Nur einer des Befindens. Und ein schöner Fund.
Am Morgen stellte ich fest: „Ich fühle mich.” Was bei mir immer etwas Gutes ist, denn in in der Depression war das viel zu oft nicht der Fall.
Aus dem „erlebnishungrig” des Morgens wurde dann noch am Vormittag eine eher unangenehme Hibbeligkeit. Sonderbar. Auf einmal hatte ich verdammt viele Ideen für Erlebbares, so viele, daß ich mich nicht mehr entscheiden konnte. Ein Luxusproblem, ich weiß. Also tat ich, was ich bei solchen und ähnlichen Gelegenheiten immer und immer wieder versuche: mich beim Schreiben wieder einfangen. Es ist nicht leicht, genügend Konzentration dafür aufzubauen, überm Papier gelingt das aber recht zuverlässig. Im Schriftbild ist das deutlich sichtbar in vielen durchgestrichenen Wörtern am Seitenanfang – und spätestens am Ende der ersten Seite (etwas größer als DIN A5 zur Zeit) gibt es keine Durchstreichungen mehr. Heute allerdings …
Ich fing zweimal an. Ich strich viel zu viel durch. Gab nicht auf. Kritzelte auf Zettel. Ergebnislos, ja, aber der zweite Anfang wurde besser. Flüssiger. Nicht herzeigbar wegen des Inhalts, der nicht geeignet ist für eventuell vorhandene jugendliche Leser:innen. Ich fand auch kein vom Schriftbild her vergleichbares Material, also überlasse ich es euch, euch die chaotischen Zeilen vorzustellen. Und ja, nach etwa 90 Minuten war ich so weit bei mir, daß ich losgehen konnte in die Stadt. Kein neues Ziel lockte mich, erleben kann ich immer wieder viel im und um den Bahnhof herum. Ich stöbere im Bahnhofsbuchhandel, beobachte Ankommende, Verreisende, Wartende, Arbeitende. Ab und zu erhasche ich Teile eines Gespräches, sehe ich Dinge, die ich gerne fotografisch festhalten wollen würde (was ich aber nur selten tu).
Beim Umsehen fiel mir eine abgestellte Lok auf. Ich sah heute die V200 105, die sich als 221.105 jetzt ohne das RTS-Logo zeigt – Wikipedia hat ein Bild von ihr, sagt aber leider nichts darüber aus, wo sie zuletzt im Dienst war (seit 2010; kann sein, daß sie im DB-Museum Halle stand). Sie ist mindestens ein Jahr älter als ich, wurde 1961 oder 1962 gebaut:

Die alte Diesellok.
221.105 (Ex V200.105, gebaut spätestens 1962) auf einem Abstellgleis
direkt vorm Wasserturm am Hauptbahnhof Halle (Saale)
Der Rest des Tages war dann relativ gemütlich. Und ich habe mal wieder etwas gefunden, das ich fotografieren wollte und konnte.
Erinnerung des Tages:
Ach, wie gern fuhr ich früher im dampfbespannten Zug, bevorzugt im Raucherabteil oder auf dem Gang bei geöffnetem Fenster.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Am 12. November 2025 war ich zufrieden mit meinem Ausflug zum Bahnhof, mit Bildern von der Lok, mit Schwein(en) im Briefkasten.
© 2025 – Der Emil. Bild & Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).


Ich liebe übrigens Züge. Und Loks jeglicher coleur. Und Bahnhöfe. Zug fahren überhaupt
Eisenbahn ist auch für mich ein Teil von Zuhause (um nicht Heimat zu sagen) …