Das ist der 15. Adventskalender hier. Ich widme ihn allen, die krank sind oder Unterstützung benötigen, allen, die einsam oder allein sind. Möge allen Menschen eine im wahrsten Sinne des Wortes wundervolle Weihnachtszeit beschieden sein. Meine Kerzen brennen wieder für alle Menschen und Tiere, vor allem für die, die Hoffnung und Trost brauchen.
Die Weihnachtsgeschichte, kurz und anders.
To get a Google translation use this link.
Die gute Nacht (1926)
Bertolt Brecht (∗ 1898 – † 1956)
Der Tag, vor dem der große Christ
Zur Welt geboren worden ist
War hart und wüst und ohne Vernunft.
Seine Eltern hatten keine Unterkunft
Und auf den Straßen herrschte ein arger Verkehr
Und die Polizei war hinter ihnen her
Und sie fürchteten sich vor seiner Geburt
Die gegen Abend erwartet wurd.
Denn seine Geburt fiel in die kalte Zeit.
Aber sie verlief zur Zufriedenheit.
Der Stall, den sie doch noch gefunden hatten
War warm und mit Moos zwischen seinen Latten
Und mit Kreide war auf die Tür gemalt
Dass der Stall bewohnt war und bezahlt.
So wurde es doch noch eine gute Nacht
Auch das Heu war wärmer als sie gedacht.
Ochs und Esel waren dabei
Damit alles in der Ordnung sei.
Eine Krippe gab einen kleinen Tisch
Und der Hausknecht brachte ihnen heimlich einen Fisch.
(Denn es musste bei der Geburt des großen Christ
Alles heimlich gehen und mit List.)
Doch der Fisch war ausgezeichnet und reichte durchaus
Und Maria lachte ihren Mann wegen seiner Besorgnis aus.
Denn am Abend legte sich sogar der Wind
Und war nicht mehr so kalt, wie die Winde sonst sind.
Aber bei Nacht war er fast wie ein Föhn.
Und der Stall war warm. Und das Kind war sehr schön.
Und es fehlte schon fast gar nichts mehr –
Da kamen auch noch die Dreikönig daher!
Maria und Joseph waren zufrieden sehr.
Sie legten sich sehr zufrieden zum Ruhn
Mehr konnte die Welt für den Christ nicht tun.
Der Brecht, der notorische Kommunist, mußte natürlich auch mal über dieses Thema schreiben. Etwas schnodderig find ich sein Gedicht, der Konfirmand in mir (ich war 33 zu meiner Konfirmation) meint sogar: ein wenig blasphemisch. Aber warum soll ein Mensch, gleich welcher Weltanschauung und Religion, nicht über Weihnachten nachdenken, nicht darüber schreiben?
Heute ist der Heilige Abend, nach dem die Heilige Nacht folgt. Möge sie so still sein, wie ihr sie euch wünscht. Möget ihr – egal wo und wer ihr seid – den Frieden finden, zuerst im Innen, dann für die ganze Welt auch im Außen. Weltfrieden, am besten, ehe die Menschheit ausgestorben ist …
Ach: Es wird aller Voraussicht nach auch einen 16. Adventskalender geben.
Ich schleiche mich davon und wünsche eine schönen Heiligen Abend. Wenn ihr beschert werdet, soll es reichlich sein.
P. S.: Zufrieden war ich gestern, am 23. Dezember 2024 mit dem erledigten Einkauf, mit der Unterwegszeit draußen, mit der angesetzten braunen Mehlschwitze.
P.P.S.: Ab morgen erscheinen meine Beiträge wieder am Abend – allerdings um 19.45 Uhr, und das wird dann auch das ganze nächste Jahr so bleiben bis zum Advent.
© 2024 – Der Emil. Eigener Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Danke für deinen Adventskalender und auch für dich friedliche und frohe Feiertage!
Vielen Dank.
Lieber Emil
Ich danke dir für deinen schön gestalteten Adventskalender auf den ich mich jedes Jahr freue.
Hab auch du schöne und besinnliche Weihnachtsfeiertage, gerade so wie du sie gerne magst.
Liebe Grüße,
Nati
Danke.
Auch ich wünsche Dir so schöne Weihnachtstage, wie Du sie Dir wünschst. Und das mit dem Weltfrieden, bevor die Menschheit sich ausgerottet hat, wär schon schön…
Versuchen wir es also im Kleinen mit dem Frieden.
Liebe Grüße von annette
Ja, denn wenn alle kleinen Leute etwas Kleines tun …
Auch von uns Danke Aber der Brecht klingt so gar nicht nach Brecht. Eher wie ein leidlich geglücktes Penälergedicht ohne wirkliche Aussage. Na ja ich darf nicht schimpfen, schreibe ja selbst nicht bessser.
Brecht eben.
Vor 98 Jahren …