2025 – 119: Erbstück 034

Tagebuch A: Donnerstag, 3. Februar.

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Zehn Stunden mit nur einmal Wachwerden geschlafen. Und ich war wirklich gut ausgeruht erwacht. Wie immer als erstes Kaffee, heute mit einer ganzen Semmel dazu. So viel esse ich nur selten zum Frühstück, aber heute war der Appetit da. Außerdem ließ ich mir ungewöhnlich viel Zeit dafür, Zeit, in der ich mich mit nichts Anderem beschäftigte. Natürlich habe ich weiter geatmet, und auch das Denken hörte nicht auf.

Danach beschränkte ich mich auf nur eine Stunde Zeit am Rechner, hauptsächlich für das Lesen in den Blogs von Bekannten. Ich mußte mir zwei Bücher notieren, deren „Besprechungen” mich neugierig gemacht haben. Beide Bücher sind alt, keine Neuer­scheinungen, nein, sondern schon weit vor 1900 erschienen. Den Textauszügen nach ist ihre Sprache allerdings nicht altertümlich, wie sie doch oft zu finden ist in historischen Schriften, sondern (nicht nur für ihre Entstehungszeit) recht modern, fast aktuell. Mal sehen, wo und wann ich sie finden werde. Nach dieser Stunde mußte ich mich anziehen und dann sogar beeilen, um rechtzeitig vor Zwölf beim Hausarzt zu sein. Hilft ja nix, einige Medikamente brauche ich täglich, und keines ist rezeptfrei zu erhalten.

Die Apotheke hatte diesmal sogar alle Mittel da. Meist fehlt ein Präparat, so daß ich am nächsten Tag erneut hingehen muß. Heute aber nicht, puh, das war gut. Ich habe jetzt wieder genug zuhause, um die nächsten vier bis fünf Monate alles einnehmen zu können; mittlerweile habe ich alles so organisiert, daß ich weit vor Ende des Quartals schon alles für das nächste im Schrank habe.

Beim Schreiben – es war ziemlich dicht am Grübeln, doch nicht am nieder­drückenden Grübeln, das nicht – beim Schreiben also erfand ich ein paar Wörter. Vielleicht werde ich mich mit denen, die ich heute aufschrieb, irgendwann wieder an Dada versuchen. Und ein Vierzeiler entstand nebenbei:

Der Wald, der lockte mit Geruch,
daß ich in ihm nach Pilzen such'.
Doch warum mich mit Suchen schinden?
So ging ich los zum Pilzefinden.

Klar, da fehlen eine zweite und eine dritte Strophe über den Verlauf und das Ergebnis. Nur konnte ich mich nicht mehr konzentrieren auf dieses Naturerlebnis, weil mir das Suchen und Finden im Alltag mit einem Wandel der Einstellung (Suchen → Finden) im Kopf herumspukten. Nein, ich brauchte Ablenkung und einen meßbaren Schreib­erfolg. Also schrieb ich über eine (fiktive, aus mehreren realen Personen collagierte) Verwandte väterlicherseits. Ob sich, wenn sie Gelegenheit hätten, das zu lesen, wohl alle Personen wiedererkennen würden? Ach komm, das muß mich heute nicht interessieren. Kann ja sein, daß ich das Geschriebene entgegen meines heutigen Gefühls seiner Rundheit über- oder umarbeite. Vielleicht finde ich irgendann auch den zweiten und dritten Vers (und noch einen vierten über Suchen und Finden im Alltag) zum Vierzeiler, dichte den zuende.

Nach dem Abendessen – Spiegeleier auf Butterbrot – schlenderte ich nochmal durchs Internet. Habe in ein paar Blogs gestöbert, habe Mails beantwortet und Mails geschieben. Dabei … Dabei wären mir papierne Briefe viel lieber. Ich sollte versuchen, die eine oder andere Konversation wieder auf dieses mittlerweile veraltend erscheinende Medium umzustellen; bei zwei oder drei Menschen kann ich mir das durchaus vorstellen. Mal sehen, wie wir das hinbekommen könnten. Denn so ein altmodischer Brief ist doch etwas ganz Anderes, Handfesteres, Aufhebbareres als eine profane E-Mail, nicht wahr?

