141–2024: Beenden

Wie leicht das machen kann und wie schwer es meisten ist.

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Wie leicht fiel es euch, das zu beenden, was ihr vor kurzem beendet habt?

Selbst wenn ich etwas durch das Erreichen eine Zieles beenden kann: Es fällt mir immer wieder schwer. Noch schwerer fällt es mir, wenn das, was ich beenden will oder muß, etwas Gewohntes, eine Gewohnheit, eine Routine ist, gar etwas Lieb­ge­wonnenes. Ja, die Angst vor dem Unbekannten, das danach kommt. Und dann: harter Schnitt oder vorsichtiges Aus-, Davonschleichen?

Für mich gehört Ungewißheit immer dazu, wenn ich etwas beenden muß, beenden will. Wenn etwas für mich beendet wird von anderen oder von den „Umständen”, ist die Ungewißheit am unangenehmsten (auch, wenn sich das alles später als gut für mich erweist). Ich verlasse doch Gegebenheiten, in denen ich mich auskenne, auszukennen glaube, mich eingerichtet habe.

Allerdings: Es gibt auch die (durchaus häufigen) Momente, in denen mein Mut zum Beenden zu einer unvorstellbaren Leichtigkeit, Erleichterung führt. Die die Befreiung aus einem (selbstauferlegten) Zwang der unangenehmen Art sein können. Aber ob so etwas eintritt, wußte ich bisher vorm Beenden nie, da war immer Unsicherheit und Ungewißheit.

Gibt es einen Unterschied in den Gefühlen vor der Beendigung von Liebgewonne­nem oder Zwanggewordenem?

 

Erinnerung des Tages:
Ein Linkshänder kam heute vorbei und dankte mir für den vor drei Jahren auf einem Markt gegebenen Tip (Blatt um 90° im Uhrzeigersinn drehen).

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Zufrieden war ich am 20. Mai 2024 mit dem überwiegend trockenen Tag, mit lächelnden und lachenden Besuchern, mit dem einigermaßen reibungslosen Abbau.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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3 Antworten zu 141–2024: Beenden

  1. Stefan Kraus sagt:

    Da du fragst: Ich habe beruflich und privat so viel um die Ohren, dass Beendigung eine bloße Routine ist, die lediglich den nächsten Anfang einläutet. Das färbt selbst auf meine kompositorische Betätigung ab… Unsicherheit und Ungewissheit sind, wie bei dir, auch da ständige Begleiter.

  2. Der Emil sagt:

    @muldenkind@troet.cafe @deremil@deremil.blogda.ch So ein Ende ist schon etwas Sonderbares, Bemerkenswertes. nicht wahr?

  3. Elvira Volckmann sagt:

    Darüber habe ich nie nachgedacht. Ich erinnere mich aber gut an Löcher, in die ich fiel, wenn etwas beendet wurde. Das plötzliche Ende einer Beziehung, natürlich, aber auch das Ende eines Nähprojektes. Da war plötzlich eine Leere, die so schnell nicht wieder gefüllt werden konnte. Schriftstellern soll es ebenfalls so gehen.

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