Nº 242 (2019): Lächelnd

Beim Hinaufsehen gedacht.

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Es ist noch nicht sehr spät, grad Neune, und draußen ist's schon richtig dunkel. Die Sterne sind sichtbar, so gut sie am Rand einer Stadt eben sichtbar sein können. Es wird heutzutage ja nie wirk­lich dunkel in einer Stadt. Früher, ohne die ganze Westreklame, da war die Luft schlechter, die Flüsse waren dreckiger – aber in den Nächten wurde es dunkler, richtig dunkel. Ach, ich erinnere mich gerne an die Abende im Herbst und im Winter und Frühjahr, an denen ich mit einem Mädchen am Waldrand oder am Bach oder einfach nur am Wegesrand saß und wir in den Himmel blickten. Da konnten wir Sterne beobachten, die hier und heute nicht mehr zu sehen sind.

Und so viele andere Dinge sehe ich heute auch nicht mehr. Zu viele davon fehlen mir. Einige …

Aber ich hatte diese guten Tage, kann mich an diese und an sie und an die Sterne erinnern. Ein wenig wehmütig schaue ich zurück beim Blick in den Himmel. Und zähle die Sterne, die ich hier noch gut erkennen kann. Und lächenld stelle ich fest: mit Brille sind es mehr als ohne! (Auch das war früher anders.)

 

 

Und ja, ich fühle mit mit meinem Protagonisten …

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

P.S.: Am 30.08.2019 waren positiv Mut zur Faulheit, die gekaufte Fahrkarte, Zwickl und Schreiben am Abend.
 
Die Tageskarte für morgen ist die Königin der Stäbe.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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8 Antworten zu Nº 242 (2019): Lächelnd

  1. Sofasophia sagt:

    👍🏻

  2. Gudrun sagt:

    Eine Fahrkarte. Fährst du ins Gebirge? Durch mein Altenborch? Grüß bitte das Städtchen von mir.

  3. frauholle52 sagt:

    Das genieße ich hier in der Provinz wirklich sehr: Nachts im Garten zu liegen und Sterne gucken. Und jetzt im August die Sternschnuppen zählen.
    Westreklame? Hattet Ihr früher keine? Westreklame nicht, schon klar. Aber Lichter in den Städten?
    Liebe Grüße! Regine

    • Der Emil sagt:

      Da war sehr wenig Leuchtreklame — und die wurde oft noch abgeschaltet in der Nacht. Auch Straßenbeleuchtung war nicht die ganze Nacht über in Betrieb. Und dann: Die andere Zeit, in der das Leben gewöhnlich Mitternacht zur Ruhe kam und erst am Morgen wieder erwachte. Da mußte nicht rund um die Uhr alles für jeden verfügbar/erreichbar usw. usf. sein

      • frauholle52 sagt:

        Ja, das kenne ich aus meiner Kindheit und Jugend auch noch. Das Leben schien nicht so grell und es gab immerhin noch das Testbild im Fernsehen. 😂 Eigentlich seltsam, dass kein Mensch auf die Idee kommt, in den Städten nachts Strom zu sparen. Müsste eigentlich verordnet werden.

        • Der Emil sagt:

          Doch, für das Stromsparen gibt es einige Beispiele (smartphonegesteuerte Straßenlampen, abgeschaltete Ampeln, Abschaltung jeder zweiten Laterne), aber …

          Hier in der Stadt gibt es seit einiger Zeit riesige LED-Werbebildschirme, die echt grell sind.

  4. fata morgana sagt:

    Ja, solche schönen Erinnerungen habe ich auch, in den Himmel schauend zu zweit auf einer Bank sitzend. „Da war die Welt noch in Ordnung“, denke ich rückblickend dann immer lächelnd.
    Die Sterne habe ich im Urlaub in der Stadt auch vermisst. Wie schön ist es dann wieder, wenn ich hier bei mir aus dem Dachfenster ins scheinbare Nichts, die unendliche Weite schaue.

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