Wenn ich jetzt bald schlafengehe, dann tu ich das heute recht zufrieden. Ein Bier werd ich wohl noch trinken vorm Einschlafen, und meine Tabletten muß ich auch noch nehmen. Ich hoffe trotz der noch immer leeren anderen Hälfte des Bettes auf ein paar schöne, wunderprächtige Träume, an die ich mich morgen noch erinnern kann.

Ein Gedanke wird mich in die Nacht begleiten: Wie funktioniert das, nicht mehr zu suchen, sondern einfach zu finden …

 

 

Mit diesem Text wird das geerbte Tagebuch fortgesetzt. Alle Teile der Erbkladden-Serie sind in diesem Link in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge (neueste zuerst) zu finden. Über eines der Notiz­bü­cher erzählte ich ja schon vor langer Zeit, im November 2012. Ich tippe die kleinen blauen lateinischen Buchstaben ab, immer mal wieder. Erst jetzt nämlich darf ich abschreiben aus den „von einem Freund geerbten” Kladden mit dieser winzigen Schrift.

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
So einiges an abgelaufenen Medikamenten landete im Müll (da gehören sie hierzustadt hin).

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 29. April 2025 war ich zufrieden mit einem ausgelesenen Buch, mit dem (verbotenen) Taubenfüttern, mit etwas Weitergeschriebenem.


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2025 – 118: Nässe

Schlechtes Wetter kann so schön sein.

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Zuerst sind es nur ein paar einzelne Tröpfchen, die vom Himmel fallen. Dann werden die Tropfen größer, schwerer: Ein einziger von ihnen läßt ein Brombeerblatt heftig erzittern. Kurze Zeit scheint es wie aus Kübeln zu gießen, aber das ist schnell vorüber. Die Nässe von oben wird dann zu einem sanften Landregen. Und es dauert nicht lang, da kommt unter dem Brombeerbusch eine Amsel hervorgelaufen, mitten hinein in den Regen, heraus auf die Wiese. Wiese, nicht Rasen ist, was hier im Garten wächst. Und der Vogel pickt hier und hüpft weiter und pickt da und fliegt dann mit mehre­ren Würmern im Schnabel hinauf in den alten Birnbaum. Dort oben ist das Nest, in dem die Küken sofort zu betteln beginnen. Danach ist wieder Stille im Baum. Und auf der Wiese ist eine Amsel unter­wegs zwischen dem nassen Gras und sammelt weiter fleißig Futter für den Nachwuchs.

Statt gießen zu müssen, habe ich heute Zeit, den Regen und die Vögel zu beobachten. Es ist ein sehr entspannendes Erleben.

 

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Achtzehn Bücher stellte ich in ein Öffentliches Bücherregal

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 28. April 2025 war ich zufrieden mit dem nachgeholten Nachtschlaf, mit geleisteter Hilfe, mit meiner Entscheidung für einen Cloud-Dienst.


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2025 – 117: Gesäusel

Von drei Uhr nachts bis zum Frühstück.

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Vogelgezwitscher
Sehr gern gehörtes Geräusch
Sanftes Gesäusel

Eine Nachtigall im Baum
über dem Zelt plärrt lauthals

Ein Tanka.

 

 

Das erlebte ich wirklich so am Osterwochenende …

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Ich habe knapp 2 TB Daten auf einer externen Festplatte endgültig gelöscht.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 27. April 2025 war ich zufrieden mit dem (zu) langen Ausschlafen, mit den beim Vereins­training geklärten organisatorischen Sachen, mit erledigtem Haushaltskram.


