Bettgeschichte. Oder: Reißverschlußkauf als Folge strenger Winterfrostnächte (#030)

Kampfkuscheln.

Ein erdachte Bettgeschichte im Konjunktiv.

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Endlich ist alles weiß vom Schnee und es ist kalt draußen. Nachts im Schlafzimmer trotzdem das Fenster geöffnet lassen, hat Folgen. Die Liebste käme ganz sicher noch viel näher herangerückt zum Kuscheln. Da wäre eine große, «zweimännische» Bettdecke gut zu gebrauchen.

Wir haben keine.

So verkröchen wir uns unter den zwei Federbetten. Jeder versuchte, die dabei entstehende Schlafhöhle gegen Zugluft abzudichten. Und immer dann, wenn sie versuchen würde, oben am Hals mit “meiner” Decke ein Loch zu stopfen, bekäme ich ein kaltes Hinterteil. Dafür frören ihre Füße (die völlig untypisch nie kalt sind, im Gegensatz zu meinen), wenn ich meine Beine in die Decken hüllen möchte.

Statt Liebesspiel beim Kuscheln also Kampf gegen die kalte Luft. Weil sich zwei unter zwei Federbetten aneinander wärmen möchten …

Abhilfe könnte leicht geschaffen werden

  • Fenster zu und Heizung aufgedreht. Im Schlafzimmer!? Da könnte die Liebste nicht schlafen.
  • Nicht Kuscheln. Och, das habe ich selten genug, darauf würde ich nicht verzichten wollen.
  • Eine große Zudecke (schönes, altes Wort, nicht wahr?) kaufen. Das kostete sicher ziemlich viel, und dann müßte ja auch noch neue Bettwäsche angeschafft werden.

So geht das nicht.

Aber da wäre ja noch eine Heimwerkermethode.

An zwei Bezügen müßten zwei Reißverschlüsse so angenäht werden, daß die Decken “aneinandergekoppelt” werden könnten. Und aus je zwei weiteren Bezügen müßten dann doppelt große Bezüge genäht werden.

Bettwäsche ist ja genug vorhanden. In unserer Jugendzeit wurde nämlich noch auf eine Aussteuer geachtet. Das heißt: Mädchen bekamen zu den großen Festtagen (Jugendweihe/Konfirmation, Weihnachten, 18. Geburtstag) von den Tanten und Omas oft Haushaltwäsche geschenkt. Bettwäsche, Tischdecken, Hand- und Geschirrtücher also, deren DDR-Qualität dafür sorgte, daß sie bis heute hielten und auch weiter halten.

Morgen gehe ich Reißverschlüsse kaufen – oder sollte ich, weil ich das Maß grad nicht weiß, doch besser damit warten, bis wir zusammenwohnen? Oder zumindest, bis wir wiedereinmal gemeinsam eine Nacht in einem Bett verbringen?

Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.

P.S.: Positiv am 29. Januar 2012 war der Messebesuch mit der allerallerallerbesten Freundin.

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Über Der Emil

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0 Antworten zu Bettgeschichte. Oder: Reißverschlußkauf als Folge strenger Winterfrostnächte (#030)

  1. colorsigns sagt:

    ; )

  2. WSFin sagt:

    Zwei Reißverschlüsse? Da reicht doch einer? Oder: die beiden im Abstand von 10 cm annähen, damit nicht in der Mitte die „Nahtstelle“ so deutlkich zu spüren ist?

    Und mal ehrlich. Zwei große Reißverschlüsse können teurer sein als eine Decke und zweimal Bettwäsche dazu, also überlegt euch das gut …

  3. anniefee sagt:

    *lach*
    Ja, ein regelrecht klassisches Problem.
    Einer will Fenster auf, eine Fenster zu..

  4. nextkabinett sagt:

    Das ist wirklich enorm. Ich meine auch wie WSFin, dass die Kosten für Reißverschlüsse von gut einem Meter schon nicht so gering sind. Und dann der Aufwand des Nähens. Aus zwei Decken eine große zu machen. So einfach geht das wohl nicht mit einer normalen Nähmaschine. Schneidereien haben für sowas Spezialmaschinen. Und dann noch gut drei große Bettbezüge nähen, einer in Gebrauch, einer in der Wäsche, einer im Schrank. Da müssen Nähte aufgetrennt und wieder vernäht werden, einschließlich Säuberungsnähten, damit das Ganze auch stabil ist. Das ist wirklich ein großes Vorhaben. Dafür braucht man Zeit. Aber zu zweit könnt ihr euch da bestimmt sehr gut motivieren. Ihr habt ja ein Ziel vor Augen.

  5. Ulf Runge sagt:

    und man, lieber emil, mal mit ganz vielen menschen kuscheln möchte, dann ginge das auch. die idee „reißverschlüsse an die bettwäsche“ ist nach oben skalierbar. ich sehe dich, euch, schon im guinness buch der rekorde reißverschlusskuscheln.

    köstliche vorstellung…

    lg ulf

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