Da ist wieder eine jener Fragen.
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Wenn irgendetwas einfach und beinahe (oder gänzlich?) unbemerkt aufhört, ohne das etwas Neues, Anderes beginnt: Wie wichtig war das dann fürs Leben?
So ging es mir schon öfter und immer ohne jede Absicht meinerseits: Das drehte ich mich um und wollte etwas sehen und dann war das einfach weg. Nicht mehr da. Wie nie dagewesen. Ein Hobby beispielsweise, eine Bekanntschaft, ein Haß, eine Liebelei. Und mein Leben ging unverändert weiter, ohne daß ich einen Ersatz für notwendig hielt. Dennoch war ich mir immer und bin mir sicher, daß das Verschwundene wichtig war für mich.
Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Ich brachte die letzthin aussortierten 14 Bücher heute in einen Öffentlichen Bücherschrank #publiclibrary.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Zufrieden war ich am 28. August 2024 mit dem Lesestoff am Morgen, mit den weggebrachten Büchern, mit Bratwurst und Sauerkraut und Brot.
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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Es kann keinen Ersatz geben. Selbst wenn, um bei einem deiner Beispiele zu bleiben, ein Hobby verschwindet, wofür es viele Gründe geben kann, so wäre ein neues Hobby kein Ersatz. Es wäre was es ist, etwas Neues! Und ja, alles, womit wir in Berührung gekommen sind, hatte eine gewisse Wichtigkeit für uns. Weg ist auch nicht einfach weg, Gewesenes hinterlässt Spuren. Kurioserweise werden diese, ich kann hier natürlich nur von mir sprechen, deutlicher je älter ich werde. Da tauchen Dinge und Menschen wieder auf, die absolut in Vergessenheit geraten waren, deren Spuren kaum noch sichtbar waren und plötzlich wieder da sind. Nicht das Ding oder der Mensch in natura, aber die Erinnerung.
Interessant und ziemlich anders als bei mir …
Doch, ich habe mir schon mal einen Ersatz geschaffen und arbeite auch jetzt wieder daran.
Ich hatte mal meinen Traumberuf und als die Ökonomie keine Rolle mehr spielte in meinem Leben hab ich den Lehrinhalt in diversen Schulungen geändert. Ich habe Software-Anwendungen (die kannte ich schon durch meine Arbeit in der Druckerei) unterrichtet und es war eine gute Zeit.
Meine Wollverarbeitung werde ich mal nie lassen. Filzen kann ich nicht mehr, das Zubehör habe ich an eine Frau verschenkt, die das in einem Wohnheim für Behinderte macht. Und ich? Ich werde weben.
Ersatz für die Fortbewegung brauchte ich auch. Fridolin und der Rollstuhl haben geholfen. Ohne all diese Vorgänge und Dinge wäre mein Leben nicht weiter gegangen.
Aber das ist nicht Ersatz für etwas unbemerkt Verschwundenes, nicht wahr?