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2025 – 116: Einsatz

Und ich mache mir so meine Gedanken darüber.

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Als ich am frühen Nachmittag losging, um u. a. Milch und Brot zu holen, wurde am Nachbarhaus gerade eine Drehleiter (DLK 23/12) aufgebaut. Daneben waren ein Hilfe­leistungswagen (HLF 20) und ein RTW im Einsatz. Hm. Ich gestehe, ich war neugierig und blieb daneben stehen.

Zwei Kameraden einer Freiwilligen Feuerwehr fuhren mit der Drehleiter hoch in den siebenten Stock. Dort war ein Fenster gekippt, das zweite war zu. Nach einigem Rangieren mit dem Korb wurde das verschlossene Fenster geöffnet und einer der beiden Männer stieg in die Wohnung. Zwei weitere Feuerwehrmänner standen vorm Haus, vom RTW war niemand zu sehen. Die Leiter wurde eingefahren. Ich ging meiner Wege.

Eine Dreiviertelstunde später kam ich zurück. Feuerwehr und RTW waren abgerückt; jetzt standen ein Notarztwagen und ein Polizeiauto vorm Haus. Das von der Feuer­wehr geöffnete Fenster war geschlossen, das ursprünglich gekippte auch. Tja, das sieht von außen doch sehr nach … Spekuliertes Krimiklischee, ich weiß, aber: eventuell ein Leichen­fund? Na, es wird mir wohl in den nächsten Tagen auf der Straße oder im Haus erzählt werden.

So eine Aufregung am Wochenende …

 

Erinnerung des Tages:
Ich wohnte noch nicht lange hier, erst etwa ein halbes Jahr, als Ende 2006 (oder 2007?) der Nachbar gegenüber tot in seiner Badewanne aufgefunden wurde (Herzinfarkt).

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 26. April 2025 war ich zufrieden mit der Erholung nach der Nacht, mit dem Unter­wegs­sein am Nachmittag (nach obigem Erlebnis), mit Gyros mit Schupfnudeln und Zaziki.


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2025 – 115: Nachtnotat

Überraschender Fund nach einer nicht ganz so ruhigen Nacht.

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Erst fand ich nicht gut in den Schlaf, letzte Nacht. Dann war ich von halb Zwei bis knapp Vier wach, las und hörte Musik. Schlief schließlich bis halb Acht. Irgendetwas spukte in meinem Kopf herum. In der ersten Schlafphase träumte ich davon, daß ich komprimierte Miniuniversen mit zusätzlichen Komplikationen versah, dazu aber unbedingt ein Rennen gewinnen mußte. Zu dem fuhr ich auf einer weißen Schwalbe. Zur Wettfahrt stand mir ein ramponierter, mercedesgrauer Skoda 110 R (oder 130 RS) ohne Scheiben zur Verfügung, den ich einen Geröllhang hinab in ein Tal steuern sollte. Brrrrrr.

Was ich in der zweiten Phase träumte, weiß ich nicht. Aber ich fand eine Notiz in der Kladde, die immer neben der Schlafstatt liegt. Diese Zeilen da sind also die von heute Nacht und zum Teil sogar mit rotem Gekritzel umrahmt:

 

Schizophrene Resignation. Absolute Relativierungen. Gibt es gesundes Leiden? Wen ich liebe, den will ich bestrafen. Wer mich liebt, wird von mir verurteilt. Wer mich verehrt, den will ich verachten. Wer mich verachtet, den werde ich vernichten. Ich bin das Einzige, das zählt. Außer mir und außerhalb von mir ist nur nie gewesenes Nichts.

Das Nachtnotat.
Das fand ich heute morgen in einer Kladde …

 

Schizophrene Resignation.
Absolute Relativierungen.

Gibt es gesundes Leiden?

