Vielleicht hat er doch schon begonnen?
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Meine Adventsgeschichten widme ich allen, die kämpfen, allen, die krank sind, allen, die Unterstützung benötigen. Ich wünsche allen Menschen eine im wahrsten Sinne des Wortes wundervolle Weihnachtszeit. Meine Kerzen brennen für alle, die Hoffnung brauchen.
Draußen ist es kalt geworden. Morgens ist alles bereift, selbst im sonnenverwöhnten Baden-Württemberg war das so. Hier in der Stadt waren am Abend schon die Fahrradsattel, die Autos und die Gräser und Büsche von diesen aufrecht stehenden Kriställchen besetzt. Und abseits der Weihnachtsmärkte, in den Parks, den Grünflächen, selbst in den Balkonkästen glitzern die Pflanzen im Licht der Laternen und der Taschenlampe. Es wird still, wenn es so kalt wird und sich des Abends vielleicht sogar ein Nebel senkt. Der Winter hat meteorologisch am 1. Dezember begonnen, bis zu seinem kalendarischen Beginn ist’s noch etwas Zeit. Unterscheidet sich das Septemberlicht so sehr von dem, das wir jetzt tagsüber draußen haben? Alle anderen Zutaten habe ich in diesem Jahr für mich zusammengesucht, wie sie es für sich und uns tat:
Vor einem Winter
Eva Strittmatter ( ∗ 1930 – † 2011 )
Ich mach ein Lied aus Stille
und aus Septemberlicht.
Das Schweigen einer Grille
geht ein in mein Gedicht.
Der See und die Libelle.
Das Vogelbeerenrot.
Die Arbeit einer Quelle.
Der Herbstgeruch von Brot.
Der Bäume Tod und Träne.
Der schwarze Rabenschrei.
Der Orgelflug der Schwäne.
Was es auch immer sei,
Das über uns die Räume
Aufreißt und riesig macht
Und fällt in unsre Träume
in einer finstren Nacht.
Ich mach ein Lied aus Stille.
Ich mach ein Lied aus Licht.
So geh ich in den Winter.
Und so vergeh ich nicht.
Eva Strittmatter: Ich mach ein Lied aus Stille. Gedichte.
Edition Neue Texte. Aufbau Verlag Berlin und Weimar, 6. Auflage 1983. S. 119
Printed in the German Democratic Republic. L.N. 301. 120/73/83
Vor dem Winter ist es, und Advent ist es. Vergeht auch ihr nicht über dem Winter, und habt eine besinnliche Zeit.
Wer eine Gelegenheit sucht, zur Weihnachtszeit anderen zu helfen, der kann das täglich von 06 Uhr bis 22 Uhr bei der Versteigerung von #hand2hand tun. Die Aktion ist eine gute Idee von Meg, ihr und allen Mitwirkenden danke ich dafür.
Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.
P.S.: Positiv am 4. Dezember 2016 waren die Wünsche nach einem neuen Besuch, gut geheizte Warteräume und Züge, außergewöhnlich zügiges Aufräumen.
Tageskarte 2016-12-05: Die Zehn der Kelche.
© 2016 – Der Emil. Eigener Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Versuche gerade, mir den“Herbstgeruch von Brot“ vorzustellen. Danke, Emil. Die Dichterin hatte ich mit meiner West-Sozialisation noch nicht auf dem Zettel.
Sie stand immer etwas im Schatten ihres Mannes Erwin, war auch nie sooooo ein Medienstar … Ich hab Robert Gernhardt auch erst später kennengelernt und Novalis … 😉
Ja, Novalis. Der alte Wessi 🙂 Schönen Tag und mach fleißig weiter. Man liest sich!
Ich suche gerade nach Worten …
Danke für Eva Strittmatter und du bist herzlich willkommen.
Du hast also auch diese älteren Gedichtbändchen, wie schön. Um ihren Gatten habe ich mich nie gekümmert, sah mal eine Doku, wo ein Sohn in der ehemaligen einsam liegenden Wohnung erzählte, über seine Eltern, vorwiegend über die Mutter Eva. Das Familienleben war ein Auf und Ab, wie bei allen…
Gruß von Sonja
Der Erwin hat viele sehr schöne kleine Sachen geschrieben — ich kann mir vorstellen, daß da einiges dabeisein könnte, das Dir gefällt.