Nº 228 (2019): Ich geh nachhause

Ein einziger Satz.

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“Ich geh nachhause.” Zufrieden klingt dieser Satz nicht, aber auch nicht enttäuscht. Eher … mitfühlend, verstehend.

Und wie unterschiedlich dieser Satz gedeutet werden kann! Je nach Szenerie, Situation, in der er ausgesprochen wird, bedeutet er ganz was anderes. Zum Feierabend. In einer Bar. Vor einer Haustür. In einem Wohnzimmer oder einer Küche. (Ob er wohl je in einem Schlaf­zimmer ausgesprochen wurde?) Im Freibad. Nach einem Konzert. Direkt an einem Treffpunkt. Im Krankenhaus: von der Ärztin, vom Patienten, von Besuchern. In der Pause einer Ballettvorstellung. Nach dem Einkaufen.

Immer kann dieser Satz fallen: “Ich geh nachhause.” Immer hat er – zum Teil mehrere, gar gegensätzliche – andere Bedeutungen. Je nachdem, wie die Situation erlebt oder beschrieben wird, werden im Kopfkino solche oder solche Vorstellungen gegeben. Und das nur bei einem einzigen Satz.

Das Leben kann sehr, sehr vielfältig sein und beschrieben werden.

Die Schreiberei auch.

 

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

P.S.: Am 16.08.2019 waren positiv ein recht spätes Frühstück, Geschriebenes, leckeres Abendessen.
 
Die Tageskarte für morgen ist die Neun der Kelche.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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2 Antworten zu Nº 228 (2019): Ich geh nachhause

  1. Sofasophia sagt:

    So Gedankenspiele mag ich.

  2. fata morgana sagt:

    Diesen Satz zu lesen, trägt mich in Gedanken viele Jahre zurück, als ich in der häuslichen Krankenpflege tätig war. Und heute noch habe ich die ältere Dame vor Augen, sie wollte „nach Hause gehen…“ Und sie bat mich ihr „ein Glöckchen in den Himmel mitzubringen…“

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