2025 – 165: Beleuchtet

Melancholisch-romantische Sehnsuchtshoffnungsbeschreibung.

 

 

So ein kleiner Strahl
Das Licht der Morgensonne
Und alles leuchtet

Ich ahne Deine Träume
Hinter sich kräuselnder Stirn

Ein Tanka.

 

 

Nach einem Traum, in dem ich einmal mehr etwas vermißte, das ich noch nie hatte, fanden diese Worte ihren Weg auf das Papier. Auch die Tagträume davon machen mich … ja, machen mich weicher als sonst. Dann kann ich mir sogar vorstellen, morgendliches Sonnenlicht zu jeder Jahreszeit zu genießen, weil es nur Beiwerk ist zu dem, was ich viel intensiver genießen und erleben mag.

 

Erinnerung des Tages:
Ich habe in der ersten Klasse bereits Schwimmen gelernt, außerschulisch im Geitner-Bad in Schneeberg.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich leise seufzend davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 14. Juni 2025 war ich zufrieden mit den funktionierenden Ventilatoren, mit dem Unterwegssein in der Stadt, mit der Ruhe in der Badewanne.


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2025 – 164: Speziell

Es ist Freitag, der dreizehnte: mein Lieblingsdatum.

 

Ich mag diesen Tag, den so viele Menschen als Unglückstag fürchten. Nein, mir ist an einem Freitag, dem 13. noch nie etwas passiert, was auch nur in die Nähe eines Unglücks kam. Mag sein, daß es daran liegt, daß ich an einem 13. geboren wurde, mag sein, es ist nur meine Einstellung zu diesem Tag und zu des Teufels Dutzend (der Zahl 13) …

Jedenfalls habe ich die Aktion von gestern fortgesetzt und nun das aktuelle stabile Release meines Betriebssystems auf dem Rechner: Fedora 42. Der Grund für die gestrigen Fehlermeldungen waren zwei veraltete, mittlerweile überflüssige Pakete zu LibreOffice; die hatte ich am Morgen händisch entfernt. Und ein Programm, das ich gerne nutze, habe ich ebenfalls zunächst deinstalliert und nach dem Uprgade wieder installiert.

Nun, ebenfalls kein Unglück war, daß meine Kaffeemaschine (eine Filtermaschine ein­fachster Bauart) an einer Verstopfung litt: Es lief dennoch nichts über, es lief nichts aus. Die Reinigung war einfach und wurde jetzt einfach eine Woche früher als geplant durchgeführt. Die handgemahlenen Bohnen können zum Verstopfen beige­tragen haben – ich hab den Reinigungsplan jetzt von zwölf- auf achtwöchigen Turnus umgestellt.

Alles in allem ein ruhiger Tag mit einigen angenehmen Erlebnissen. Naja, daß ich beim Einkaufen ausgerechnet das Brot vergaß und deswegen nochmal losgehen mußte, war auch kein Unglück. Ich kaufte auch noch Trauben und ein Eis, welches ich direkt vorm Laden aufaß. Puh, schon sehr lange nicht mehr gemacht.

Ich freue mich auf nächstes Jahr: 2026 sind der 13. Februar, der 13. März und der 13. Oktober ein Freitag. 2027 ist nur der 13. August und 2028 nur der 13. Oktober ein Freitag. Und im Jahr 1963 war der 13. Juni ein Donnerstag …

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Ein Mikrowellenteller, zwei jahrelang ungenutzte Schüsseln aus Glas und drei Vasen stellte ich ins Haus – die waren schnell weg.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 13. Juni 2025 war ich zufrieden mit der gerade noch erträglichen Temperatur (es soll noch wärmer werden – ächz!), mit dem sofort gegessenen Eis und damit, den Gelüsten nach Brathering nachgegeben zu haben.


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2025 – 163: Aktualisieren

Erfolgreich erledigt, doch nur zum Teil.

 

Einige Wochen schob ich es schon vor mir her: Das Betriebssystem meines Rechners muß aktua­lisiert werden. Das hab ich schon öfter gemacht und es ist auch nicht kompliziert – aber wie immer bin ich etwas ängstlich.

