Nº 171 (2022) – Regenmonolog

Wenn das Wetter anders wäre.

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Jaja, stellen Sie sich ruhig unter hier bei mir. Der Regen tut Not? Ach hör mir doch auf! Es reicht mit der Nässe von oben. Regen, Regen, Niesel, Nebel, Regen, Niesel, Regen und immer wieder Regen. Ha, von wegen Sommer. Wurde unsere Gegend irgendwann Anfang Mai in die Subtropen verschoben, so daß wir jetzt Regenzeit und nicht Frühsommer haben? Meine Güte, als Kinder konnten wir im Mai schon zum Freibad gehen und genossen dort die Abkühlung. Ja, da schien nachmittags die Sonne! Da waren wir froh, wenn wir ins Wasser springen konnten! Aber jetzt? Rund um die Uhr Regen. Alles feucht, klamm sogar. Denn bei dem Schietwetter wird es ja auch nicht richtig warm: Nur selten sind mal 25 °C; da ist doch kein Frühsommer mehr und erst recht kein Sommer! Na klar, die Natur braucht das Wasser. Ja, in den letzten drei Jahren war es viel zu trocken und viel zu heiß. Aber deswegen muß es doch nicht den ganzen Tag? Würde es nicht reichen, wenn es zwischen Eins und Vier in der Nacht? In ausreichender Menge? Das muß doch mittlerweile zu regeln sein! Die Wissenschaft hat doch Fortschritte gemacht seit den Achzigern, in denen die Sowjets mit Sprühaktionen in Wolken immer für regenfreie Sieges­paraden in Moskau sorgten, mit ihren Chemtrails. Das muß doch heute viel leichter und zuverlässiger zu regeln sein? Und außerdem: Wenn das mit der Klimaerwärmung stimmen sollte, dann dürfte es doch nicht so viel regnen und so kühl sein, jetzt? Na, was meinen Sie? Wo ist denn die Rekordhitze, die die Klimaaktivisten befürchtet und sogar vorhergesagt haben? Nix! Sauwetter! Scheiß Regen! Und auf Mallorca ist es ja noch schlimmer als hier. Da gab es echt sintflutartige Nieder­schläge und Sturm. Ja, kam in den Nachrichten. Angeblich soll von den Sandstränden nichts mehr übrig sein, stand in der Zeitung. Mal sehen, was unsere Nachbarn erzählen, wenn die wieder heimkommen. Die machen nämlich grad Urlaub dort. Machten, eigentlich, denn sie sollten vor vier Tagen schon heimfliegen. Aber irgendwelcher Saharasand in etwas stärkerem Wind sorgt seit Tagen dafür, daß kein Flugzeug starten und landen darf in Palma. Also bitte: Saharasand mitten aufm Meer – ich zieh mir doch die Hose nicht mit der Kneifzange an! Und starker Wind, daß ich nicht lache: Solange da kein Tronado tobt, kann jeder vernünftige Pilot starten und losfliegen, auch in Palma! Ja, das hab ich am Flugsimulator selbst ausprobiert! Das geht! Auch landen, landen auch. Wahrscheinlich hat die Lufthansa nur noch Leiharbeiter als Piloten, weil sie vergessen haben, neues Personal auszubilden oder weil es denen zu teuer war …

Ah, es hat mal aufgehört zu regnen! Da kann ich ja mit meinem Jeep endlich zur Waschanlage fahren.

 

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Gut fand ich am 20.06.2022 den geschafften Gang zum Briefkasten, einige erledigte Hausarbeit, ein paar beschriebene Seiten.
 
Für morgen zog ich die Tageskarte Sieben der Kelche.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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6 Antworten zu Nº 171 (2022) – Regenmonolog

  1. Sofasophia sagt:

    🙈

  2. Pit sagt:

    Und wenn Du dann mit dem Jeep aus der Waschanlage kommst, dann kannst Du nach hier kommen und ihn in der Sonne in unserer Hitze trocknen! 🤣 Wir koennen uns jetzt auf ca. 3 Monate mit um die 40 Grad „freuen“. 😁

    • Der Emil sagt:

      Nein, das gefällt mir natürlich nicht.

      Aber wenn DER mit dem Jeep aus der Waschenlage kommt, scheißen die Tauben mindestens die Frontscheibe zu.

  3. Regine sagt:

    😂🙋‍♀️

  4. Elvira sagt:

    Geschichten, wie das Leben sie schreibt!

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