Das Geländer (Nº 186/2018)

Ohne geht es noch nicht.

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Und so überlegte ich den ganzen heutigen Tag, ob es nicht einfach folgerichtig wäre, nach einem Beitrag über Stille genau das zu tun: Stille sein lassen hier im Blog, nichts schreiben, nichts veröffentlichen, schweigen …

Aber dann war mir das zu plakativ, zu … zu vorhersehbar, zu … zu still. Irgendwie schaffe ich es nicht, einfach “die Fresse zu halten”. Das ist nicht einfach, wenn dieser tägliche Beitrag seit Jahren zum Leben dazugehört, wenn der das Geländer ist, an dem ich mich durch die Jahre hangelte und hangele. Das ist … das ist, als sollte Adrian Monk plötzlich nirgends mehr drauftippen, als sollte ein Maler plötzlich nicht mehr die Farbe Gelb benutzen, ein Photograph auf sein Lieblingsobjektiv verzichten. Es geht nicht, zumindest nicht gut. Aus diesem Grunde stehen jetzt diese Worte hier, diese Sätze. Also: auch hier und nicht nur in einer Kladde. Weil es seit Jahren zu den Ritualen meines Tages zählt, eine Idee zu haben, einen Beitrag dazu verfassen und diesen Beitrag dann auch zu veröffentlichen.

Soll ich mich wirklich zwingen, nicht zu tun, was ich “tun muß”, auch wenn dieses Müssen eher einer (krankhaften) Zwangshandlung ähnelt? Hm. Ohne Beitrag fühlt sich ein Tag nicht beendet an, unfertig, unvollständig; beinahe wie nicht gewesen. Und das kann ich nur sehr, sehr schwer ertragen …

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke für’s Lesen.

Der Emil

P.S.: Positiv am 05.07.2018 waren nette Späße, Pizza, Hautkontakt.
 
Die Tageskarte für morgen ist die Drei der Stäbe.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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0 Antworten zu Das Geländer (Nº 186/2018)

  1. Nati sagt:

    Dafür haben wir Leser geschwiegen. 😉
    Ich kenne dies, etwas zu lassen was ich immer mache, fällt wirklich schwer. Aber man überlebt es, auch wenn es sich erst schlimm anfühlt, ungewohnt. Und je öfter man es übt, desto leichter fällt es, mal abseits von den eingetretenen Pfaden zu gehen. Versuche es mal.

  2. Ulli sagt:

    Vielleicht hat sich ja nun doch langsam aber sicher der Blog als „Haltestange“ erübrigt?

  3. Weena sagt:

    Also ich finde dieses Geländer großartig….


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  4. puzzleblume sagt:

    Die meisten Kinder schon werden mit (Einschlaf-)Ritualen angefixt, so dass sie nicht ohne können und es dramatisch wird, wenn etwas vergessen wurde, wenn es mal woander hin geht, auf Reisen zum Beispiel. Aber auch die religiösen und politischen Gründungen dieser Welt arbeiten mit dieser Programmierfähigkeit des Menschen, der sich darin sicher wähnt und sich deshalb auch so schwer vom einen oder anderen Programm verabschieden kann. Allein bist du damit jedenfalls keineswegs.
    Ich wundere mich jedenfalls immer über die hartnäckigen Erziehungsratgeber-Weisheiten wie „Kinder brauchen Rituale“, weil sich zum Tyrannen verselbständigt, was nur Helferlein sein sollte.


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  5. Vermutlich vergisst du diesen Eintrag wieder recht bald – und stösst nach einer guten Zeit wieder zufällig darauf. Das sind dann die besten Einträge, wenn man sich in ungewohntem Licht sieht.


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  6. frauholle52 sagt:

    Ich finde ja, wir müssen gar nichts müssen, wenn es den anderen nicht schadet! Also, andersrum, wir können tun, was wir wollen! Auch jeden Tag schreiben…..

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