2025 – 319: Das eigene Herz

Nur: Heute führt auch der Verstand mir das vor.

 

Einmal mehr hadere ich mit meinen schlechten Quellenangaben, die ich früher machte. Von den nachstehenden Worten weiß ich nur noch, daß ich sie aus dem Buch „Wahre Geschichten aller Ard(t)“ abgeschrieben habe.

 

 

Achtgeben, achtgeben, daß dir dein krankes Herz nicht Menschen und Verhältnisse als Ärgernisse vorführt. Lieber die Lust zum Sich-Ärgern überwinden und damit vielleicht das Herz reparieren.

Erwin Strittmatter

 

 

Wenn ich sie lese, bin ich mit den Sätzen einverstanden und mit Erwin. Eines aber hat sich im Laufe der Jahre verändert: Nicht mehr nur das Herz führt mir vieles als ein Ärgernis vor. Mein Verstand verzweifelt fast an allem, was hierzulande in diesem Jahr verzapft (um nicht zu sagen: verbrochen) wurde von diesen … Und dennoch will ich dieses „Mich-Ärgern” überwinden, ja, und ich habe auch keine Lust und Freude daran. Ignorieren aber ist mir einfach nicht möglich, dazu betrifft mich viel zu viel von dieser ganzen Scheiße zu sehr.

Ach, mir träumte letztlich von einer anderen Vorgehensweise mit unseren Berufs­politikern: Das erste Jahr nach ihrer Wahl ist die Probezeit. Danach muß in einer zweiten Abstimmung des Volkes darüber befunden werden, ob sie tauglich sind und dem Wohle des Volkes dienen. Wenn nein, folgt innerhalb von vier Wochen eine Neuwahl. Wenn ja, dann bleiben sie bis zum Ende der Legislatur im Amt. Aber: Kein Gesetz, keine Verordnung, die im ersten Jahr und in der vorhergehenden Wahl­pe­riode beschlossen wurden, nichts davon darf in dieser Zeit verschlimmbessert werden, zurückgenommen werden. Eine Utopie, eine nicht umsetzbare, ich weiß. Aber träumen werde ich doch dürfen?

Und nun gehe ich wieder in mich und denke darüber nach, wie ich dem Ärgern begegnen kann, wie ich es umwandeln kann in etwas, das nicht so zerstörerisch, nicht so krankmachend wirkt … Auf das Herz und Verstand sich bewahren und reparieren lassen.

 

Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Ich stellte zehn Bücher in einen Öffentlichen Bücherschrank.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 15. November 2025 war ich zufrieden mit den sortierten Büchern, mit den Tauben vor meinem Fenster, mit dem Unterwegssein in der STadt.


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Über Der Emil

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