Ausgebremst und deshalb in die Wissenschaft geflüchtet.
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Ich lese ja immer in mehreren Büchern parallel – nicht gleichzeitig, nein, immer nur in einem, und doch parallel in normalerweise dreien. Im Moment aber …
Zur Zeit nämlich liegen Martin Suters „Die Zeit, die Zeit”, Eva Strittmatters „Briefe aus Schulzenhof” (ja, noch immer), Ingrid Johannis' „Das siebente Brennesselhemd”, Susanne Mischkes „Der Mondscheinliebhaber” und Bernd Schirmers „Sindbads Mütze” bei mir herum. Alle unterschiedlich weit gelesen bisher. Und in allen fünf Büchern komme ich gerade nicht weiter, denn: In jedem von ihnen fand ich einen Satz oder ein kleines Stück Text, das mich nicht weiterlesen läßt. Worte, die mich beschäftigen, die ich im Denkicht wälze, die ich nicht einfach nur lesen kann. Immer wieder nehme ich eines der fünf Bücher zur Hand, schlage es auf, lese die Seite vor dem Stolpertext und die mit ihm, wiederhole den, einmal, zweimal, versinke in Gedanken und klappe das Buch wieder zu.
In keinem Fall kann ich diesmal erklären (auch mir nicht), was genau mich an eben jenen Stellen festhält, fasziniert, beschäftigt. Es arbeitet noch. Ich weiß, daß irgendetwas darauf wartet, von mir herausgefunden zu werden aus eben diesen Sätzen – vielleicht sogar eine mir bisher noch völlig unvorstellbare Verbindung zwischen einer Szene aus dem Alltag mit Kindern, Sätzen über die Fernwirkung einer poetischen Stimme, dem Satz mit dem Problem der Zeit, einem Satz zum Luxus der Unerreichbarkeit und den Sätzen über Geborgenheit. Da liegen sie, die fünf Bücher, die gerade unweiterlesbar sind. Doch vielleicht geht es morgen schon mit einem weiter oder mit zweien.
Einstweilen habe ich mir deshalb ein weiteres Buch gegriffen, in dem ich hoffentlich nicht so schnell hängenbleibe. Es ist – nun ja, schon etwas speziell. George G. Szipro: „Das Poincaré-Abenteuer”, Untertitel „Ein mathematisches Welträtsel wird gelöst”. Es heißt, daß der Autor darinnen nur zweimal eine mathematische Formel benötigte, um die ganze Geschichte zu erzählen. Die ersten vier Kapitel jedenfalls ließen mich noch nicht steckenbleiben.
Wer die Poincaré-Vermutung nicht findet oder mit Wikipedia nicht viel anfangen kann, dem empfehle ich, diesen Link zu besuchen: Michael Eisermann: Was besagt die Poincaré-Vermutung? Dort kann man vielleicht sich annähern an die Bedeutung des Satzes: Jede einfach zusammenhängende, kompakte, unberandete, 3-dimensionale Mannigfaltigkeit ist homöomorph zur 3-Sphäre. Oder ganz allgemein formuliert: Jede geschlossene n-Mannigfaltigkeit mit dem Homotopietyp einer n-Sphäre ist zur n-Sphäre homöomorph.
Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Weitere unbrauchbare Kassetten wurden entsorgt und weitere leere Kartons ins Altpapier gegeben.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Am 3. April 2025 war ich zufrieden mit einem Müsli, mit Numiroso, mit einigen im Haus weitergegebenen Kassetten.
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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).


Endlich kann man bei dir jetzt auch im reader kommentieren. Danke Poincaire muss ich mir mal anschauen.