Ich möchte mich nicht selbst unter Druck setzen.
Auch dieses Jahr werde ich hier im Blog wieder einen Adventskalender schreiben. Also Beiträge, die thematisch passend sind und am frühen Morgen online gehen. Diesmal habe ich (noch) keine Liste, auf der auch nur irgendetwas davon „geplant” ist. Ja, versucht habe ich mich daran, vergeblich versucht. Doch das ist nicht … Das ist diesmal nicht unangenehm für mich, stelle ich fest.
Vorgestern saß ich etwa zwei Stunden am Schreibplatz, in denen ich über mein Vorhaben nachdachte. Ich habe kein einziges Wort dafür geschrieben. Anderes Zeug, ja, das notierte ich nebenbei, sowas passiert ja meistens, sowas Nebensächliches. Und aus dem entstanden auch schon Beiträge, die ich für gelungen halte. Gestern hatte ich dafür keine Zeit, war mit anderen Dingen beschäftigt. Selbst im Tagebuchmodus entstanden nur drei Zeilen.
Heute setzte ich mich um zehn vor meine Kladde, las die letzten drei Tage, griff zu einem grünen Stift. Und schrieb mit dem in weniger als 30 Minuten die erste Adventsgeschichte auf. Ohne Räucherkerzchenduft in der Nase zu haben. Wow. So darf das gerne weitergehen. Einfach herausfließend. Wie ich es beim Schreiben am liebsten habe (weil das keinen Aufwand erfordert, den ich am Text noch betreiben müßte). Weil das meinem Prinzip des Schreibens am ehesten entspricht: dem Lustprinzip. Und: Ich fand im Aufgeschriebenen keinen Perspektiv-, keinen logischen und keinen Zeitfehler. (Die Rechtschreibfehler entstehen meist beim Abtippen …) Ich bin also sehr zufrieden gewesen mit meinem Text. Es geht nun endlich los mit der Vorbereitung meiner liebsten Zeit im Jahr.
Jaja, ich schreibe hier immer wieder davon, daß ich so viel schreibe, aufschreibe. Das meiste davon wird wohl außer mir nie jemand lesen. Jedenfalls habe ich (noch immer) nicht vor, aus all den Notizen ein Buch oder Bücher zu machen, das veröffentlicht werden würde. Wozu schreibt einer wie ich dann? Warum schreibt jemand ein ganz privates Tagebuch? Wieso erfindet jemand Geschichten, schreibt sie auf und zeigt sie dann aber nicht her? Mir macht das Ausdenken und Aufschreiben Spaß und Freude. Einen kleinen Teil davon zeige ich der Welt in meinen Blogs, aber nur einen kleinen Teil. Mehr möchte ich nicht. Ich will mich nicht unter Druck setzen (müssen), möchte bei meinem Lustprinzip bleiben.
Erinnerung des Tages:
Bei meinen Großeltern wurde der letzte Weihnachtsstollen am Ostersonntag angeschnitten, so lange wurde immer einer aufgehoben.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Am 25. Oktober 2025 war ich zufrieden mit der ersten Adventskalendergeschichte, mit dem Eintopf aus roten Bohnen, mit 13 in ein Öffentliches Bücherregal gestellten Büchern.
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