Ein ideenloser Morgen läutet einen Tag ein.
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Stille im Kopf. Keine wabernden Gedanken. Dasitzen, das eigene Sein beobachten. Auf die Ablenkungen von Fernsehen und Radio verzichten. Die Geräusche draußen vor dem Fenster lassen. Alle digitalen Endgeräte (Rechner, Tablet, Smartphone) ignorieren. Kaffee trinken, Keks essen. Medikamente nehmen. Zigarette? Ach, heute nicht, jedenfalls jetzt noch nicht. Dasitzen und weiter der Versuchung widerstehen, zurückzuklettern unter die Bettdecke. Weil es dort auch nicht anders ist. Nicht anders sein kann als hier. Weil davon das Gedankengewimmel auch nicht wieder in Gang gesetzt wird.
Erschreckend. So sieht es aus im Kopf eines …? So also beginnen die Tage der Normalen? So … Leer. Nein, das ist nicht ruhig, das ist leer. Ob ich mich an das Schweigen der inneren Stimmen, an den Hall der seltenen Schritte meiner wenigen, vereinzelten Gedanken in dieser Leere gewöhnen kann? Ich habe den traurigen und sehr erschreckenden Verdacht, daß jedes Flüstern zu einem mehr als ohrenbetäubenden Echo wird, wenn der gedachte Gedanke nur platt genug war oder ist.
Diese Stille im Kopf macht mir Angst. Wenn das der Zustand nach dem Sterben sein wird, dann … Dann wünsche ich mir den Lärm und das Chaos in meinem Kopf zurück und mir noch dazu das Ewige Leben. Dasitzen. Wenn ich doch nur das Dasitzen schon beenden könnte.
Erinnerung des Tages:
Zu meiner Jugendweihe 1978 waren Schlaghosen und hohe Absätze auch für uns Jungs modern und damit Pflicht.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Zufrieden war ich am 21. Oktober 2024 mit drei ausgeräumten Schubladen (in einer davon liegt wieder etwas), mit der fürs konzentrierte Lesen genommenen Zeit, mit dem reaktivierten Nokia 1110i.
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Das 1110i hatte ich auch mal in blau, ich hatte es geliebt und war todtraurig, als es kaputt ging.