeit. Nebenbei bemerkt: Der Traum lief in schwarz-weiß, die Farben erkannte ich dennoch.

Es kommt vor, daß es nicht anders geht: Ich muß mich zähneknirschend mit dem Notwendigen arrangieren.

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Ich habe alle Beiträge eines weiteren Jahres auf einer Plattform gelöscht.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 3. Februar 2025 war ich zufrieden mit dem morgendlichen Kaffee, mit den genießbaren Fertigspaghetti (MHD 2022), mit einer bisher ungesehenen Folge von DS9.


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