Zunächst lief deshalb heute die Datensicherung. Und die dauerte. Ich weiß nicht, ob diese Langsamkeit am Dateisystem der externen Festplatte (BTRFS) lag – jedenfalls habe ich noch eine zweite Sicherung auf einer anderen mit ext4-Filesystem gemacht, sicher­heitshalber, die doch etwas schneller ging. Bescheuert? Gut möglich.

Noch überlegte ich, ob ich beim Upgrade gleich zwei Releases weitergehe, oder eines nach dem anderen. Die letzten Male habe ich immer gleich die nächste gerade Version genutzt (von 34 auf 36, von da auf 38 und von 38 auf 40), denn ein Upgrade pro Jahr reicht mir. Und in schöner Regelmäßigkeit kommt im April eines Jahres die gerade und im Oktober/November die ungerade Version heraus, so daß ich jetzt, im Juni, schon ein wenig spät dran bin mit der Installation.

 

Mooooooooment.

 

Gegen 16.30 Uhr war dann die Datensicherung fertig. Es blieb also genug Zeit, das Upgrade heute noch vorzunehmen. Streng nach Anleitung tippte ich die ersten drei Kommandos in die Konsole. Und erntete Fehlermeldungen. Hm. Eine Version zu überspringen funktioniert nicht. Also heute wenigstens auf Version 41 umstellen? Ich riskierte es und hatte nach etwa einer Stunde das Upgrade erledigt. Meine Angst bis hierher war also unbegründet. Und mit der 42er Version warte ich noch ein paar Wochen; vielleicht sind dann die Abhängigkeiten-Probleme erledigt.

Ja, die Computer helfen uns, die Probleme zu lösen, die wir ohne sie nicht hätten.

 

Erinnerung des Tages:
Ich habe vergeblich versucht, mich an die Versionsnummer des ersten bei mir installierten Fedoras zu erinnern, vielleicht war es die 9. Am 21. April 2011 lief bei mir jedenfalls Fedora 14.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 12. Juni 2025 war ich zufrieden mit der abgeschlossenen Datensicherung, mit dem durch­ge­führten Upgrade, mit einem wieder scharfen Messer.


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2025 – 162: Zwei Tage

Wochenende, Arbeit, Auszeit. Gedankensammelsurium.

 

So ein Wochenende besteht aus zwei Tagen: Sonnabend und Sonntag. Zwei Tage, an denen die Menschen sich ausruhen sollen von der Arbeit der vergangenen Woche und Kraft tanken sollen für die Arbeit der nächsten Woche.

Jaja, nachdem vor vielen, vielen Jahren die Sechs-Tage-Woche abgeschafft wurde, soll das so sein. Aber: Genauer betrachtet gibt es ziemlich viele, die am Sonnabend und Sonntag arbeiten müssen. Im Handel, im Verkehrswesen, im Gesundheitswesen, in der Gastronomie, bei Polizei, Feuerwehr und Co. – und bitte vergeßt nicht, daß auch am Wochenende Hausarbeit und Gartenarbeit zu verrichten sind, wobei manches davon nur am Wochenende machbar ist.

Zwei Tage Auszeit, die ein Mensch sich nimmt, zwei Tage, an denen nichts von dem geschieht, was zum Alltag gehört: Das ist für viele eine angenehme Vorstellung (und noch etwas Anderes als ein Wochenende). Einmal komplett unberührt sein von allen Sorgen, Ängsten, Pflichten, ohne alle anstrengende Konversation, ohne schlechte Nachrichten. Das klingt doch nach zwei Tagen voller Glückseligkeit. Nur das tun, was man selbst wirklich will, das, wofür sonst keine Zeit und keine Gelegenheit ist: traum­haft, oder? Und wenn dazu noch keine Mühe mit dem Essen und Trinken anfällt, weil all das dazu Notwendige von anderen Menschen erledigt wird: beinahe paradiesisch, nicht wahr? Ja, zwei solche Tage könnten zu den wunderbarsten Tagen eines Lebens gehören.

Wenn, ja, wenn diese zwei Tage nach dem eigenen freien Willen so ablaufen …

Für mich sind die Mittelalter-Märkte Auszeiten der angenehmen Art (die dennoch mit ziemlich viel Arbeit vorher und nachher verbunden sind).

Die anderen Möglichkeiten, zwei Tage „auszusteigen”: Von denen erzähle ich diesmal nichts. Über die will ich auch nicht nachdenken, denn die sind … Sagen wir mal: nicht so schön.

