Grüße von Nirgendwo, wo nichts erkennbar ist.
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Wieso ich immer wieder solche Tage habe, an denen ich nur sitze und grübele und wenig bis nichts „schaffe”? Ich weiß es nicht, hatte und habe aber heute einen solchen. Ja, den einen Anruf, den habe ich getätigt, auch gegessen habe ich und getrunken. Geschrieben. Geschrieben? Es gab einen oder zwei Versuche, ein paar Worte, Satzanfänge. Musik blieb heute ausgeschaltet. Von all den Geräuschen aus Nachbarwohnungen und Haus fühlte ich mich gestört. Nachrichten – vor allem solche, wie sie zur Zeit üblich sind – hätten nur zur Allmachtsphantasie geführt (wenn ich nicht mehr da wäre, dann …).
Es sind nur noch einzelne Tage, wenige der &bdauo;Nichttage” im Jahr. Früher hatte ich auch mal drei Wochen am Stück davon. Das heißt für mich, daß es mit der Depression lang nicht mehr so schlimm ist wie früher. Zumindest will ich es glauben. Und es gab ja auch heute einzelne Momente, an denen ich mich um Sachen kümmern konnte, die ich sonst einfach so nebenbei erledige.
Und doch: Anstrengend war dieser Sonntag. Anstrengender als jeder anders verlaufende Tag, an dem ich unterwegs bin, Termine habe und wahrnehmen muß. Das mich überrolende Gefühl von Sinn- und Nutzlosigkeit. Die Unmöglichkeit, mit einer Hand gegen die Schwerkraft anzugehen und mit ihr die Kaffeetassen zum Mund zu führen. Die Fahrigkeit gleichzeitig, die das Lesen verhindert. Die Ideenlosigkeit, die Leere und Schwärze im Kopf, die so vieles nicht zuläßt. Bedarfsmedikation? Hm. Nein, habe ich nicht. Für nur einen Tag, für nichteinmal mehr zehn Tage im Jahr: Ach, das wird auch ohne gehen, denke ich jedesmal und überstehe es ja auch jedesmal. Natürlich könnte ich Anlässe finden, die einem solchen Tag vorausgehen, sogenannte Trigger. Aber heute nicht und an den wenigen anderen Tagen, die wie heute sind, bin ich dazu nicht in der Lage.
Diese wenigen Sätze habe ich heute direkt in die Tastatur getippt, sie erst zu notieren und dann abzutippen, das wäre zu anstrengend gewesen.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 07.11.2021 war positiv …
Die Tageskarte für morgen ist der König der Stäbe (in Geduld üben).
© 2021 – Der Emil. Textr unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
🍀
Es gibt eine gefährliche Mischung: Wenn zur Depression überschießendes Adrenalin kommt, durch eine PTBS oder anderes, und man sich in das Gegenteil flüchtet, Schaffen, schaffen…, um der Leere zu entkommen… Ich weiß nicht, was besser ist: Aus der Letargie kommen oder in die Letargie kommen… Ich weiß, das nützt dir gar nix. Aber Glück wünsche ich dir, Emil.
Diese Gefahr besteht bei mir mit Sicherheit nicht, also zuviel Adrenalin … Wenn es, wie seit einiger Zeit, immer mal nur ein Tag ist, geht es für mich in Ordnung.
Positiv war heute doch, dass es einen Text von Dir gab.
Pass auf Dich auf.
Ja, und ja, das tu ich. Und es wurde am Abend auch wieder etwas besser.
Möge es dir am heutigen Tag wieder friedlicher zumute sein in dir drin.
Was bin ich froh, daß genau das – es wird am nachfolgenden Tag wesentlich besser – mittlerweile die Regel ist, von der es schon lange keine wirklich deutlich merkbare Ausnahme mehr gab.
Wie ich das kenne.
Wie sehr mir das Schreiben hilft. Das und die Ruhe, das Nichtvorhandensein innerer Antreiber.
Eher das alte Gesicht in die Sonne halten und nur betrachten, was schön ist.
Lesen, grad wieder ein schönes Buch begonnen, wo einer zu seinem sterbenden Vater nach Kanada sich begibt.
Ich will in der Stille mich gut fühlen, nicht rastlos werden. Das geht.
Meine besten Wünsche zu dir-
Sonja
Wenn aber selbst das Schreiben nicht mehr möglich ist … Und die Ruhe bedrohlich … Und die Losigkeiten überhandnehmen …
Einen Tag nur, zum Glück. Aber jedesmal die irrationale Angst, daß er wieder länger dauern wird, dieser eine Tag.
Aber es geht mir wie Dir, ich möchte mich auch in der Stille gut fühlen, und häufig geht das.
Danke für Deine Wünsche.
Ich bin manchmal traurig, es fließen Tränen und ich möchte vieles hinwerfen. Es ist aber immer nur ein Moment und so gar nicht mit dem zu vergleichen, was du empfinden musst. Mich macht das immer hilflos, weil ich gerne helfen möchte und es doch nicht kann.
Ich wünsche dir Besserung (ist nicht dss richtige Wort, aber mit fällt kein anderes ein) und dass du irgendwann den Gedanken „Was wäre, wenn ich nicht mehr da wäre?“ nie mehr denken müsstest.
Grüße von nebenan.
Danke. WIrklich vielen Dank.
Der Gedanke lautet: „Alles wär besser, wenn ich nicht mehr da wäre.“ Eine Allmachtsphantasie, die nicht stimmen kann.