Nº 060 (2019): Indoktrination

Damals. Heute. Nie wirklich akzeptabel.

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Glaub das bloß nicht. Tu dies nicht. Hör Dir das nicht an. Schau das nicht. Und stimme ihnen niemals zu.

Das mußt Du einfach glauben, weil es DIE WAHRHEIT ist. So hast Du zu handeln, das IST RICHTIG. DAS hast Du zu hören. NUR DAS IST GUT genug für Dich zum ansehen. Und dem mußt Du zustimmen, daß muß auch Deine Meinung und ÜBERZEUGUNG sein.

 

 

Irgendwie war ich doch immer frei und selbstbestimmt genug, selbst zu denken, selbst zu urteilen. Auch wenn ich dann nicht zu 100 % linientreu war. Mit allen Folgen, zu denen das führte. Ich habe auch (fast) immer meine Meinung gesagt, nicht nur im Privaten, nicht nur im Verborgenen. Und ich mach das heute noch, ecke deswegen und damit heute noch ziemlich häufig und ziemlich heftig an. Weil meine Meinung eben nicht die Herrschende Meinung ist, ihr nicht entspricht, weil ich meine Menung nicht korrekt gendere oder sie überhaupt nicht political correct ist.

Na und?

Dafür ist es meine Meinung.

 

Das mußt Du einfach glauben, weil das die Wirtschaft so braucht und der Markt das regelt. Du mußt dies tun, weil Du sonst bestraft wirst, da Du nicht im Sinne der Wirtschaft handelst. Sieh Dir bloß nichts an und hör nirgends zu, wenn dort Kritik am herrschenden System geübt wird: Es gibt zu dem, was jetzt ist und geschieht, keine Alternativen. Eine andere Meinung widerspricht den Interessen der Wirtschaft.

Und da ist ja immernoch jemand, auf den Du herabsehen kannst, dem Du die Schuld an allem geben kannst; und das sind nicht die Entscheider, sondern die, über die mit aller Härte im Sinne der Wirtschaft geurteilt werden muß.

 

Es. Kotzt. Mich. An. (Schonwieder, ich weiß.)

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke für’s Lesen.

Der Emil

P.S.: Am 01.03.2019 waren positiv ein angefangenes Buch (in dem ich einen Satz fand, den ich kurz zuvor aufgeschrieben hatte), alte Fotos, daß ich mich doch zur Livesendung aufraffen konnte.
 
Die Tageskarte für morgen ist der Bube der Stäbe.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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0 Antworten zu Nº 060 (2019): Indoktrination

  1. Nati sagt:

    Selbstständiges Denken wird schon in der Schule weggezüchtet.
    Wer eine andere Meinung hat, bekommt die schlechtere Note, nur sturres auswendig lernen wird erwünscht. Und so zieht es sich durchs ganze Leben.
    Ich denke gerne selbstständig, schwimme oft gegen den Strom. Aber das macht mich aus. Ich habe halt meinen eigenen Kopf und laber nicht alles blind nach.
    Bleib so wie du bist, Emil.

    • Der Emil sagt:

      Sonderbar ist nur, daß das zwar in der DDR auch versucht wurde, aber bei weitem nicht soviel Erfolg zeitigte wie heute! (Ich ahne, warum: Die andere Meinung führte nicht zum sozialen Ausschluß und zum Ruin auf allen Gebieten.)

      • Nati sagt:

        Wenn man sosehr gegen den Strom schwimmt, muss man am Besten Selbstständig sein, sonst führt es früher oder später in den Ruin oder man geht daran kaputt.

  2. wildgans sagt:

    Sogar unsere Hirnflüsse werden irgendwann begradigt sein. Also bleiben wir auf der Hut! –

  3. frauholle52 sagt:

    Das Schlimme ist ja, dass wir manipuliert werden, und es sehr oft gar nicht merken.

    • Der Emil sagt:

      Und selbst wenn ich es bemerke, dann … dann steh ich oft hilflos da und kämpfe gegen Windmühlen.

      • frauholle52 sagt:

        Ja, so ist es! Aber ich denke, ganz so hilflos sind wir gar nicht, denn wenn wir es bemerken, ist ja schon ein erster Schritt getan und ich kann entscheiden. Denke ich, aber jetzt, wo Du es so schreibst, fällt mir auf, dass ich nicht immer weiß, was auf meinem eigenen Mist gewachsen ist.

  4. Gudrun sagt:

    Du sprichst mir heute aus der Seele.
    Am meisten nervt mich aber, dass ich gerade so gar nicht in der Lage bin, auszubrechen.

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