Wie ich mich über mich selbst wundere.
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Nachdem mir gestern diese Figur unterkam, passierte heute am Schreibplatz das nächste „Wunder”.
Feder und Tinte (und für spezielle Zwecke ein Vierfarbkugelschreiber) sind seit vielen Jahren meine üblichen Schreibwerkzeuge. Außerdem schreibe ich ja auch Kurrent, deutsche Handschrift mit deutschen Buchstaben. Eigentlich immer und überall. Seit Januar 2023 liegt aber auch eine Blanko-Kladde hier, in der seither 22 Seiten zuneist zur Hälfte beschrieben sind. Mit Bleistift beschrieben sind. Und ja, ich habe auch eine ganze Menge Bleistifte.
Heute saß ich ideensuchend am Schreibplatz, hatte verschiedene Federn und Stifte in der Hand und notierte etwas über eine Stunde nichts außer einem einzigen Wort: Unbemerkt. Das wars. Ein Wort nur und keine verwendbare Idee. Vor lauter Frust begann ich, einen der Haufen gleich neben mir zu sortieren. Dabei fiel mir ein Block DIN A5 unliniert in die Hände, wie ich ihn immer auf den Märkten dabeihabe. Die normale Kladde legte ich zu Seite, den Block vor mir auf den Tisch. Ich griff nach einem Bleistift, dachte nicht länger als zwei oder drei Minuten nach und begann zu schreiben. Ich schrieb ohne abzusetzen sechs Seiten voll, mit Bleistift und – auch das war anders als normal – in lateinischen Buchstaben. Das fühlte sich so normal, so gewohnt an, daß mir die Unterschiede zum sonst üblichen Schreiben überhaupt nicht auffiel.
Aber als ich nach diesen Seiten eine Pause machte, mir eine weitere Tasse Kaffee holte und mich wieder hinsetzte, da schaute ich mir das andersartig Gekritzelte an. Was ich geschrieben hatte, wußte ich (Schweinkram-Phantasie, muß ich gestehen). Aber so ganz anders!? Unliniertes Papier mit Bleistift und lateinischen Buchstaben – ich wunderte mich schon darüber … Ich glaube, ich war von dem, was ich da dachte und schrieb, so sehr abglenkt, daß ich keine Gelegenheit hatte, Hirnkapazität für Schrift und Schreibgerät bereitzustellen. (Obwohl: Normalerweise muß ich mich konzentrieren, um lateinische Buchstaben zu schreiben.) Nachdem ich aufgehört hatte, mir deswegen den Kopf zu zerbrechen, kam dann auch noch ein wenig Text zu der gestern aufgetauchten Figur dazu.
Jetzt gleich werde ich mich nochmal hinsetzen und an vorhandenen Texten und Textteilen schleifen; mal sehen, ob ich überhaupt einen oder welche ich herzeigefertig machen kann.
Erinnerung des Tages:
Ich erinnerte mich heute lebhaft an meine Hortzeit und an das „Manöver Schneeflocke” am Gleesberg.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Am 12. Januar 2025 war ich zufrieden mit Geschriebenem, mit viel Tee, mit Kartoffeln und Quark und Leberwurst.
© 2025 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Gerade lese ich einen Familienroman über Bergleute der Wismut im Erzgebirge, da kommt auch ein Gleesberg vor.
Soweit ich weiß, gibt es den nur in Oberschlema, Bad Schlema, im Erzgebirge (direkt neben Schneeberg). Stärkstes Radonbad, heute wieder frei von der SDAG Wismut.
Ja, genau dort spielt der Roman!
Wie heißt der Roman und von wem ist er?