Ein verstörend beginnender Tag.
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Ich werde wach und etwas stimmt nicht in der Wohnung. Da ist etwas, das ich nicht ein- oder zuordnen kann.
Auf dem Bett sitzend spüre ich dem Ungewohnten nach. Kein Rauch oder Brandgeruch, nein. Durch das offene Fenster kommen nur frische Luft und morgendliche Stille. Kein Regen. Das Licht im Zimmer ist völlig normal. Dennoch: Irgendetwas war da, gehört nicht hierher. Da, da ist es wieder: Ich höre, was mich verwirrt. Ich höre Kinderstimmen. Und zwar in meiner Wohnung, nicht draußen!
Kinder. Sind ungefähr so häufig in meiner Wohnung anzutreffen wie … wie … wie eine Blaskapelle. Nie. Also stehe ich auf und will nach der Ursache suchen – da ist die Stimme wieder weg. Ich mache die Kaffeemaschine fertig: Wasser rein, Kaffee in den Filter, eine Prise Salz drauf. Filter in die Maschine, zuklappen, einschalten. Dann ins Bad.
Waaah! Da ist die Kinderstime wieder. Mein Blutdruck muß in diesem Moment extrem hoch sein. Ich sehe mich um und habe schnell festgestellt, was nicht stimmt. Gestern Abend hatte ich vergessen, das Radio auszuschalten. Die Musik ist leise, kaum zu hören, aber die Stimme, die die Kindersendung am Sonntagmorgen moderiert, die ist laut und durchdringend. Das Ungewohnte, beinahe Unheimliche hatte ich also selbst verursacht mit meiner unheimlichen Vergeßlichkeit. Radio aus. Erledigen, was im Bad zu erledigen ist. Und endlich: Kaffee.
Das habe nicht ich erlebt, auch niemand anderes erlebte es so. Wie immer fließen Texte aus mir heraus über Ereignisse, die zwar so geschehen sein könnten, sich aber wie so oft aus mehreren Quellen speisen, deren eine meine Phantasie ist.
Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Auf meinem Weg zur Apotheke stellte ich sieben Bücher in das Öffentliche Bücherregal hier in HaNeu #publiclibrary.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Zufrieden war ich am 6. März 2024 mit der Nacht und dem Morgen, mit den weggebrachten Büchern (und es scheinen einfach nicht weniger zu werden, die ich hier stehen und liegen habe), mit einem netten Schwätzchen unterwegs.
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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).


Ich hatte gedacht, es wäre ein Traum gewesen und du wachst in der Küche auf, dich immer noch im Bett vorfindend.