2020-104 — Funktion

Sie muß nicht wiederhergestellt, sondern aufrechterhalten werden. Immer.

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Weiter. Weiter, einfach weitermachen. Wie vorher. Machen wir ja täglich. Egal was geschieht, wichtig ist, daß wir genau so weitermachen, als sei nichts geschehen. Da ist jemand aus der Familie gestorben? Na gut, kannst ein oder zwei Tage zuhausebleiben, danach geht es aber wieder zur Arbeit, zum Alltag zurück. Und zwei Wochen Trauer reichen ja, wenn das länger dauert, ist das schon krankhaft. Du hast eine wirklich schwere Krankheit? Na, wenn Du nicht mindestens einen Gips trägst oder eine meldepflichtige Krankheit hast, kannst Du doch weiterarbeiten oder weiter zur Schule gehen. Im Falle von Gips ja vielleicht sogar von zuhause bzw. wenn nur der linke Arm eingegipst ist, dann reicht doch eine Befreiung vom Schulsport? Und sobald die schlimmen Symptome einer anderen Krankheit einigermaßen abgeklungen sind: ab auf Arbeit, in die Schule! Rekon­va­les­zenz nach Remission oder nach Restitution ist Zeitverschwendung.
 
Ein kleines Rädchen sein, bloß nicht ersetzbar erscheinen. Menschsein wird zur Nebensache.

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Positiv waren am 13.04.2020 die Badewanne, ein Schreibversuch, entsorgte defekte Füllfederhalter (wegwerfen ist sooooooooo schwer).
 
Die Tageskarte für morgen ist die Drei der Schwerter.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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5 Antworten zu 2020-104 — Funktion

  1. Elvira sagt:

    Bei den „unsichtbaren“ Erkrankungen stimme ich dir absolut zu. Ich habe mich, als ich durch einen depressiven Schub sehr lange krankgeschrieben war, häufig vor mir selbst rechtfertigen müssen. Als ich im selben Jahr durch die Fraktur des kleinen Fingers der rechten Hand sechs Wochen einen Gips tragen musste, bereitete mir das kein schlechtes Gewissen. Aber als unersetzbares Rad im Getriebe sehe ich mich nicht. Das lehrt die Erfahrung.

  2. Klaus sagt:

    Sag mal, spinnst du? Man wirft doch nicht defekte Füllfederhalter weg!!

    • Der Emil sagt:

      Soooo defekte schon (und wirklich ohne wichtige Erinnerung daran)

      • Klaus sagt:

        Und was, wenn die Zeiten noch schlimmer werden? Doch, das ist möglich! Na ja,. is klar, wenn sie wirklich kaputt sind, weg damit! Obwohl: Wenn ich sie nicht reparieren kann, dann sind sie auch nicht kaputt. Toller Blog!!

        • Der Emil sagt:

          Danke für’s Kompliment.

          Bei vielen waren (große) Risse im Plaste, einige wirklich billige Uraltgeräte aus meiner Schulzeit, oder nach 2000 gekaufte absolute Billigware (viele übrigens mehrfach vorhanden). Und ich habe noch weitaus mehr als ich je sinnvoll benutzen kann. Ich bin bei Füllfederhaltern ähnlich eichhörnchig unterwegs wie bei Kladden – für beides habe ich mir für das Jahr 2020 Kaufverbot auferlegt.

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