2025 – 323: Ein unbekannter Weg

Der Scheißbaustellenmeckermonolog eines vorurteilsfreien Bürgers.

 

 

Orrrrr. Nicht schonwieder eine Umleitung!? Aber es wäre doch echt gelacht, wenn ich als Fußgänger nicht durch die Baustelle kommen kann. Ist ja auch nichts zu sehn von wegen Austausch der Abwas­ser­kanäle. Hm. Doch, da vorne. Bauzaun. Aber die Arbeiter müssen ja auch von der einen auf die andere Seite kommen. Hm … Hm … So'n Mist. Nichts zu sehen und alles fest verschraubt. Scheiße. Zurücklatschen, den ganzen Weg zurück. Und dann auch noch da links herum! Klar, denn rechts lang ist ja auch gesperrt wegen die blöde Baustelle, und da kommt ja auch kein Arsch durch. Aber den Weg, den Weg würde ich kennen. Fast wie meine Westentasche, schließ­lich kenn ich mich hier im Ort aus.

Da linksrum? Neee, das kenn ich nicht. Da war ich halt noch nie. Da wohnen alles so Leute, also so Leute wohnen da. Vor denen nehm ich mich lieber in Acht. Weiß nicht, nur so 'n guten Ruf haben die Straßen da einfach nicht. Natürlich habe ich keine Angst, da langzugehn. Bin ja schließlich Keiner mit Vorurteilen. Aber eben 'n ganz unbe­kannter Weg … Wer weiß schon, was oder wer mich da erwartet. Und jetzt, jetzt muß ich wirklich weiter. Eh's dunkel wird …

 

 

Erinnerung des Tages:
Wenn mein Großvater mütterlicherseits auf einem Spaziergang eine Abkürzung vorschlug, wurden die Wege immer sehr interessant.

 

Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.

Der Emil

 

P.S.: Am 19. November 2025 war ich zufrieden mit Kartoffelbrei und Fischstäbchen, mit einem ungewollten Schläfchen am Nachmittag (ja, war nötig), mit der Entscheidung, etwas um einen Tag zu verschieben.


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Über Der Emil

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3 Antworten zu 2025 – 323: Ein unbekannter Weg

  1. Mein Vater früher, wenn ich ihn irgendwohin fahren musste: wenn meine Tochter fährt, lernt man Deutschland kennen. (Ich bin anscheinend ohne Orientierungssinn geboren und verfuhr mich häufig.)

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