Was Positiv war und ist

Von unten nach Oben geholt. Ausnahmsweise.

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Positiv am 15. November 2014 war vieles:

Zuerst aber das Ausschlafen, das Warten unter der Bettdecke, bis endlich das glucksende Prusten der Kaffemaschine aus der Küche klang, das Signal, daß der Kaffee fertig ist. Zweitens ein Telefongespräch mit Stuttgart.

Danach als Drittes der orange Briefumschlag ohne Absender im Briefkasten (in den sah ich hinein, ehe ich zum Einkaufen bei MJEM-1111 ging). “Kometen können auch mich in Erstaunen versetzen. Etwas mehr davon hätt‘ ich gern. Denn ich erlebe soetwas viel zu selten, viel zu selten.”

Aus dem für gestern vorgesehen Essen wurde leider nichts. Geplant hatte ich nämlich etwas, zu dem ich mir die letzten Zutaten eben beim MJEM-1111 holen wollte. Aber nachdem der Busfahrer das Signal, das durch meinen Druck auf die Haltewunsch-Taste ausgelöst wurde, wegen zu grellem Sonnenlich nicht sah und unbeeindruckt an der Haltestelle vorbeifahren wollte und ich ihn durch lautes Rufen dann doch fünfzehn Meter hinter der Haltestelle zum Anhalten brachte (das vierte Positive), änderte sich im Laden dann ganz schnell mein Plan. Einkaufszettel (Kaffee, 1 Milch, Gewürzgurken, Nudelkäse, Leckerli) hin oder her: Ich verzichtete auf den Käse und Gurken, die im gestrigen Mittagessen landen sollten. Dafür kaufte ich Schweineleber. Genug Zwiebeln und Kartoffeln für einen Kartoffelbrei hatte ich zuhause. Fünftens also gab es Leber, zum Mittag und zum Abendessen, die mir wirklich hervorragend gelungen war. (Den Kaffee und die Milch brauch ich heute im Sender).

Als ich aus dem Laden wieder herauskam, fuhr der – mein! – Bus gerade aus der nahen Haltestelle in Richtung zuhause los. Ich hob die Arme, brüllte dreimal laut “Merde! Merde! Merde!” und trottelte langsam weiter. Denn dieser Bus fährt nur alle 60 min … Dann hupte es, kurz, nochmal kurz, lang, laaaaaaang. Der Busfahrer, der, der mich hinzu übersehen hatte, er stand mit seinem Bus direkt vor mir an der Straße, vielleicht 50 m nach der Haltestelle, sammelte mich dort ein und hielt auch, weil ich der einzige Fahrgast war, direkt vor meiner Haustür, die etwa 250 m von meiner Abfahrts- und Zielhaltestelle entfernt ist (trotzdem, ich fall‘ sozusagen aus der Haustür heraus in den Bus), das waren schon das sechste und das siebte positive Erlebnis gestern.

Beim Scannen dann erlebte ich die achte positive Überraschung. Unter all den Visitenkarten, Paßbildern, Zetteln, Fotos und Postkarten fand ich einen Aufkleber, dessen Rückseite ich 2008 oder 2009 einmal im Waldschlößchen beschrieb. Ich konnte mich noch gut an die Vorgeschichte erinnern und an mein Gefühl, als ich den zweiten, fehlerfrei beschriebenen “Zettel” unter dem Scheibenwischer eines Autos festgemacht hatte: “Leider hatte ich nicht den Mut, mehr zu tun als ein bezauberndes Lächeln zu erwidern. Verpaßte Gelegenheiten kehren nicht wieder – aber ist das hier eine neue Gelegenheit? Gute Heimreise wünscht Der Emil”, und dahinter Telefonnummer und Mailadresse. Mails haben wir einige ausgetauscht, und irgendwann antwortete sie nicht mehr (hoffentlich nicht aus dem von mir vermuteten Grund).

Und am Abend kamen noch vier schöne Dinge: Wanne, Telefonat, gelungener Test einer Spielerei, ein wiedergefundenes Bild.

Nicht einmal gestritten. Nicht einmal mißverstanden. Keine unbeantwortete Frage … Ein Tag, ein Dutzend Mal Positives.

 

Der Emil

Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.

P.S.: Positiv am 15. November 2014 war das oben Beschriebene.
 
Tageskarte 2014-11-16: Der Ritter der Kelche.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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0 Antworten zu Was Positiv war und ist

  1. Sofasophia sagt:

    Nicht einmal gestritten? Du meinst: mit dir, weil du auch zu jenen Menschen gehörst, die zuweilen mit sich selbst zanken, oderrr?

    An die Notiz unter dem Autoscheibenwischer erinnere ich mich schwach. Hast du das nicht schon mal gebloggt, in einem andern Kontext? Und ist da nicht was draus geworden sogar? Oder vermische ich da etwas?

  2. Solche Tage sind schön! Wenn obwohl alles nicht 100% klappt soviel schöne Kleinigkeiten passieren. Ich hoffe das deine nächste Woche auch so schön wird!

  3. Bruder Indiana sagt:

    Siehste, auf einmal ist alles gut was dir passiert

  4. Gudrun sagt:

    Es wird bestimmt nicht das letzte Lächeln gewesen sein, welches dir geschenkt wird.

  5. Gabi sagt:

    Schön ist das. Ich wünsche Dir mehr solche positiven Tage.

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