Wen ich liebe, den will ich bestrafen.
Wer mich liebt, wird von mir verurteilt.
Wer mich verehrt, den will ich verachten.
Wer mich verachtet, den werde ich vernichten.
Ich bin das Einzige, das zählt.
Außer mir und außerhalb von mir
ist nur nie gewesenes Nichts.

 

Nein, ich kann mich nicht daran erinnern, daß ich das aufschrieb. Nein, ich weiß nicht, was ich mir damit sagen will, woher die Assoziationskette (?) kommt. Welche Kapriolen mein Denkicht da geschlagen, welche Eskapaden es sich geleistet hat. Ich bin ratlos ob dieser Worte.

Den Tag über lag die Kladde, aufgeschlagen an dieser Stelle, neben mir. Von kurz nach Sieben bis kurz nach Sieben, zwölf Stunden lang. Immer wieder sah ich mir kopfschüttelnd das Gekritzelte an. Nein, ich weiß noch immer nicht, was ich mir sagen will, aber vielleicht fällt ja jemandem etwas dazu ein … Und wie immer sage ich mir: Auf irgendeine Art und Weise wird das schon dienlich sein und verwendet werden können.

 

Erinnerung des Tages:
Bei den Eltern zuhause mahlte ich Kaffee auch gern mit der Komet KM 7 (BJ um 1965).

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 25. April 2025 war ich zufrieden mit einigem handgemahlenen Kaffee, mit Hirsebrei und Spiegelei, mit dem Kauf eines Küchengeräts.


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2025 – 114: Menschgemacht

Natürlich. Weil Mensch und Mensch aufeinander reagieren.

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Wie sich doch alle (naja, fast alle) Zeichen dieser Welt für mich zum Guten verändern, wie ich wieder Unmengen von neuen Möglichkeiten erahnen kann für mein Leben! Immer dann, wenn ein Mensch mir auf allen Ebenen näherkommt und sich das stimmig anfühlt für uns beide. Oder wenn ich mich von einem anderen Menschen verabschieden kann oder gar befreien, ohne dabüber ein schlechtes Gewissen zu entwickeln. Ja, das hängt von jenem Menschen, unserem Verhalten und unseren Einstellungen ab.

Aber es ist beides schwer für mich: das Näherkommenlassen und das Gehenlassen …

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Zehn große Ordner stellte ich ins Haus, einige nicht mehr funktionierende Stifte gab ich sehr schweren Herzens in den Müll.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 24. April 2025 war ich zufrieden mit erledigter Einkauferei, mit dem Wegwerfen, mit weggeräumter Wäsche..


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2025 – 113: Farbig

Widersprüchlichkeit, die mich grad sehr interessiert.

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Ich weiß, daß es Synästhesie gibt, und ich kenne auch einige Menschen, die Synäs­the­tinnen sind. Jetzt versuchte ich seit ein paar Tagen, mir vorzustellen, wie dieses Erleben ist, sein kann – denn ich habe diese Gabe nicht. Dabei bleibt mir allerdings eine sehr sonderbare Frage:

Ist es möglich, daß die verküpften Wahrnehmungen in einer Kombination/Konstella­tion auftreten, wovon die eine angenehm, eine andere aber unangenehm ist? Zum Beispiel: eine angenehme Farbe mit einem unangenehmen Klang, oder eine unange­nehme taktile Empfindung mit einem angenehmen Geruch, eine schöne Ziffer/Zahl mit einer unangenehmen Temperatur? Ich weiß, daß es noch einige Möglichkeiten mehr gäbe, aber die alle aufzuzählen ist ja nicht notwendig.

Und: Das wäre für mich ein ernstes Problem, mit dem ich nicht umzugehen wüßte.

Und ja, das braucht mich eigentlich nicht interessieren. Aber ich habe da eine Idee für einen Text … Jetzt wüßte ich wirklich gern, ob es solche widerstreitenden Empfin­dun­gen gibt und wie man damit umzugehen lernen kann.