 

Erinnerung des Tages:
Bei der ersten Beerdigung, die ich bewußt miterlebte, konnte ich Opa im offenen Sarg sehen (ich war damals Neun; und nächste Woche Freitag wird die Urne meines Vaters beigesetzt).

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 11. Juni 2025 war ich zufrieden mit dem erfreulichen Anblick, den ich den halben Tag vor Augen hatte, mit einer Spielerei mit der Drei, mit Numiroso satt.


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2025 – 161: Bitterkeit

Wir alle haben doch ein gutes Leben.

 

Bitterkeit und Bitternis. Zwei Worte, bei denen ich das Verschwinden aus dem allgemeinen Sprachgebrauch befürchte. Alles, was sie beinhalten, wird heutzutage wohl in „trouble” u. ä. Anglizismen gesteckt. Menschen verbittern noch – noch! Doch die Bitterkeit eines Scherzes, die Bitternis eines Geschehens: die werden kaum noch so benannt.

Bitternis ist der bittere Geschmack bzw. im übertragenen Sinne ein unangenehmes Leiden. Bitterkeit ist die Eigenschaft des bitteren Geschmacks und im übertragenen Sinne die Eigenschaft, verbittert zu sein. Bitternis in meinem Sprachgebrauch sagt über den Geschmack nur, daß er bitter ist; dabei kann die Bitterkeit des einen Geschmacks sich von der Bitterkeit eines anderen Gaschmacks unterscheiden.

Verbittert bin ich, wenn ich keine Freude mehr empfinden kann und mich nicht zu einem Verzeihen durchringen kann. Das aber ist mein Gefühl. Möglich, daß das niemand verstehen oder nachvollziehen oder akzeptieren kann. Doch das ist nicht ungewöhnlich, nicht war? Und ja, ich war lange Jahre verbittert, glaubte zumindest, verbittert zu sein. Vielleicht war das „nur” die Depression?

Hm. Worte, die Unangenehmes beschreiben. Gibt doch nichts Unangenehmes mehr in einem guten Leben. Und wir alle leben doch nur noch gute Leben? Also brauchen wir doch auch keine Worte mehr für etwas, das es nicht mehr gibt. Bitterkeit und Bitternis gehören zu diesen Wörtern, zu diesen Befindlichkeiten, Empfindungen, Gefühlen.

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Zwei kaputte Hemden, für die ich mir am Wochenende Ersatz besorgte, sind im Alttextilien­container gelandet.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 10. Juni 2025 war ich zufrieden mit erledigter Nacharbeit, mit dem Hinnehmen der Mattigkeit, mit einer großen Portion Oliven (die ich bis vor etwa 10 Jahren überhaupt nicht aß).


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2025 – 160: Endlos

Es fällt mir immer wieder auf, immer wieder.

 

 

Dieser Tag endet
Die Zeit aber existiert
Zeitlos für immer

Nicht nur sie scheint uns endlos
Manches bricht alle Grenzen

Ein Tanka.

 

 

Ja, die letzten Stunden auf einem Markt ziehen sich hin. Zum Glück war uns das Wetter heute wohler gesonnen als am Sonnabend und Sonntag.

 

Erinnerung des Tages:
Es war eher eine Nichterinnerung an Besucher, die mich schon seit Jahren immer wieder aufsuchen.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 9. Juni 2025 war ich zufrieden dem mit dem lächelndem Publikum, mit verschiedenen Leckereien, mit trockenen Wetter und Abbau.


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2025 – 159: Sprunghaft

Oder einfach nur vielseitig interessiert.

 

Manchmal verzettele ich mich. Manchmal beginne ich, etwas zu tun, doch lange bevor ich das zuendenbringen konnte, wende ich mich etwas völlig anderem zu. Manchmal plane ich etwas (auch gemeinsam mit anderen Menschen), habe dann aber viel lieber etwas völlig anderes vor. Das kann sich bei mir im Viertelstundentakt ändern. Fast alles kann sich bei mir im Viertelstundentakt ändern.

