Nº 066 (2022) – Verdächtig

Es gibt viele Dinge, über die ich immer wieder nachdenke.

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Für Armutsbetroffene, also arme Menschen, die ihr Recht aus Unterstützung durch den Staat wahrnehmen, ist das in der überwiegenden Mehrheit der Fälle nicht etwas, das sie gern tun. Sie müssen es aber, um weiterleben zu können und so unter anderem die Versorgung von Kindern und/oder anderen pflege­be­dürf­tigen Angehörigen sicherstellen zu können. Das funktioniert mit ALG-II oder Sozialgeld oder Grundsicherung oder weiteren ähnlichen Hilfen nur auf aller­nied­rigstem Niveau. Ein großer Fortschritt wäre es m. M. n. schon, wenn diese Menschen nicht mehr unter den Generalverdacht des „Sozialbetruges” gestellt werden würden.

Es kommt ja auch niemandem in den Sinn, die 8.000 (das sind etwa 1 % der Bevölkerung, eine ganz willkürlich ausgewählte Anzahl) reichsten Menschen dieses Landes oder die im DAX notierten Firmen dieses Landes unter den Generalverdacht der Steuerhinterziehung zu stellen. Und diese – wichtiger Punkt dabei! – ähnlich engmaschig zu überwachen und zu überprüfen wie die Armen. Schade, daß es keine belastbaren Zahlen dafür gibt, welcher Schaden durch Steuer„vergehen” der 8.000 (oder gar 10 %) reichsten Menschen oder der DAX-Unternehmen für Wirtschaft und Haushalt dieses Landes verursacht wird. Aber solche Vergleiche sollen einfach nicht durchgeführt werden. Die Ergebnisse würden zu viele Menschen zum Denken bringen.

 

Just my 2 ct.

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Gut fand ich am 07.03.2022 den für Donnerstag vereinbarten Termin, den aufgefrischten Impfstatus, Brathering vom Markt.
 
Für morgen zog ich die Tageskarte Neun der Kelche.

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Über Der Emil

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3 Antworten zu Nº 066 (2022) – Verdächtig

  1. Elvira sagt:

    Du bist mit diesen Gedanken definitiv nicht alleine! Manchmal, wenn ich die Bilder der Coronademos sah, habe ich gedacht, welches Potential wohl Demos von Betroffenen haben könnten, wenn sie nicht viel zu müde und erschöpft und resigniert wären, um auf die Straße zu gehen. Ich konnte diese Erschöpfung bis zur Depression hautnah miterleben (obwohl mein Mann „nur“ Arbeitslosengeld bezog und vor Hartz IV seiner Schwerbehinderung wegen in Rente gehen konnte). Das ist jetzt 20 Jahre her, doch die Folgen waren gravierend.

  2. irgendlink sagt:

    Es bleibt auch ein gigantisches Potential an Anstand ungenutzt, indem Menschen, die eigentlich mehr als genug haben ihre Überschüsse nicht freiwillig einfach ärmeren Menschen abgeben. Ein globales Armutsgelübde wäre von Nöten, das besagt, am Ende eines Jahres kommen alle Überschüsse in eine Kasse und werden gerecht verteilt. Ich weiß, das ist eine Utopie. Es würde nicht funktionieren. Denn alle müssten ähnlich ticken und Neid und Egoismus müssten erst einmal verschwinden.

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