Über die Schwierigkeiten und Erfolge bei der Arbeit an einem Musikarchiv
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… das diesen Namen nicht wirklich verdient …
Jaja, es ist eher ein Sammelsurium an mehr oder weniger gut digitalisierter Musik. Recht unstrukturiert – Linux-Dateisysteme lassen das einfacher zu als die von anderen Betriebssystemen, aber auch die Strukturierung wäre einfacher möglich. Es gab Richtlinien, wie die Dateien benannt werden, wie die Verzeichnisstruktur aussehen sollte, welche Metadaten unbedingt ausgefüllt werden sollen. Aber die wurden von vielen fleißigen Sammlern offenbar ignoriert. Ich habe im Juni dann die Verantwortung dafür übernommen, daß da endlich einmal Ordnung hineinkommt.
Viele der verlorengegangenen oder dort eben nie vorhandenen Daten lassen sich mithilfe ganz hervorragender Programme (Kid3 – exzellent zum Eintragen von Metadaten in viele Musikdateien ganz unterschiedlicher Formate) aus dem WWW gewinnen. Dateien mit zu schlechter Qualität ( weniger als 128 kbps) verschwinden oder werden nach Möglichkeit durch besser kodierte ersetzt. Alles, was nicht im festgelegten Format .mp3 vorliegt, wird in selbiges umgewandelt (ich gestehe: ogg-Vorbis lasse ich – vorerst – unangetastet). So sitze ich dann da und schaufele Daten von hier nach da, bearbeite sie und schaufele sie anschließend wieder zurück. Dann ist außerdem schon nach Alphabet sortiert, was die Künstler angeht.
Bisher habe ich knapp 5% der vorhandenen Datenmenge bearbeitet. Seit ich meine eigenen Qualitätsansprüche etwas heruntergeschraubt habe, geht die Arbeit auch wesentlich schneller. Ich muß nicht alle Tags ausfüllen, sondern nur die, die absolut notwendig sind. Ich muß nicht jede Schallplatte und jede CD wieder in die Hand nehmen, um Ergänzungen und Vervollständigungen vorzunehmen. Sind dann eben nicht alle Titel verfügbar! Na und?
Steineschneiden ist als Handarbeit manchmal einfacher. Aber immer, wenn ich wieder ein oder zwei GigaByte fertighabe, bin ich ein klein wenig stolz auf mich. So ganz nebenbei lerne ich natürlich auch eine Menge Musik kennen, vor allem solche, die auch sonst kaum irgendwo zu hören ist. Alan Woerner zum Beispiel war völlig aus meinem Gedächtnis verschwunden …
Es geht voran. Mühsam zwar, aber es geht voran. Und irgendwann am Ende meines BFD möchte ich dem Sender ein vernünftig nutzbares Musikarchiv hinterlassen. Mammutaufgabe, ja, aber keine Sisyphos-Arbeit. Mittlerweile habe ich nämlich auch eine kurze, nachvollziehbare Anleitung zum Einpflegen neuer Tonträger verfaßt, die funktioniert: Neue Alben werden regelgerecht eingearbeitet. Und auch das ist ein schöner Erfolg (für mich und für den Sender).
Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.
P.S.: Positiv am 23. Oktober 2014 waren ein kurzer Besuch auf Arbeit und die geschaffte Datenmenge.
Tageskarte 2014-10-24: Die Fünf der Kelche.
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Oh ja, du kannst mit Recht stolz auf dich sein.