Manchmal wird mir dann nachgesagt oder vorgeworfen, ich sei sprunghaft. Äh: Nein? Weil manchmal ein Plan, ein Vorhaben einer Sache entgegensteht, die in eben jenem Moment viel interessanter, sogar wichtiger zu sein scheint für mich. Ich gestehe, daß es mit mir keine absolute Planungssicherheit gibt. Ob es die bei anderen Menschen gibt, kann ich nicht beurteilen, will ich auch nicht beurteilen.

Heute war ich natürlich mit dem Thema Deutsche Handschriften vorm Normal­schrifterlaß beschäftigt. Außerdem lagen zwei Kladden vor mir, in denen ich den einen oder anderen Gedanken festhielt. Ich führte Gespräche parallel, zu unter­schied­lichen Themen (wobei mir die als ehemaliger Kneipenwirt geübte Fähigkeit zum gleich­zei­tigen Wahrnehmen mehrerer Gespräche/Bestellungen sehr half). Nun, das war aber eher preemptives Multitasking im Zeitscheibenverfahren, nicht wirklich echt parallel. Ich schaffte es, von einem zum anderen Dialog zu springen, dabei überall gleich ungeteilte Aufmerksamkeit vorzuschützen. Ich war sprunghaft.

Zuhause habe ich seit geraumer Zeit einen Kurzzeitwecker, mit dessen Hilfe ich meine Konzentration immer für 25 Minuten auf eine einzige Sache fixieren möchte. Dann taucht ein Stichwort auf, zu dem ich unbedingt mehr wissen muß. Sofort! Nein, das duldet keinen Aufschub, das muß sofort geklärt werden! Auch da bin ich sprunghaft.

Also ja: Ich bin sprunghaft, vielseitig interessiert könnte ich es auch nennen. Zu sehr gesteuert vom Lustprinzip? Das … Nun ja, das wohl auch. Stört mich das? Nicht mehr (höchstens dann, wenn ich über all dem Interessanten etwas Wichtiges vergessen habe).

 

Erinnerung des Tages:
Mit einem Rüganer sprach ich heute über meine Zeit in Prora auf Rügen – er diente zur gleichen Zeit dort.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 8. Juni 2025 war ich zufrieden mit dem dem entspannten Morgen, mit leckerer Bohnensuppe, mit gemeinsamem lautem Lachen.


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2025 – 158: Morgenlicht

Mir ist das schon zu hell, üblicherweise.

 

Ich mag das Morgenlicht. Aber nur im Winter. Wenn es erst dann sichtbar wird, wenn ich wach bin. Direkt aus dem Schlaf heraus ist es mir die längste Zeit des Jahres zu hell. Zusätzlich ist da ja noch die vermaledeite, unnötige und unnütze Verschiebung des Landes in die OstEuropäische Zeitzone …

Viel lieber als das Morgenlicht ist mir dann doch die Abenddämmerung, wenn es auf meine liebste Zeit zugeht: Nacht. Dunkelheit macht mir nur sehr, sehr selten Angst; ich fühle mich in Dunkelheit eher geborgen. Aber es gibt (wie fast immer und überall) Ausnahmen. Wenn ich im Zelt erwache, nämlich. Und es nicht gerade regnet. Obwohl – so ein feiner Landregen ist auch was Schönes.

Morgenlicht also. Ja, heute war es erträglich, weil die Sonne hinter ein paar Wolken sich versteckte. Es war nicht kühl, nicht zu warm – und ich saß da und genoß den Ausblick aufs Gelände. Und ich merkte, daß ich mir gestern ein wenig Sonnenbrand im Gesicht zugezogen hatte. Aber ich war im Morgenlicht zufrieden mir mir und der Welt – nur der Kaffee fehlte ein wenig. Für einen Morgenmuffel wie mich ist das doch ganz gut, oder?

 

Erinnerung des Tages:
Mitternächtlicher Rum kam seit 2018 auf keinem Markt mehr vor – aber wir sangen damals sehr lustige Lieder.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 7. Juni 2025 war ich zufrieden mit dem eingerämten Zelt, mit vielen netten Gesprächen auch im Regen, mit dem leckeren Honigbier.


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2025 – 157: Erwartet

In Vorfreude auf einen romantischen Abend.

