Schlaf und Rhythmus (#256)

Gewohnheits-Dingens

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In einer seltsamen Situation bin ich zur Zeit – zumindest jeden Abend und jeden Morgen. Das liegt daran, daß ich mit dem neuen Rhythmus überhaupt nicht zurechtkomme. Kurz nach vier Uhr aufstehen und Punkt Sechs aus der Wohnungstür gehen: Das ist nunmal mitten in meiner normalen Tiefschlafphase.

Gestern beispielsweise setzte ich mich morgens um 6.15 Uhr in die Straßenbahn, begrüßte eine “Mitmaßnehmerin” und schlief sofort ein. Wach wurde ich, als sie ausstieg; und völlig verpeilt folgte ich ihr. Auch noch in den Bus, in den sie stieg.

Das allerdings war erstens an der falschen Haltestelle und zweitens auch der falsche Bus. Eine Station weiter hätte ich umsteigen müssen …

Ganz so schlimm war es dann doch nicht. Mein Fußweg bis zum Bildungsort war nur etwa 200 Meter länger als notwendig.

Ach, ich soll früher schlafengehen?

Am Montag versuchte ich das von 22 Uhr bis halb Eins in der Nacht. Reichlich dreieinhalb Stunden Schlaf blieben mir. Klar, ich könnte, wenn ich wollte, eine Pille nehmen und mit dieser auch besser einschlafen. Aber das hieße auch, “am Morgen danach” einen ganz gewaltigen Durchhänger zu haben. Das kann ich mir auch nicht leisten.

Vorhin habe ich es wieder versucht, nach einem angenehmen Schaumbad verschwand ich 22 Uhr im Bett (kurz nachdem ich diesen Text fertiggestellt hatte).

Hoffentlich bin ich schon seit mindestens 90 Minuten im Traumland.

Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.

P.S.: Positiv am 11. Septenber 2012 waren Fortschritte im Erwerb von neuem LATEX-Wissen.

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Über Der Emil

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0 Antworten zu Schlaf und Rhythmus (#256)

  1. Ellen sagt:

    Emil, ich verstehe Dich da nur zu gut.Auch kann ich mir kaum vorstellen, dass man eine Eule in eine Lerche verwandeln kann. Konditionieren unter Umständen, aber ich denke, selbst wenn es irgendwann „passabel“ funktioniert, wird es trotzdem nie wirklich die Wohlfühlzeit werden…
    Das Problem hatte ich früher selbst, ich bin definitiv eine Eule 😉 aber im Laufe der Zeit verlor ich meinen Rhytmus, ich war während langer Jahre der Selbstständigkeit immer auf Abruf. Mal schlief ich mittags 3 Stunden und arbeitete nachts, mal fast gar nicht und saß dann 20 Std. hinter dem Steuer, mal schlief ich 12 Stunden durch…immer, wie es Aufträge erforderten.
    Das Ende vom Lied war, dass ich immer und überall schlafen konnte, Tag/Nacht/LKW/Bett…völlig egal. Aber meinen Wohlfühlmodus hatte ich nur bei Nachtfahrten, 12 Jahre lang.
    Heute als (zuFrüh)Rentnerin darf ich die Eule in mir ausleben – meistens –

    Bleib tapfer 😉 und pass bitte auf Dich auf, sonst kommst Du vielleicht irgendwann in München oder Hamburg an, diese Art des „Verpeiltseins“ kenne ich nur zu gut…

  2. Follygirl sagt:

    Ja, die Probleme kenne ich auch … das ist immer schwer, wenn man sich so umstellen muß. Ich habe nun schon so lange einen anderen Rhythmus… und es fällt manchmal verdammt schwer… 2 Uhr aufstehen! Aber der Mensch ist ja ein Anpassungskünstler und so schafft man das dann auch .
    LG, Petra

  3. piri ulbrich sagt:

    Als Lerche fällt es mir nicht schwer früh aufzustehen. Aber ich kann verstehen, dass ein Wechsel des Rhythmus verdammt anstrengend ist. Wenn ich bis nach Mitternacht aufbleiben muss, dann bin ich für nichts mehr zu gebrauchen und miste jeden an, der mir auch nur ansatzweise quer kommt. So ist es auch kein Wunder, dass du nachtschlafen den Bus verwechselt hast …

