2025 – 104: Voila

Und immer die Frage: Wierum muß der Akzent?

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So manche – auch ich nämlich – haben ein Faible für Fremdwörter. Dabei werden Anglizismen und Scheinanglizismen von vielen gar nicht mehr als Fremdwörter wahr­genommen, sondern gehören zum täglich geradebrechten Denglish.

Gallizismen allerdings … Als Erzgebirger (und damit Sachse) kenne ich einige davon. Noch meine Großeltern mütterlicherseits nutzten Palletoh, Plümoh und Trottewar/Trottowar im täglichen Sprachgebrauch; und manche denken, daß selbst Bistro ein Wort aus dem Französischen sei – obwohl es aus dem Russischen stammt. Baggett wurde übrigens erst später modern. Dabei war und ist die Aussprache oft ziemlich nahe an der der Franzosen. Und niemand kümmerte sich in den alltäglichen Notizen um die korrekte Schreibweise vom Schäslong!

Mir fällt auf, daß es mit den aus dem Italienischen entlehnten Wörtern anders ist. Bei denen ist die Schreibweise oft korrekt, aber die Aussprache! Gnottschi und Expresso, Strattschatella und Bruschetta/Bruszschetta – recht deutlich zeigt sich, daß die orale Überlie­ferung aus den Zeiten der Französischen Hofkultur hierzulande weiterwirkt, während es die für Italienisch nunmal nicht gibt. Nebenher taucht in meinem Gedan­ken­fluß dann auch die Frage auf, ob das C im Lateinischen nun als K oder Z (wie ts) gesprochen werden muß (Caesar: Zäsar oder Käsar; Circus: Zirkus oder Kirkus)?

 

Jaja, mit solchen Dingen beschäftigt sich mein Denkicht. Und das nur, weil ich in einem Text den Ausruf „Et violá voilà!” nutzen wollte! Schließlich verzichtete ich auf den Gallizismus und benutze die passende Deutsche Wendung.

Und: Siehe da! Ein Blogbeitrag war geschrieben.

 

Erinnerung des Tages:
Bei meinem Mecklenburger Großvater sah ich als Kind sogar noch ein Chemisette.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 14. April 2025 war ich zufrieden mit einem Mittagsschlaf, mit einem Schnäppchen beim Discounter, mit begonnenen Vorbereitungen auf das Osterwochenende.


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Über Der Emil

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2 Antworten zu 2025 – 104: Voila

  1. Irgendwann habe ich mal gelernt: c vor e oder i ist wie z auszusprechen, c vor a, u, o sowie vor Doppelvokalen wie k. Daran halte ich mich noch heute.
    Grüße von Gerel

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