 

 

Der Tisch ist festlich gedeckt. Weiße Tischdecke, Tischläufer, ein Strauß Blumen. Geschirr und Besteck für zwei. Weingläser, in der bauchigen Karaffe ein Bordeaux, tiefrot funkelnd. Bald werden die Kerzen angezündet werden. Die Kartoffeln brauchen vielleicht noch fünf, sechs Minuten, dann wird alles serviert. Ein Soßenkännchen steht bereit, eine Schüssel für die Karotten, eine für die Kartoffeln, und die Platte für den Rehbraten.

Alles wird zum Tisch gebracht, die Kerzen werden entzündet. Es ist 18.30 Uhr. Heute wird das Telefon nicht klingeln. Wieder sitzt er allein am Tisch und wartet geduldig auf sie. Wie vor vier Jahren. Sie wollte pünktlich sein, das hatte sie versprochen – und solche Ver­spre­chen hielt sie immer. An diesem Tag aber klingelte es um 18.30 Uhr nicht an der Tür. Es war sein Telefon. Jemand erzählte ihm von einem Unfall. Er legte auf, saß am Tisch, bis alles kalt geworden war und es dann doch noch an seiner Tür klingelte. Zwei Polizisten standen davor. Danach erinnert er sich erst wieder an das Gesicht eines Arztes und daran, daß er um keinen Preis ins Krankenhaus wollte, weil sie ja jederzeit noch kommen könnte, verspätet, ja, aber sie hält ihre Versprechen immer.

Und dann fällt ihm auf, daß er sie nicht vor vier, sondern schon vor sechs Jahren erwartet hatte …

 

 

Erinnerung des Tages:
Gleich neben dem heute bezogenen Platz stand das Zelt, in dem ich meinen allerersten Mittelaltermarkt miterlebte.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 6. Juni 2025 war ich zufrieden mit der störungsfreien Fahrt, mit dem trockenen Aufbau, mit den vielen Umarmungen zur Begrüßung.


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2025 – 156: Vorbereitet

Jetzt bin ich es doch, trotz Unlust und Aufschieberei.

 

Im allgemeinen bin ich gern gut vorbereitet auf das, was vor mir liegt. Mit vagen Ankündigungen von irgendetwas, über das mir aber nichts Konkretes mitgeteilt wird, komme ich überhaupt nicht zurecht. Da kann mir noch so oft versichert werden, daß es nichts Schlimmes, was Schönes, etwas, das ich mir schon lange wünsche sein wird: Nein, das läßt jede Vorfreude schlagartig erlöschen. Nicht Angst, aber Widerwillen macht sich in mir breit. Und manchmal habe ich keine Lust darauf, etwas für mich selbst vorzubereiten, obwohl oder gerade weil ich weiß, was mich erwartet.

Ich mußte mich heute vorbereiten auf das Pfingstwochenende. Also: all meinen Krempel überprüfen, ein oder zwei Sachen auffüllen, dies oder das noch verändern. Aber ich schob das den ganzen Tag vor mir her. Hatte so gar keine Lust. Und weiß doch, daß das Pfingstwochenende großartig werden wird. Und ein wenig feucht bis naß, denn es werden für Feitag bis Sonntag noch Regenschauer vorausgesagt. Nicht schlimm, denn der Pfingstmontag wird bis jetzt noch als regenfrei und sonnig pro­gno­stiziert. Es bestehen also gute Chancen, alles trocken wieder einzupacken.

Erst nach 17 Uhr begann ich relativ hektisch mit dem Notwendigen. Als erstes schrieb ich den Einkaufszettel, den ich morgen am Beginn der Fahrt brauche. Dann die Schreibkiste, die Garderobetüte, die Lebenskiste. Meinen Stecken darf ich nicht vergessen und eine Regenjacke. Und jetzt, wo beinahe alles fertig ist, kommt auch langsam Vorfreude und Lust auf die Begegnungen auf. Drei Tage Bruder Emil als Marktmöch im Zelt auf Burg Regenstein in Blankenburg am Harz. Und am meisten freu ich mich gerade auf die Zeit, die ich hoffentlich im Zuber verbringen werde.

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Aus meinem Kleiderschrank habe ich alle gefundenen blauen Jeansklamotten in den Alt­klei­der­container umgeräumt.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 5. Juni 2025 war ich zufrieden mit den während des Aufschiebens erledigten Neben­sachen, mit den doch geschafften Vorbereitungen, mit schon verladenem Kram.


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