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Knapp 1,5 TB Viertsicherungen von Daten wurden gelöscht.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 23. April 2025 war ich zufrieden mit weiteren Nacharbeiten, mit einer festgehaltenen Textidee, mit Bockwurst im Brötchen mit Senf.


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2025 – 112: Namen

Bei denen klingelt bei mir was – nur was?

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In einem Buch (Gabriele Eckart: Per Anhalter) lese ich diese beiden Worte und ich weiß, das sind Namen. Ich kenne sie. Woher nur? Vielleicht aus dem Deutsch­unter­richt, Literatur in der elften oder zwölften Klasse? Oder doch früher? Las ich davon bei den Deutschen Romantikern – bei Kleist, Günderrode, Arnim, Brentano, Uhland, Hoffmann usw. – oder in einem Essay von Christa Wolf? Ich weiß es nicht. Aber ich kenne diese beiden Namen. Vielleicht etwas Griechisches, ein unglückliches Paar, vermute ich, vielleicht.

Na klar, ich könnte im Netz suchen und würde sicher etwas finden dazu. Würde ich da aber erfahren, woher ich davon weiß? Wahrscheinlich nicht. Ich wüßte wieder, wer die beiden waren und wieso ich mich mit einem Literaturbezug an sie „erinnere”. Aber bestimmt nicht, wo und warum ich mit ihnen in Berührung kam. Wann war das nur …

Zwei Worte. Zwei Namen. Zwei Figuren. Klingelt bei euch etwas, wenn ihr sie lest?

Philemon & Baucis.

(Verratet mir bitte nicht, wer und was sie waren; sagt mir nur, ob und woher ihr sie kennt. Danke.)

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Nein, den abgezognen Bettbezug hab ich nicht mehr gewaschen, der war zu verschlissen und wurde nun weggeworfen.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 22. April 2025 war ich zufrieden mit dem frühen Wachwerden, mit einem etwas längeren Mittagsschlaf, mit den bisher erledigten Nacharbeiten (Abwasch, Wäsche u.a.m.).


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2025 – 111: Feiertage

Die sind ja nach der kommenden Nacht erstmal vorbei.

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Es gibt Feiertage, an denen darf nicht gefeiert werden. Jedenfall nicht mit Party, Fete, Tanz und Tollerei. Es gibt Feiertage, an denen wird ausgelassen, ja geradezu exzessiv gefeiert. Es gibt Feiertage, von denen kaum noch jemand weiß, wieso es die gibt. Und zu manchen Feiertagen gibt es „Regeln”, die nur versteht, wer sich mit dem Inhalt, dem Anlaß, der Geschichte beschäftigt.

Hier, die jetzt zum Beispiel: Ostern. Der Karfreitag ist ein Stiller Feiertag, an dem nicht gefeiert werden darf. Und mit dem Wunsch „Frohe Ostern” sind auch viele viel zu früh: Denn das, frohe Ostern, wünscht man sich erst nach der Auferstehung. Nur: Wann war/ist die? Na? Und wieso ist Ostern nicht immer zur gleichen Zeit? Dadurch wird doch auch Pfingsten ziemlich beliebig durch den Kalender geschoben und noch so einige Feiertage mehr. Das ist doch doof, oder?

Frohe Ostern jedenfalls wünschte ich ab Ostersonntag, dem Tag der Auferstehung. Es gab im Mittelalter drei Tage (Ostersonntag, Ostermontag, Osterdienstag) fröhlich zu feiern; der Tag des letzten Abendmahls (Gründonnerstag), der Sterbetag (Karfreitag) und der Tag der Grabesruhe (Ostersonnabend) waren traurige Festtage. Karfreitag und Karsonnabend schweigen die Kirchenglocken. Es soll noch heute (christliche) Kirchen geben, in denen an diesen beiden Tagen keine Musik erklingt – eben weil es an diesen beiden Tagen nichts zu feiern, sonder den Verlust des Weltenretters zu betrauern gibt.

