2025 – 045: Paradoxes

Daran denke ich noch immer herum.

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Vor über acht Jahren, am 07. November 2016 nämlich, veröffentlichte ich in meinem Blog einen Text, in dem ich über Ursache und Wirkung quer durch die Zeit ergeb­nis­los nach­dachte und nachfragte. Und wißt ihr was? Ich bin noch nicht einen Schritt weitergekommen seither. (Manche meiner eigenen Texte haben Einträge in meinem Kalender, damit ich sie mir Jahre später erneut ansehe; dieser gehörte nicht zu dieser Kategorie, der fiel mir letztens beim Löschen von Beiträgen auf eX-twitter auf und arbeitet seither in mir.)

 

 

Die Zukunft, das, was da in Nebeln vor mir liegt: Hat sie Einfluß auf das, was mir jetzt geschieht? Das Kausalitätsprinzip postuliert ja eine zeitliche Abfolge, also daß jedes Ereignis seine Ursache in vorhergenenden Ereignissen hat, das jede Wirkung eine Ursache haben muß (und im menschlichen Verständnis existiert die Ursache zeitlich vor oder gleichzietig mit der Wirkung. Kann etwas in der Zukunft Liegendes somit überhaupt Wirkung auf etwas Gegenwär­tiges, etwas Gegen­wär­tiges überhaupt Wirkung auf etwas Vergangenes haben?

Etwas Gegenwärtiges kann doch nicht Auswirkungen auf etwas Vergangenes haben, Ursache für etwas Vergangenes sein, oder? Das ist doch unmöglich! Aber der Plan zu dem, was ich gerade tu, der hat doch mein vergangenes Verhalten dahingehend beeinflußt, daß ich mich vorbereiten konnte und eben planen konnte, genau das genau jetzt zu tun. Also hat das aus Planungszeit Zukünftige doch auf das damals Gegenwärtige gewirkt! Oder wie ist das gewesen?

Erstveröffentlichung in meinem Blog am 07.11.2016 unter dem Titel Paradoxe Zeit
Zu diesem Text und weiteren Gedanken von mir gab es auch einige Kommentare.

 

 

Obwohl: Vielleicht bin ich damals ja doch von einer falschen Voraussetzung ausgegangen, habe eine unrichtige Annahme gemacht? Denn: Nicht das zukünftige Erleben hat eine Auswirkung auf mein vergangenes bzw. gegenwärtiges Verhalten, sondern nur meine bloße Vorstellung davon beeinflußt(e) mein Tun?

In den Tagen, die seit der Wiederentdeckung (ja, ich hatte den Beitrag wirklich komplett vergessen; insofern stimmt, was ich immer behaupte, nämlich daß das, was ich aus meinem Kopf herausschreibe, nicht mehr in diesem herumspuken muß) vergingen, habe ich mehrfach versucht, weitere Gedanken dazu festzuhalten. Es ist vertrackt, ich drehe mich im Kreis zwischen meinen damaligen Fragen und meiner heutigen Interpretation: Wirkt nun die Zukunft auf die Vergangenheit, tut sie das aber „nur” über das Vehikel meiner augenblicklichen Vorstellung von ihr? Oder hat die Zukunft wirk­lich keinen Einfluß auf die von ihr aus gesehen in der Vergangenheit liegenden Ereignisse und Handlungen?

Ach, ich würde mich darüber liebend gern mit einer Philosophin unterhalten, die auch Physik kann (natürlich auch mit nicht-weiblich gelesenen Personen gleicher Profession). Erfordert Kausalität das Vergehen von Zeit zwischen einer Ursache und deren Wirkung? Oder lassen sich in bestimmten physikalischen Umgebungen (auch hypothetischen) Ursache und Wirkung umkehren, so daß eine negative Zeitspanne dazwischenliegt?

Und es bleibt mir natürlich noch die eine große, alles umfassende Frage: Habe ich einfach zuviel Zeit, um mir sonderbare Fragen auszudenken und sie mir zu stellen?

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Ich war vormittags nur unterwegs, um 17 Bücher in ein Öffentliches Bücherregal zu bringen.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 14. Februar 2025 war ich zufrieden mit dem ignorierten #FallenTeensTag, mit meiner Hin-und-Herdenkerei, mit dem in die Decke eingekuschelten Herumliegen.


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Über Der Emil

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