Es wird noch eine Weile immer wieder hergenommen werden.
Ich lese nicht gerne Romane, die historische Stoffe beschr… verar… Also, Romane mit Geschichten historischer Anmutung sind nicht meine Sache. Auch Kriminalromane oder sogenannte Thriller mag ich nicht.
Dennoch las ich in den letzten Tagen einen Mittelalter-Thriller (Eigenbezeichnung) von Marcello Simoni: „Die Abtei der hundert Täuschungen”. Ja, wirklich, ich las ihn von vorne bis hinten durch – und ich kann wirklich nicht sagen, wieso ich das tat. Und ganz hinten im Buch wird auf zwei weitere Werke Simonis hingewiesen, nämlich auf „Die Abtei der hundert Sünden” und auf „Die Abtei der hundert Verbrechen”, in denen mindestens einer der Protagonisten des gelesenen Buches vorkommt. Und drei weitere Bücher von diesem Autor werden auch beworben.
Erster Effekt: Marcello Simoni steht jetzt auf meiner Nimms-Mit-Liste, wenn ich etwas von ihm in den Öffentlichen Bücherregalen finde. Zweiter Effekt: Das gelesene Buch liegt hier und in ihm stecken drei Lesezeichen. Jeweils bei mich besonders berührenden Textstellen, die ich nicht einfach weglegen, vergessen will und kann. Sie einfach abzuschreiben oder zu scannen wird ihnen aber auch nicht gerecht. Also bleibt „Die Abtei der hundert Täuschungen” noch einige Zeit bei mir liegen, Ich werde es wie schon andere Bücher anderer Autoren immer wieder hernehmen, diese Passagen lesen, vielleicht zwei oder drei Seiten zurückblättern und von da an lesen, vielleicht auch zwei oder drei Seiten nach ihrem Ende noch lesen. Irgendwann macht es dann Klick im Kopf, und es entstehen eigene Ideen und Sätze, die – bis auf die Inspiration – wirklich nichts mit dem Buch zu tun haben.
Simonis Buch ist mit über 400 Seiten das dickste, das auf diesem Stapel liegt. Sonst sind da noch ein paar Bücher aus der Reihe „Kleine Edition” vom Mitteldeutschen Verlag Halle · Leipzig und aus der Reihe „Podium” vom Verlag Neues Leben Berlin. Kleine, handliche Büchlein mit weniger als 300 Seiten. Nein, andere sind da nicht zu finden, besser: nicht mehr zu finden, denn irgendwann trenne ich mich dann auch von Büchern, die darauf liegen. Es gibt keine festgelegte Zeitspanne dafür, irgendwann fühlt es sich eben richtig an.
Ich las einen Mittelalter-Thriller. Und habe mich mittlerweile auch weiter umgesehen nach Büchern von Marcello Simoni. Und ich habe mal wieder den letzten Teil einer Trilogie zuerst gelesen. Was soll's, das Buch erschien mir als eine abgeschlossene Geschichte, ich hatte nie das Bedürfnis, die mir bis heute unbekannten vorher angesiedelten Teile zu lesen.
Erinnerung des Tages:
Beim Herumdenken erinnerte ich mich heut an ein Buch, das ich schon unzählige Male gelesen habe, und begann es heute wieder zu lesen. Christa Wolf: Kein Ort. Nirgends.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Am 16. November 2025 war ich zufrieden mit einem Eimer Joghurt (1 kg, aufgegessen übern Tag), mit der Tour durch die Stadt, mit Bulgur mit Königsberger Klopsen (TK-Ware).
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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).


@deremil Was genau hat dich denn gefesselt? Was machte der Autor anders als andere Autor*innen, deren Bücher du zuvor im gleichen Genre nicht lesen mochtest?
(Oder waren es Vorurteile?)
Ich habe eine Zeitlang fiktive historische Romane verschlungen. (Rebecca Gablé u. a.)
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Puh. Die ersten Seiten machten mich neugierig, ließen mich nicht – wie sonst so oft – nichtverstehend oder gelangweilt abbrechen. Wer weiß, vielleicht erweitert sich mein Leseinteresse grad nochmal.
@deremil Find ich toll.
Remote-Antwort
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Christa Wolf habe ich als Studentin geliebt. Ich müsste sie mal wieder lesen.
Ich habe ziemlich viele ihrer Bücher in meinem Besitz. Durch sie erst bin ich auf die deutschen Romatiker (Günderode, Brentano, von Arnim, Kleist usw. usf.) aufmerksam geworden. Irgendwann brauche ich Kein Ort. Nirgends. nochmal ohne Unterstreichnungen …