Genug des Religiösen. Wenden wir uns nun den Schokolade- und Marzipaneiern zu und überlegen einmal, wieso ausgerechnet ein Hase sie zu uns bringt … Hinweis: Eine Dissertation aus dem Jahre 1682 scheint die erste belegbare Erwähnung des Osterhasen zu sein.

 

Erinnerung des Tages:
ich kann mich an einige Osterfeste erinnern, zu denen noch richtiger Winter mit Schnee war.

 

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P.S.: Am 21. April 2025 war ich zufrieden mit nochmal vielen netten Menschen, mit dem vernünftigen Wetter, mit dem schnellen und trockenen Abbau.


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2025 – 110: Ausgeschlafen

Veränderungen, die ich miterlebe.

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Zu Ostern und Pfingsten – nur zu den beiden Sonntagen – tobte in meiner Kindheit immer ein Wettbewerb: Wer wird Pfingstochse bzw. Osterlümmel? Es war stets das Familienmitglied, das als letztes aus dem Bett fand an diesen Tagen. Echt, ich habe nie verstanden, warum und wozu man an Ausschlaftagen nicht ausschlafen durfte. Denn für uns stand kein Kirchbesuch an, obwohl auch meine Eltern formal der Kirche angehörten. Bei den Mecklenburger Großeltern akzeptierte ich das frühe Aufstehen, bei denen waren ja Tiere zu versorgen im Stall, und ich half dabei gern. Aber woanders …

Und da ich als Erwachsener wirklich nicht viel mit dem Osterfest anfangen kann, verstehe ich das noch weniger. Bei mir ist nichts entsprechend dekoriert, es gibt keine Schokoladenosterhasen, kein Osternest, keine versteckten Eier. Dafür gönne ich es mir, einfach nur auszuschlafen. Ohne Wecker, ohne das Vorhaben, zu einer bestimmten Zeit zu erwachen. Und vorm Aufstehen noch ein paar luzide Träume genießen. Das tat ich heute auch, im Schlafsack im Zelt. Die ersten Nachbarn waren schon kurz vor Acht radiomorgenshowmoderatorlustig, da drehte ich mich nochmal um. Halb Zehn war mir dann recht für den ersten Kaffee. Das Ausschlafen ist ein echter Luxus für mich.

Das Frühaufstehen war für mich als Schüler und Student normal. Damals kam ich aber auch mit viel weniger Schlaf aus, konnte Nächte mit weniger als sechs Stunden Schlaf einfach so „wegstecken”. Und zum Studium, wo es ab und zu zur nullten Stunde, also vor sieben Uhr, in den Hörsaal oder Seminarraum ging, war das auch noch kein Problem. Heute allerdings … Es ist ja auch so, daß ich eben nicht mehr nach sieben Stunden Schlaf wachwerde, nein, das sind mittlerweile neun Stunden, die sein müssen. Oder in genehmige mir, wenn das doch mal nicht möglich ist, ein Schläfchen zwischendurch. Ach, nicht nur das Ausschlafen ist ein Luxus, sondern auch die Möglichkeit, dann zu schlafen, wenn ich müde bin.

Heute hatte und war ich ausgeschlafen. Morgen wird es ebenso sein. Ich sehe die senile Bettflucht als etwas an, das mich hoffentlich nie betreffen wird. Und weiterhin gilt: Nicht die Uhrzeit des Aufstehens ist wichtig, sondern die ausreichende Dauer des Schlafs; hätte ich um Fünf schon meine neun Stunden Schlaf weg, könnte ich den Tag auch zu dieser Zeit beginnen. Egal ob am Osersonntag oder an jedem anderen Tag.

 

Erinnerung des Tages:
Da war heute ein Gespräch über die Zahl Zwölf.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 20. April 2025 war ich zufrieden mit dem Ausschlafen trotz Nachtigallengesang, mit dem Besuch von meinem Sohn, mit bösen Witzen und lauten Lachern.


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