Wenn es einfacher ist und sich immernoch kompliziert anfühlt.
To get a Google translation use this link.
Es ist ein sehr unangenehmes Ding damit. Eigentlich mit allem. Weil er eigentlich mit allem unzufrieden ist. Mit der Gesamtsituation.
Aber das stimmt ja nicht, es ist ja nicht alles. Nur diese eine Sache, von der er sich abhängig machen ließ, abhängig gemacht hat, freiwillig, mehr oder weniger. Aber wie freiwillig ist ein Verliebtsein schon …
Ja. Verliebt. Oder wie man das nennt, wenn eins alles nur noch mit einem zusammen denken kann, erleben will. Liebe? Weiß er noch nicht wirlich, denn zu der gehört Arbeit, ständige Bemühung. Und wenn die nicht wirklich die erhoffte Wirkung zeigt, dann kommt eben diese Unzufriedenheit, auch schon in der Verliebtheit. Und es soll ihm niemand erzählen, daß man diese Phasen ja nur genießen muß! Euphorisch sein oder bleiben könnte er nur, wenn er nicht so unzfrieden wäre mit allem; selbst mit den wenigen Stunden innigster Nähe ist er unzufrieden, weil er um ihre Endlichkeit weiß und sie fürchtet.
Andererseits hätte er nie, nie damit gerechnet, jetzt noch einmal sich zu fühlen, wie er sich vor 75 Jahren mit 17 fühlte, als er sich zum ersten Mal verliebt hatte. Das Mädchen damals war aus dem Nachbardorf, der Weg dahin war ziemlich weit. Heute ist das einfacher, sie lebt hier in der Seniorenresidenz nur eine Etage unter ihm.
Und trotzdem ist er unzufrieden und weiß nicht so recht, womit und warum.
Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Ich habe weiter gelöscht und Altglas zum Container gebracht.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Am 04. Februar 2025 war ich zufrieden mit einem zur Hälfte erledigten Behördenkram, mit dem Lob für die Aussprache der wenigen Worte auf Arabisch („Ehrenmann!”), mit den veganen Burgern.
© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).