Leider habe ich sie nie gestellt.
To get a Google translation use this link.
Mit etwa vierzig (und vorher natürlich erst recht) stellte ich keine Fragen zum Älter- oder Altwerden, mir nicht und meinen Eltern nicht. Ich hätte es aber tun sollen! Und von ihnen, von meinen Eltern, die damals etwa so alt waren wie ich es jetzt bin, hätte ich zu jener Zeit ziemlich sicher nützliche und hilfreiche, mindestens aber interessante Antworten bekommen. Oder diese Antworten gar von ihnen gefordert. Jetzt kann mir mein Vater, der wegen seiner Demenz seit Mitte 2020 in einer Pflegeeinrichtung lebt, ganz sicher nicht mehr antworten. Meine Mutter gleitet immer weiter in eine Altersschwurbelei ab („So Scheißwetter gibt’s erst, seit de Russen im Welltall rumgurken, vorher war alles noch normal.”). Aus diesem Grund gab ich es auf, ihr solche Fragen zu stellen: Wer weiß, welchen Humbug sie mir aufzutischen versuchen würde.
Tja, verpaßte Chance. Eine von vielen, wie ich im Rückblick oft genug feststellen muß. Und dennoch – ich weiß es ganz genau – gab es auch wirklich viele, die ich ergreifen konnte und ergriffen habe. Nur erinnere ich mich seltener an die positiven Dinge meines Lebens; ich habe (und ich weiß seit wann) höchst effektiv gelernt, fast nur das Schlechte zu sehen. Auch deshalb steht unter meinen Beiträgen Positives, Gutes, Zufriedenmachendes.
Erinnerung des Tages:
Heute am sehr frühen Morgen saß ich – wie damals bei der NVA – in meine Decke gehüllt dösend auf dem Bett; und wie früher geriet ich in den Zustand, in dem ich einschlafend umzukippen drohte bzw. begann, und schrak hoch deswegen.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Zufrieden war ich am 14. November 2024 mit dem völlig anderen Tagesablauf, mit einer kurzen Ruhezeit am Mittag, mit aufgeschriebenen Gedanken.
© 2024 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).


@deremil@deremil.blogda.ch
@DerEmil@procial.tchncs.de
Ich habe das Glück dass meine Eltern über solche Themen mit mir gesprochen haben und weiterhin sprechen. Ich hoffe ich werde nicht so alt wie meine Großmutter, aber auch sie mit ihren über 100 Jahren lässt mich an ihrem Leben teilhaben. Was das Altersschwurbeln angeht: das mit dem Scheißwetter* ist sicherlich nicht erst 1961 losgegangen (Juri Garin), wir würden es auch ohne Russ*innen im Weltall komplett verkacken, aber ich würde mir Ihre Begründung warum es daran liegt unironisch gerne anhören weil mich der Grund für Ihre Assoziation echt interessieren würde.
*Klima – WIR sind Schuld
Remote-Antwort
Ursprüngliche Kommentar-URL
Dein Profil
„Das liest man doch jeden Tag in der Zeitung und imFernsehn kommts auch andauernd …”
@deremil
Ich stelle es mir anstrengend vor das oder Vergleichbares ständig hören zu müssen aber irgendwie finde ich als Außenstehender es jetzt irgendwie niedlich weil es so Kauzig ist.
Remote-Antwort
Ursprüngliche Kommentar-URL
Dein Profil
Vor allem nervt es …
@deremil
Meine Großmutter versucht jedes Mal wenn wir uns sehen mich dazu zu überreden wieder im die Kirche einzutreten. Hat schon mehrfach wenn ich sie besucht habe ihren Sektenguru da sitzen gehabt und das war selbst dem Guru peinlich. Verstehe ich also gut.
Remote-Antwort
Ursprüngliche Kommentar-URL
Dein Profil
Ich kann mir jetzt selbst Antworten auf Fragen geben, die ich nie gestellt habe. Leider leben meine Eltern nicht mehr, so dass ich sie nicht mehr befragen kann.
Vielleicht schaffst du es wieder mehr positiv zu denken.
Oh, positiv denken funktioniert, aber positiv erinnern ist … schwierig.