2020-143 — Lustlos

Nicht immer kommt das von der Depression.

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Irgendwann wird die Lustlosigkeit so normal, daß sie mir nicht mehr auffällt. Ich liege dann Lebenszeit genießend (oder nach anderer Sichtweise: verschwendend) auf der Couch, befleißige mich des Müßiggangs. Der ist nun weiß Knöppchen nicht der Anfang aller Laster, wie es heißt. Der ist notwendig für alle, die kreativ sein wollen oder gar müssen – und für alle anderen auch, wenn sie sich einmal wirklich ausruhen dürfen. Freizeit war und ist nicht nur arbeitsfreie Zeit, also Zeit frei von Gelderwerbsarbeit. Nein, Freizeit darf auch frei von allen Verpflichtungen sein (auch für Eltern!), sollte das zumindest zum Teil sein.
 
Ich brauche, wenn ich lustlos bin, freie Zeit, um wieder hinzufinden zur Lust. Im Streß gelingt mir das schon lange nicht mehr.

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Positiv waren am 22.05.2020 der vormittags hochkant am Fenster vorbeiwitschende Milan (ich war nur ein klein wenig erschrocken!), etwas lecker Gebratenes, der Buchfink.
 
Die Tageskarte für morgen ist die Drei der Stäbe.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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7 Antworten zu 2020-143 — Lustlos

  1. Nati sagt:

    Hoffentlich war der Milan nicht lecker gebraten, lach…
    So nichts nichts tun kann ich echt nicht lange. Ich frage mich oft wie man das hinbekommt.

    • Der Emil sagt:

      Als Mensch mit Depression ist das eine der leichtesten Übungen, weil für was andres keine Kraft da ist.

      Aber ich kann das auch so recht gut. Eine meiner liebsten Tätigkeiten ist noch immer, Löcher in die Luft zu starren.

  2. wildgans sagt:

    Buchfink war heute sehr schön, hat mir gut gefallen, besonders das mit dem Buch und Blog von Demenzfüranfänger…
    Gruß von Sonja
    P.S.: auch das mit auf der Couch lümmelnd lebenszeitgenießend: einfach Qualität!

  3. frauholle52 sagt:

    Lustlose Zeit nenne ich Langeweile. Wunderbar, sich ihr hinzugeben und die Gedanken fließen zu lassen, bis ich keine Lust mehr dazu habe, etwas anderes mache oder einschlafe.

  4. Ulli sagt:

    Ich hörte letzten Sonntag ein Podcast über Tagtraeume. Diese Momente des Nichtstun und Löcher in die Luft starren, hier synchronisieren sich Synapsen, werden neue geschlossen, entstehen neue Ideen und mehr. Also etwas Naehrendes. Menschen, die nur tun und/oder den ganzen Tag auf Bildschirme starren verkümmern aud der kreativen Seite.
    Kurz: du machst es genau richtig!

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