2025 – 027: Immernoch

Mit Erinnerungen an vor Jahren Geschehenes wieder ausgegraben.

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Das ist schon die zweite Wiederholung in diesem Jahr. Es ist nicht so, daß ich nichts Neues zu schreiben wüßte. So manches Neue ähnelt dem Damaligen sehr, wirklich sehr. Erinnerungen, Träume und Hoffnungen sind doch immer vorhanden, selbst wenn sie unrealistisch und unerfüllbar scheinen. Jaja, denkt euch, was ihr wollt dazu. Mir selbst gefällt es noch immer und wieder und meine Zweifel daran sind weg. Und ehe ich etwas Neues zusammenstümpere, zeige ich noch einmal, was mir schon gelungen scheint.

 

 
Traumsplittern
 

Was ich noch nicht vermissen kann, weil ich’s nicht kenne,
geht mir seit Wochen nächtlich um im Traum,
in dem ich jedesmal die Finger mir verbrenne
und baden geh‘ in Wellen voller Schaum.

Was ich noch nie gesehen, läßt mich nächtens zittern.
Was ich noch nie berührte, fehlt mir sehr.
In Herz und Bauch spür‘ ich so manches Ding zersplittern,
und Zweifel machen mir das Denken schwer.

Es scheint, ich kann mein Warten träumend nicht verkürzen.
Die Zeit steht still; die Sterne leuchten kaum.
Und doch: Ich werde mich ins Abenteuer stürzen –
wenn er sich bald erfüllt: mein Sehnsuchtstraum.

Zuerst veröffentlicht in meinem Blog am 17. Februar 2016

 

 

Solche Träume können sich ja auch mehrmals erfüllen, nicht wahr? Solche wunder­vollen Momente lassen sich auf die eine oder andere Art (sehr ähnlich zumindest) wiederholen, glaube ich. Solange es noch unerfüllte Sehnsüchte gibt, solange gehört das da zu meinen Hoffnungen, und die sind etwas, wovon ich nie aufhören möchte zu träumen – auch wenn sich dieser Traum schon hin und wieder erfüllt hat und vielleicht nie wieder erfüllen wird. Vom allerleckersten Eis eures Lebens könnt ihr doch auch immer wieder einmal naschen, oder? — Ich habe wunderschöne Erinne­rungen an jene Zeit, die dann folgte, und ich werde irgendwann sicher wieder welche erwerben …

Und bei aller Unbill des Alltags ist es doch eine wünschenswerte Möglichkeit für ein kleines Glück?

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Eine große Einkaufstasche Altpapier und einen blauen Sack mit allem möglichen Krempel brachte ich in die Tonnen.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 27. Januar 2025 war ich zufrieden mit der zweiten Tasse Kaffee, mit einem ausgelesnen Buch (Otherland Teil II), mit im Kalender eingetragenen Terminen für Märkte.


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Über Der Emil

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2 Antworten zu 2025 – 027: Immernoch

  1. Morea Dark sagt:

    Dieses Gedicht geht mir sehr zu Herzen. Mein Sehnsuchtstraum, den ich schon ziemlich begraben hatte, ging in Erfüllung und noch mehr, es erfüllt sich im Moment, was ich nie zu träumen gewagt. Da find ich mich in diesen Zeilen sowas von wieder. Danke dir fürs Teilen!
    Lieben Gruß schickt Morea

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