Ich glaubte, ich hätte alles gesehen
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Verrate ich diesmal wieder, welchem Ding ich hier eine Stimme verliehen habe? Mögt ihr vielleicht einmal raten? Hm … Zumindest vor den Leserinnen und Lesern, die im Browser lesen, kann ich die Auflösung etwas “verstecken”.
Seit fast drei Wochen bin ich jetzt weg – und er scheint mich nicht zu vermissen. Ein wenig enttäuscht er mich damit schon!
Von ihm bin ich ja etwas ganz anderes gewohnt. In den zwei Jahren, die ich nun bei ihm bin, bestand er darauf, daß ich ihn beinahe überallhin begleitete. Es gab fast nichts in seinem Leben, an dem ich nicht teilhatte. Auf allen seinen Wegen durfte ich ihn begleiten – und jetzt? Er versucht wahrscheinlich nichteinmal, mich zu finden.
Dabei begann alles so … so … Schon drei Tage, nachdem ich zu ihm gekommen war kurz vor unserer ersten gemeinsamen Reise, nahm er mich mit zu seinen Eltern. Ließ mich – seine “Neue” – dort von der ganzen Verwandschaft begutachten. Zu seinem Glück hat er mich dann doch nicht seinem Bruder zum “Ausprobieren” angeboten. Die ganzen zwei Jahre waren wir beinahe Tag und Nacht miteinander zusammen. Wir waren gemeinsam im Kino, zu Konzerten und im Zirkus, sogar einmal in der Oper. Und ich durfte ihn jedes Jahr in seinen zwei Urlauben begleiten.
Was habe ich nicht alles mit ihm gesehen im Sommer auf Lanzarote, als ich am Strand neben ihm lag und als wir gemeinsam im Meer schwammen. Im Winter auf Rügen fuhren wir mit dem “Rasenden Roland” durch die verschneite Landschaft, sahen gemeinsam dem Schneesturm zu, der draußen vor dem Ferienhaus gewaltige weiße Verwehungen erschuf. Dann waren wir in Norwegen fischen, beinahe drei Wochen nur die See, die Angel, das Boot, die Fische, er und ich. Und letztes Weihnachten mit ihm zusammen eingezwängt auf einer Bank in der überfüllten Kirche Sankt Wolfgang in Schneeberg, zur Christmette: Er glaubt vielleicht heute noch, ich hätte seine Tränen nicht gesehen.
Und jetzt? Er scheint mich wirklich nicht zu vermissen. Ob er eine Neue hat? Oder kann er mich ohne mich einfach nur nicht finden? Ohne Brille ist er doch fast blind …
Markieren macht die letzten beiden Sätze sichtbar. Und bitte: Versucht es doch selbst eimal, einem Ding eine Stimme zu verleihen!
Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.
P.S.: Positiv am 24. September 2014 war die endlich warme Heizung.
Tageskarte 2014-09-25: VIII – Die Kraft.
© 2014 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 3.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Nein, am Mobildingens lässt sich nix markieren. Wenn ich es aber Recht überlege, was mich so begleitet, dann könnte es meine Brille sein. Die nehme ich jetzt ab. Gute Nacht!
nein, an ……. hab ich nicht gedacht. schwimmt er damit sogar? 👍😉
ich mag deine texte sehr.
mal schauen, ob ich muße finde, selbst mal einen zu spinnen. ansonsten les ich bei dir allfällige weitere gerne!
Das weiß man wahrscheinlich wirklich nur, wenn man auf sie so sehr angewiesen ist. Wenn ich sie vergessen habe, gehe ich nicht mehr einkaufen, weil ich da jedesmal einen Mist zusammen kaufe.
Wegen der Markiererei hab ich jetzt wirklich den anderen Rechner angemacht. 🙂
Jaja, die Neugier 😉
So ist es! 🙂
Hab mir natürlich gedacht, dass es die Brille ist. Nur das mit dem schwimmen hat mich etwas stutzig gemacht.
Ah, ich kenne einige Leute, die keine Schwimmbrille haben und mit ihrem normalen Nasenfahrrad ins Wasser gehen.
Kann sein. Mein Mann nimmt sie immer ab beim schwimmen.