Ich bin es gern, und nicht nur halb.
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Es geschieht schon ab und zu, daß mir etwas angekündigt wird. Von mir bekannten Menschen zum Beispiel. Da gibt es aber eine Form, die mich fuchsig macht, kirre, unleidlich. Erst vor kurzem geschah das wieder, ganz beiläufig. „Du bekommst übrigens Post.” Als ich nachfragte, was mir denn da geschickt wird, wurde mir gesagt, daß ich das ja dann sehen würde. Boah! Zwei Tage ungwisses Warten. Das geht nicht. Dann sagt mir lieber nicht, daß da etwas unterwegs ist, dann kann ich mich über eine Überraschung freuen. Ich kann diese Art der halben Vorbereitung auf irgendetwas nicht ausstehen! Und halbe Überraschungen finde ich einfach nur schräg.
Auch wenn ich eingeladen werde auf irgendetwas, und mir wird gesagt, ich solle mich schickmachen: Ja wofür denn? Für eine Kneipe und ein Essen würden sich die meisten Menschen anders anziehen als für ein Konzert im Gewandhaus oder für eine Oper; und wenn es gar zu einem Open Air mit Grufti-Mugge oder Punk geht …
Ich bin auf das, was kommt, gerne vorbereitet, sehr gerne auch mental vorbereitet. Jedenfalls wenn ich weiß, daß da etwas kommt. Laßt es sein, mir nur Andeutungen zu machen, damit kann ich wirklich nichts anfangen. Dann nörgele und ningele ich solange herum, bis es konkrete Antworten gibt – oder solange, bis das Ganze nur noch in einem Fiasko enden kann (mehrfach erlebt). Andeutungen sind wie von hinten durch die Brust ins Auge. Andeutungen macht nur, wer mich auf die Palme bringen will (mit einer Ausnahme, nein, zweien) oder mich wirklich nicht kennt.
Wenn ihr mich fragt, warum das bei mir so ist, so weiß ich darauf keine Antwort.
Erinnerung des Tages:
Meine Weigerung, eine bestimmte Tasse in den Geschirrspüler zu geben, führte zu einem heftigen Streit.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Zufrieden war ich am 8. September 2024 mit dem Kaffee am Morgen, mit Erbsensuppe, mit einigen Neckereien über den Tag verteilt.
© 2024 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Mich auch, lieber Emil. Ich hasse Andeutungen (und vermute, es habe bei mir mit meiner Neurodiversität zu tun). Ich mag generell keine Überraschungen und auch keine spontanen Besuch (weder machen noch bekommen).
Das darf so.
Wenn es wirklich komplette Überraschungen sind, kann ich (bis auf Besuch bei mir) mich wirklich darüber freuen.
Und ja, natürlich darf das so.
Was den (überraschenden) Besuch betrifft, ging es mir früher ebenso. Das hat sich grundlegend geändert. Wer kommen mag, soll kommen. Es ist nicht geputzt? Nicht aufgeräumt? Nun, dann ist es eben so, wer mich besuchen möchte, bekommt auch mich, mit allem drum und dran, dem positiven wie auch dem negativen. Ich glaube, ich bin an einen Punkt angelangt, an dem ich mich nur noch auf das Wesentliche fokussieren will. Auf geplante Besuche bereite ich mich natürlich gerne vor, da besonders auf Speis und Trank.