In der Hoffnung, etwas nicht Greifbares zu erhaschen.
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Seit einer Woche. Seit einer Woche lese ich täglich ein- oder zweimal das zwölfte Kapitel dieses Buches. Immer wieder. Diese achteinhalb Seiten. Ich weiß nicht, wieso. Da ist keine fesselnde Handlung. Gedanken und Wünsche, Phantasien und Alltag. Das Aussehen eines schlafenden Fünfjährigen und ein großes Haus. Pläne der Protagonistinnen und Protagonisten. Mittendrin die zwei Sätze: Ja, das wird schön. Schön schlimm.
Seit einer Woche klingt in mir etwas an, wenn ich das lese. Etwas. Ich versuche, es zu greifen, dingfest zu machen, zu identifizieren, das, was da klingt. Es gelingt mir nicht. Vielleicht lese ich die Seiten deshalb immer und immer wieder. Weil ich wissen möchte, was das ist. Weil ich hoffe, es doch noch zu entdecken? Es steckt nicht in den Worten, was ich suche. Aber nur wenn ich jene Worte lese, spüre ich dieses nicht festhaltbare Etwas. Deshalb lese ich weiter …
Ist es nicht eine der wunderbaren Wirkungen eines Buches, daß es mich als Leser so unfaßbar berühren kann?
(Christa Wolf: Sommerstück)
Erinnerung des Tages:
Das erste Kofferradio im elterlichen Schrebergarten war ein Sonata, volltransistoriert; mit dem konnten Langwelle, Mittelwelle und vier Kurzwellenbereiche empfangen werden.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Zufrieden war ich am 19. August 2024 mit einer sich entwickelnden Phantasie, mit Gurkensalat einfach so, mit drei angenähten Knöpfen.
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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).