189–2024: List

Ich nenne das lieber „Trick 17”.

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Eine List ist ja oft eine ambivalente Sache, ein zweischneidiges Ding. Mir geht es um die gute List, die hilfreich wirkt und niemandem schadet. Die nenne ich üblicher­weise „Trick 17”.

Mal ehrlich: Den kennt doch Jede und Jeder und Jedes, oder? Diesen „Trick 17”. Manche vielleicht auch den „Trick 17b mit Selbstverarsche/-überlistung”? Sogar bei der NVA gab es Ähnliches: Für übliche Tätigkeiten gab es Normen (Aufsetzen der Atemschutzmaske, Ausheben eines Schützenlochs, Tarnung des Gefechtsfahrzeuges, Herstellen der Umladebereitschaft, Waffenauseinander- und -zusammenbau usw. usf.), die numeriert waren. Und dann waren bei den Mann­schaftsdienstgraden eben auch die offiziell nicht existierenden „Norm 17: Verpissen im Gelände” und die „Norm 17b: Verpissen im Gelände ohne Schattenbildung” bekannt. Das hieß nichts anderes, als sich für eine Weile aus dem Blickfeld der Kommandierenden und Kontrol­lie­ren­den zu verdrücken. Beides wurde sowohl im Kasernendienst als auch bei Übungen praktiziert. (Ob's das bei der Bundeswehr auch gab? Oder im Schweizer Heer?)

Ich bin mir sicher, daß unsere „Norm 17” eindeutig abgeleitet wurde vom „Trick 17”. Was ich bis heute nicht wußte (und genau besehen noch immer nicht weiß), ist die Herkunft dieses geflügelten Wortes. Für mich war „Trick 17” immer eine listige (im positiven Sinne listige) Variante, ein Problem auf ungewöhnlichen Wegen schnell zu lösen, auch ein taktierendes/taktisches Vorgehen oder auch eine Täuschung ohne Schaden. Wenn es nicht funktionierte, war es eben „Trick 17b” (s. o.). Aber wieso gerade „Trick 17”?

Mich interessierte doch doch, woher diese Redewendung „Trick 17” wohl kam. Daß die Antwort darauf so leicht zu finden und dennoch keine wirkliche Antwort ist, hat mich überrascht.

Er hat einen eigenen Wikipedia-Artikel, der ominöse „Trick 17”

Und, seid ihr jetzt schlauer? (Für die Jüngeren: Ich werde das nie lifehack nennen.)

 

Erinnerung des Tages:
Ich beschäftigte mich heute eine ganze Weile mit meiner Wehrdienstzeit (1982-1985) und den Dienstorten Prora und Erfurt.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Zufrieden war ich am 7. Juli 2024 mit dem gefundenen Nichtwissen, mit ein paar gemachten Fotos, mit der Besichtigung der Saalebrückenbaustelle neben der Elisabethbrücke.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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10 Antworten zu 189–2024: List

  1. Pit sagt:

    Echt interessant, lieber Emil!

  2. annette sagt:

    Ich hab gelernt: Wenn die 08/15-Methode nicht funktioniert, musst du Trick 17 anwenden, dann klappts. (Und woher „08/15“ stammt, weiß ich auch erst seit wenigen Jahren.) Lifehack? Nö, da denk ich immer sofort: Leben zerhacken!

  3. Flusskiesel sagt:

    Bundeswehr: Ja. Hieß dort TTV (,,Tarnen, Täuschen, Verpissen“).

  4. Elvira Volckmann sagt:

    Lifehacks sind mitunter schon sehr interessant, was die Kreativität betrifft. Da habe ich mich schon häufig gefragt, warum bisher niemand auf diese Idee(n) kam. Ich denke aber, dass der Trick 17 nicht genau damit gleichzusetzen ist. Er scheint mir mehr auf das Leben bezogen zu sein, weniger auf Dinge.

  5. annette sagt:

    Ich hab ein Buch geschenkt bekommen, Titel: Trick 17 Garten und Balkon. Untertitel: Lifehacks für drinnen und draußen. Gibt davon eine ganze Reihe zu allen möglichen Bereichen. Also da wird es definitiv synonym verwendet. Folglich darf ich in meinem Alter auch bei Trick 17 bleiben…

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