306–2024: Verzweiflung

Und niemand weiß, ob auch das nur im Traum geschah.

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Und dann sitz' ich um Drei – mitten in der Nacht! – am Schreibtisch und bin einfach nur genervt.

Ich schrak aus meinem Traum hoch. Da war etwas Verstörendes, etwas, das mit meinem Leben zu tun hat, war mein Gefühl. Und ich habe gelernt, auf mein Gefühl zu hören, ihm zu folgen, ganz gleich, wie abwegig alles erscheint, wie bescheuert. Diesmal fertige ich eine Liste an, glaube ich. Ich, der ich mit diesen Gegenüber­stel­lun­gen von Positiv und Negativ, von Dafür und Dagegen absolut nicht umgehen kann, sitze am Schreibtisch will, muß etwas genau so … Festhalten, aufschreiben, vielleicht sogar irgendwann entscheiden?

Ich habe das Papier mit einem senkrechten Strich in der Mitte versehen. Direkt unter der ersten Zeile ist eine Linie vom linken zum rechten Rand gezogen. Eine Spalte ist für Plus, eine für Minus. Ich verzweifle ein wenig. Nein. Ich drohe an einer meiner Marotten zu scheitern: Will ich etwas anfangen, dann muß dieses Anfangen perfekt passen – eher geht gar nichts weiter. Ja, das erschwert mir verdammt viel, doch wenn es klappt … Gerade versuche ich mich zu entscheiden, welche Hälfte des Blattes ich wofür verwenden soll. Ich starre das „T” an und trinke noch eine Tasse Tee.

Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Fange ich mit dem Positiven an, dann wird das links aufgelistet; und nach rechts kommt dann das Negative. Das ist etwas, das ich schon oft gesehen habe. Aber sollte man … Sollte ich mir das Beste nicht aufheben für den Schluß, also das Gute rechts notieren und das Schlechte links? Wie habe ich das früher gemacht? Hm, ich hab das gefühlt noch nie gemacht, kann mich nicht daran erinnern. Daran kann ich mich also nicht orientieren. Wie entscheide ich das denn?

Ist Positives eher links oder eher rechts aufzuschreiben? Ich kann nicht einfach ein zweites Blatt Papier nehmen und beide Varianten „ausprobieren” – das ist dann kein perfekter Anfang mehr. Denn daran ließe sich meine Unentschlossenheit ablesen: wie peinlich! Notiere ich das Negative links, wo zuerst gelesen wird, oder rechts, wo es auf das Positive folgt? Ich mein, das wird kein absolut zu befolgender Plan, nur eine gegenüberstellende Auflistung. Ist es da nicht egal, was ich zuerst lese?

Boah. Rechts, links, Minus, Plus, Positives, Negatives, Dagegen, Dafür, Ja, Nein. Wie denn nun? Das ist doch zum Haareraufen, zum Verzweifeln? — Ich werde besser noch zwei oder drei Stündchen drüber schlafen.

 

 

Erinnerung des Tages:
Früher aß ich weder Rotkohl noch Weißkohleintopf, heute koch ich mir beides selbst.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Zufrieden war ich am 1. November 2024 mit dem sehr frühen Schreiben ab 4.30 Uhr, mit dem erledigten Einkauf ganz woanders als normalerweise, mit der selbstgemachten Möhrensuppe.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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2 Antworten zu 306–2024: Verzweiflung

  1. Elvira Volckmann sagt:

    Ich würde mich für links Contra und rechts Pro entscheiden. Obwohl es ja Pro und Contra heißt, also eher anders herum gedacht ist. Ersetze ich die beiden Begriffe also mit Minus und Plus.

    • Der Emil sagt:

      Ist ein verzwicktes Ding damit. (Ich habe für mich schon vor vielen Jahren festgelegt, daß ich in den seltenen Fällen, da ich das mache, zuerst das Gute links hinschreibe. Keine Ahnung, wieso …)

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