Jedesmal gruselt mich, wenn ich davon lese oder träume.
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Stellt euch mal das Leben der Bergleute vor etwa 300 bis 500 Jahren vor: Die trieben schon Schächte senkrecht tief hinab in den Berg, um Erze zu fördern. Wie kamen die hinab und wieder hinauf?
Sie benutzten tatsächlich sehr lange Zeit ganz schnöde Leitern. Weil sie die aber zum Einfahren in den Schacht oder in den Berg und zur Ausfahrt wieder heraus benutzten, nannten sie diese Leitern Fahrten, eine einzelne Leiter hieß dementsprechend Fahrt. Jedesmal, wenn ich mich mit altem Bergbau beschäftige, Legenden, Geschichten und anderes darüber lese, kommt mir das wieder in den Sinn. Manchmal kletterten die Knappen und Hauer und Steiger weit über einhundert Meter hinab zu Schichtbegin und wieder hinauf zum Schichtende. Das ganze bei einer Beleuchtung, die … Nunja. Eine Froschlampe, Kienspäne, eine Kerze oder später eine Bergblende (Laterne) funzelten eher schlecht als recht in der absoluten Dunkelheit vor Ort, in den Stollen und Schächten.
Und jedesmal wird mir flau im Magen, wenn ich davon lese, schwindelig wird mir. Denn die Leitern waren zudem oft naß und glitschig und die Bergleute am Schichtende erschöpft. Ohne Sicherung. Und dann die Höhe und die Finsternis: Für mich mit meiner Höhenangst ein perfektes Umfeld, mich heftig zu gruseln und eben auch körperliche Auswirkungen dieser Angst zu empfinden. Letzte Nacht träumte ich davon, deshalb lest ihr heute davon. Und vielleicht versucht ihr, euch dieses Hinaufklettern ein wenig vorzustellen … Bergmann war nie, und vor 300 bis 500 Jahren erst recht nicht, ein leichter Beruf.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Gut fand ich am 29.04.2022 den geschafften Aufbau, ein Gespräch über Gepflogenheiten, den Abend am Feuer.
Für morgen zog ich die Tageskarte Zehn der Schwerter.
© 2022 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Letzthin wollte ich mal das „Grubenpferd“ als WdT nehmen, habe es nicht gemacht, weil ich dachte, davon weiß kein Mensch etwas. Hättest du was dazu gewusst? Und wenn ich da von glitschigen Leiter lese, wie haben sie die Pferde da hinunter bekommen?
Früher hier, heute dort. Bergbau gibt es meines Wissens immer noch. Und vermutlich sind es heute Kinder im globalen Süden.
(Wo wir heute ohne diese & andere Ausbeutung wären? Und wer ist dieses „Wir“?)
Ich stelle mir oft vor, wie das ist. Unter Tage, im U-Boot, im Aufzugschacht… und bekomme Beklemmungen. Man braucht schon eine gewisse Einstellung, um sich (freiwillig, was meistens ja nicht so der Fall war) der Sache zu stellen.
Eine Arbeit, die es vielen nicht ermöglicht hat, ihren Ruhestand zu genießen. Viele Arbeiter wurden krank vom Staub, der durch diese schürfende Arbeit im Berg entstand. Auch das nicht vorhandene Tageslicht hat so einiges ausgelöst, Alkohol sollte da oft Linderung verschaffen.
Ein totaler Alptraum, so eine Arbeit!
Auch heutzutage ist längst noch nicht alles in Butter, was das Arbeitsleben betrifft. Ich denke beispielsweise nur an die ausbeuterischen Machenschaften der Fabriksbesitzer und an alle gesundheitsschädigenden Bedingungen in den Textilfabriken …