Hindernis im Kopf

Der Korken muß da raus!

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Diesen Satz in der Überschrift las ich am Mittwoch und dachte mir dabei: Das ist ein toller Satz, den nutze ich im Blog als Pointe. Oder als Aufhänger für eine Geschichte. Oder irgendwie sonst. Als ich ihn mir notierte, diesen Satz, schwirrten mir auch ein gutes Dutzend Ideen dazu durch den Kopf. Aber: in dem Moment hatte ich einiges zu tun und habe mir wirklich nur den Satz notiert.

Mein Kopf ist nun wie eine Thermoskanne. Ein wenig Vakuum, ein wenig gut Geschütteltes im Inneren – aber nichts, aus dem ich einen Text entwickeln könnte. Nur dieser Satz: «Der Korken muß da raus!» Mist.

Vorgestern habe ich mich mit diesem Satz befaßt. Ergebnislos. Zum Glück kam mir dann die Sushi-Platte in die Quere, so daß ich einen einigermaßen akzeptablen Beitrag für gestern verfassen konnte. Die schlechte Bildqualität des Handy-Fotos bereitet mir allerdings Kopfzerbrechen, beinahe körperliches Unwohlsein. Egal, es war etwas da; und das war in diesem Moment ausreichend.

Gestern saß ich nun mit meinem Thermoskannenkopf vorm Papier und fand nicht eine Idee wieder von denen, die mir beim Aufschnappen des Satzes vorschwebten. Nicht eine! Nun, es hätte mir ja auch eine neue, andere Idee kommen können. Eine, die sich sofort zu einem Erzählfaden spinnt, die einen Spannungsbogen krümmt, die auch für eine Novelle geeignet wäre. Und? Hatte ich die? Nein! Natürlich nicht!

Thermoskannenkopf. Ein wenig Vakuum, ein wenig gut Geschütteltes darinnen und dieser vermaledeite Satz. «Der Korken muß da raus!» Ich konnte machen, was ich auch wollte: Nichts half, nichts geschah; kein Text, ja, nichteinmal ein Textchen von 17 Silben formte sich. Aus dem Thermoskannenkopf kam nichts heraus.

Wieso eigentlich nicht?

Hm, irgendwie … Seltsam. Das sieht irgendwie ungewöhnlich aus. Das ist doch nicht … Der Verschluß läßt sich ja nicht herausschrauben!? Was ist das denn? Wer hat denn hier … Ja, was soll denn das? Das ist doch nicht der normale Verschluß? Da hat doch jemand einen Korken in meinen Thermoskannenkopf gestopft! Und der sitzt rammelfest! Waaaah! Da kann ja kein Text herauskommen, so fest wie der Korken da sitzt.

Um wieder vernünftig Texte schreiben zu können, gibt es wohl nur eines:

«Der Korken muß da raus!»

Vielen Dank an bomse, die/der den Satz am Sonntag im Chat schrieb.

 

 

Der Emil

Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.

P.S.: Positiv am 17. März 2014 waren die funktionierende Probiererei in diesem Programm, gute Nachrichten, ein langes Bad, ein schöner Abend.
 
Tageskarte 2014-03-18: Acht der Kelche.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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0 Antworten zu Hindernis im Kopf

  1. Immerhin ist Thermoskannenkopf schon mal ein sehr brauchbares Wort! Ich hab es mir, zusammen mit der Definition in geistige Watte gepackt und Zwecks späterer Wiederverwendung in eine geistige Schublade gesteckt. Danke! 😀

  2. zeilentiger sagt:

    Inzwischen ist der Korken sicher raus und alles fließt wunderbar weiter! Das Gefühl mit den unscharfen Handyfotos kenne ich, verwerfe es aber gleich wieder: Würde ich meine Knipsereien mit den Blogaufnahmen der vielen Gutfotografen vergleichen, dürfte ich sowieso nie nie wieder ein Foto auf meinem Blog veröffentlichen, selbst dann nicht, wenn man mir eine elendteure Kamera statt dem Smartphone in die Hand drücken würde. Also knipsen wir einfach weiter wie bisher … Einen guten Fluss in Taten und Worten wünsche ich!

  3. Amelie sagt:

    Der Korken, der Pfropfen muss raus, damit Luft ran kommt. Damit was entstehen kann. Damit was raus kommt.
    Ein toller Satz, an dem man und frau viel fabulieren können.

  4. Sofasophia sagt:

    toll gesponnen! 😉

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