Solche Fragen eben, die ich mir sonntags stelle.
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Innerhalb meiner Grenzen suche ich Vollkommenheit, Unerreichbares, Unmögliches – und zwar im Wissen darum, daß all das innerhalb meiner Grenzen nicht existiert. Um solches zu erreichen, bedarf es der Grenzüberschreitungen, zu denen mir der Mut fehlt, auf die ich ablehnende Reaktionen erwarte. Und so bleibt für mich vieles unerreichbar, unmöglich, unvollkommen, weil mir etwas fehlt, weil ich an meine Grenzen stoße. Ich kann mich ihnen annähern, sie aber nicht überschreiten …
Ist das etwas, das in der Sozialisation, in der lebenslangen Sozialisation aus Gründen der Moral und der Rücksichtnahme mir nicht zueigen werden konnte? Habe ich es deshalb nicht gelernt? Oder wurde mir das sogar aberzogen? Habe ich es mir verboten? Habe ich mir meine Grenzen zu eng gesteckt und sie zu undurchdringlich gemacht? Wer nahm mir den Mut? Wer, außer mir selbst, wäre überhaupt in der Lage dazu gewesen, mich derart mutlos zu machen, wer ist es heute?
Was mir von diesen Fragen bleibt, nachdem ich einen halben Sonntag darauf herumgedacht habe: Sie klingen alle sehr machtvoll. Manche werde ich wohl nie beantworten können. Manche verlangen geradezu eine praktische Antwort, Handeln. Und in diesem Handeln muß ich sehr sorgfältig unterscheiden, ob ich jetzt meine Grenzen, die Grenzen einer anderen Person (einvernehmlich oder nicht) oder gemeinsame Grenzen, gar allgemeine Grenzen überschreite. Und hinter den Grenzen liegt Unbekanntes, das viele Menschen wie ich als ängstigend wahrnehmen, ehe sie es kennenlernen.
Nein, das Thema ist hier noch längst nicht abgeschlossen für mich. Aber indem ich anderen Menschen, also euch, einen Blick auf diese Gedanken ermöglichte, habe ich, mutig wie ich bin, eine meiner Grenzen übertreten. Glaube ich.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 15. Oktober 2023 war ich zufrieden mit dem Ausschlafen bis Schlagbohrmaschine (Manche Nachbarn kurz nach halb Neun, nicht wahr?), mit Bulgur und Rosenkohl, mit vielen Kleinigkeiten (Konvertierung, Notiertes, Scans usw. usf.).
© 2023 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Es sind viele Glaubenssätze, die uns unser Leben lang begleiten. Selbst- oder fremdauferlegte, wobei die selbstauferlegten häufig auch von Außen beeinflusst werden. Sie begrenzen uns so lange, wie wir sie nicht auflösen können oder auch wollen.
Diese Erfahrung mache ich immer wieder und ich denke sehr viel darüber nach, wieviel Freisein überhaupt möglich ist – in der sozialen Interaktion.
Ich glaube, dieses Thema begleitet jeden Menschen ein Leben lang, denn wer lebt schon in Klausur?
Hab Dank für den Einblick in Dein Innenleben!
Liebe Grüße, C Stern
Danke. (Manchmal finde ich keine Worte …)
@deremil Leider 'Website nicht verfügbar'!