Oder: Eine Wirkung, an die niemand geglaubt hat
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Nachdem ich am Montagmorgen kurz vor ein Uhr zuhause war und in der Badewanne mein Feierabendbier genossen hatte, tanzte ich nackend durch mein Zimmer und vollführte eine Art “Regentanz”. Die Fenster waren weit offen, sogar die Wohnungstür stand dank einer abenteuerlichen Konstruktion aus Schuh, Wanderstab und altem PC-Monitor einen Spalt weit offen. Durchzug ist in einer Wohnung, deren Fenster alle in einem Zimmer sind und alle in dieselbe Richtung zeigen, eben nicht so einfach machbar.
Etwa anderthalb Stunden brauchte ich insgesamt, um “runterzukommen”, die für den Schlaf notwendige Ruhe zu finden. Ein paar Seiten las ich noch in “Schwierigkeiten mit der Wahrheit” von Walter Janka. Auch das Fernsehgerät war kurz noch an. Aber dann sank ich ohne jede Ahnung von den kommenden Ereignissen in tiefen Schlaf.
Am Morgen gegen halb sieben wurde ich dann wach. Zwar hatte ich die Tür in der Nacht noch geschlossen, aber eines der Fenster blieb offen wegen der frischen, kühlen Nachtluft: das am Fußende meiner Schlafcouch. Weil nun aber mein Regentanz tatsächlich Wirkung zeigte und es schon einige Zeit geregnet, gegossen haben mußte wie aus Kübeln, auch zu eben jenem offenen Fenster herein, bekam ich nasse Füße, als ich diese im morgendlichen Schlaf unter der Decke hervorstreckte und wurde davon natürlich wach.
Auch der Teppich war naß, und der Dreifachverteiler, der direkt unterm Fenster liegt, hatte äußerlich bereits einiges an Feuchtigkeit abbekommen. Zum Glück ist nichts geschehen mit dem Strom, sonst hätte ich mich beim Stehen auf dem nassen Teppich wohl selbst elektrogegrillt. Fenster zu! Notdürftig beseitigte ich die größte Nässe und stellte dann zwei Ventillatoren so auf, daß sie heute über den Tag das Trocknen beschleunigen konnten.
Mein Regentanz wirkte auch am Nachmittag noch. Einmal konnte ich mich nur durch Flucht in einen Schuhladen vor einem Platzregen retten. Leider hatte ich kein Geld mit! Und nun, am späten Abend, hat die Natur sicher genug Wasser von oben bekommen. Vielleicht hört der Regen auf, vielleicht aber wirkt mein Regentanz noch nach. Oder vergießt Frau Holle so viele Tränen, weil sie mich nackt tanzen sah (nicht wegen der Nacktheit, eher wegen der in meinem Tanz gänzlich fehlenden Anmut)?
Zur nächsten Hitzeperiode wiederhole ich das Experiment, nachts 1 Uhr nackend durch die Bude zu hüpfen und dabei nach Abkühlung und Regen zu betteln …
Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.
P.S.: Positiv am 4. August 2014 waren die Abkühlung, das beendete “quick’n dirty backup”, der Abend.
Tageskarte 2014-08-05: Der Ritter der Stäbe.
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ach, DU warst das! klasse!!!
Ja, aber da es noch immer und nicht nur hier gießt, müssen auch andere daran mitgewirkt haben. Du vielleicht?
ähm, eher nicht … hier unten in der nordschweiz hat es gewiss schon genug gegossen … hier ist es heute sogar ziemlich schön. gestern auch. angenehm. nicht zu heiss. mit platzregen dazwischen.
aber im ernst: an wetterzauber glaube ich schon irgendwie … oder daran, dass man sich „connecten“ kann mit dem wetter … keine ahnung WIE es wirklich funktioniert, ist aber egal solange es nur wirkt! 🙂