  4. Frau Momo sagt:

    Ich kann inzwischen gar nicht mehr lange schlafen… zu lange war das meine Aufstehzeit für meinen Job. Ich war früher auch eine Nachteule, aber das hat sich total geändert. Ich bin abends allerdings auch immer grottenmüde, wenn ich so früh hoch muß, insofern muß ich da gar nicht mit mir kämpfen.
    Aber das das für Dich eine Umstellung ist, kann ich nachvollziehen. Und es macht es ja nicht gerade leichter, wenn man für etwas relativ sinnloses so früh aus den Federn krabbelt. Martin ist eigentlich ein totaler Nachtmensch und ich wundere mich immer, wie leicht er morgens um vier aufsteht, aber er hat vermutlich schlicht eine andere Motivation.
    Es geht vorbei… schwacher Trost, aber besser als gar keiner, oder 😉

  5. Sofasophia sagt:

    als auch-eule, wenn auch ein wenig schwächer ausgeprägt als bei dir, verstehe ich dich zu gut. es ist ja aber auch ein pervers-früher kursbeginn um sieben uhr! (meine massnahme nächste woche fängt um 9 uhr an, früher als 8 uhr gibts wohl nicht hier.)
    ich hoffe, dass du das ganze unbeschadet überstehst.

    versuch doch mal das nickerchen aus, zum beispiel, am spätnachmittag, wenn du heimkommst. eine halbe oder eine ganze stunde hinlegen. das rettete mich, als ich mal eine zeit lang geteilten dienst in einem behindertenwohnheim hatte und um sieben morgens anfangen musste. jürgen und ich sind die klassischen nickerchen-befürworterInnen.

    herzlich, soso

  6. Elvira sagt:

    Ich weiß, dieser Tipp klingt paradox, hat aber noch bei jedem Nichteinschlafenkönner gewirkt: Zähle (natürlich nur gedanklich) langsam von 100 rückwärts, am besten im Rhythmus Deines Atmens. Nun wirst Du vielleicht einwerfen, dass das Rückwärtszählen etwas mehr Konzentration als das Vorwärtszählen erfordert und daher doch nicht schlaffördernd sein kann. Gerade das aber ist der Grund. Menschen, die ihre Schäfchen über den berühmten Zaun springen lassen, machen das so nebenbei und können dabei noch allerhand hin und her denken. Rückwärts werden die abschweifenden Gedanken ziemlich sicher ausgeschaltet. Ob aus einer Eule dadurch eine Lerche wird, wage ich allerdings zu bezweifeln.
    Liebe Grüße von Elvira

  7. Der Emil sagt:

    Ich habe wegen dieser Schlaferei schon alles probiert (auch das Rückwärtszählen). Normalerweise kann ich schlafen, wann und wo ich will (Autogenes Training hilft) – aber es scheint, daß ich mit meinem bewußten „ich will trotzdem“ mein instinktives „nein, das will ich nicht, das brauch ich nicht, das mach ich nicht“ bisher nicht übermochte …

    Nachmittags schlaf ich 30 Minuten, sofort nach dem Nachhausekommen.

    Urgendwie wirds schon werden – ich hoffe weiter.

  8. syntaxia sagt:

    Oh je, das kenne ich auch. Seinen Rhythmus umzustellen ist schon richtig schwer. Ich leide dann auch echt, mit Kreislaufschlappmachen etc..
    Was tut man sich da an?!
    Und was wünsche ich dir nun? Dass du dich eingewöhnst oder dass es eine andere Maßnahme (bzw. Arbeitsstelle) mit günstigeren Zeiten gibt?
    ..grüßt dich Monika

  9. Anna-Lena sagt:

    Ich bin auch der nächtliche Eulentyp und kann deine Probleme mühelos verstehen. Elviras Tipp werde ich mal beherzigen.
    Du hast mein tiefstes Mitgefühl und hoffe, dass du tief und traumlos schläfst.

    LG Anna-Lena

    • Gabi sagt:

      Oh, das kann ich Dir ebenfalls nachfühlen. Meine „Wohlfühlzeit“ ist auch am Abend und zeitig aufstehen zu müssen war immer eine unheimliche Qual für mich. Das war schon so, als ich zur Schule ging. Ich hoffe, es hat sich bei Dir mittlerwee etwas gebessert.
      LG Gabi

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