Ich gehöre anscheinend zur Schokoladenindustrie.
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Da saß ich heute seit kurz vor Mittag am Schreibplatz, hatte auf dem Rechner ein Webradio laufen und spielte mit verschiedenen Federn herum. Ich kritzelte Striche aufs Papier, die nicht wirklich ein erkennbares Bild formten. Aus den niedergeschriebenen Worten ergab sich kein runder Satz, kein einziger. Manchmal ist es wirklich zum Haareraufen.
Dann blätterte ich mich durch verschiedenen Papierkram: erst durch eine Liste mit Stichworten (Schreibanregungen), in meinem Papierkalender, dann durchs Schulheft mit den letzten drei Adventskalenderlisten (2012, 2022 und 2023). Ach, schau an, in diesem Jahr wird das erste Türchen am ersten Advent geöffnet, am 1. Dezember? Der 23./24. und der 27. werden die Tage des Einkaufschaos' werden, befürchte ich. Und auch am 30./31. Dezember werden alle, denen über Silvester der Zusammenbruch des gesamten Einzelhandels bevorsteht, die Geschäfte stürmen – schließlich ist erst am 2. Januar 2025 wieder Gelegenheit, die Vorräte an Toilettenpapier und Scheuermilch aufzufüllen. Dazu kommt auch noch, daß am Montag, den 6. Januar 2025 Feiertag ist in Sachsen-Anhalt, d. h. am Freitag und Sonnabend vorher werden die Discounter wieder proppenvoll sein. (Etwa drei Wochen später werden dann Osterhasen und -eier in die Regale geräumt werden, mitten zwischen das Faschingszeug, wetten?)
Plötzlich war eine Idee geboren, aus der Worte, Sätze flossen. Eins von den Neidorfer Weihrichkaarzle verbreitete seinen weihnachtlichen Duft, ich hätte gerne ein paar Lebkuchen oder Pfeffernüsse gehabt. Es schrieb sich. Nach einer knappen Stunde war der Text heruntergeschrieben. Zwei Zeitfehler entdeckte ich und besserte sie aus, an einer Stelle fehlte ein mir beim Lesen ein wichtiges Wort: Da mußte ich einen ganzen Satz umformulieren, gar zwei Sätze draus machen. Aber sonst? Nun, sonst habe ich heute meinen ersten Blogartikel für den Adventskalender 2024 fertiggestellt. Heute, an einem Tag, der sommerlicher kaum sein kann im Mai. Ich scheine zu arbeiten wie die Schokoladenindustrie und andere Hersteller von jahreszeitlich geprägtem Naschwerk: Die fangen auch schon kurz nach Ostern an, die Waren für die Weihnachtszeit zu produzieren. Damit auch rechtzeitig zum Beginn der „besinnlichen Zeit” (Wird die in den Geschäften diesmal im September oder schon im August eröffnet?) genug davon verkauft werden kann. Wenn ich jetzt jede Woche ein Adventskalendertüchen fülle, dann bin ich Anfang November fertig damit …
Erinnerung des Tages:
Eine Erinnerung, die ich auffrischen muß: Ich war vor vielen Jahren zum „Tag der offenen Tür” in der örtlichen Halloren Schokoladenfabrik.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Zufrieden war ich am 12. Mai 2024 mit der Arbeit am Schreibplatz, mit der Zeit auf dem Marktplatz, mit den Nudeln mit Butter und Käse.
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Bei mir und meinem Mann gibt es eine antizyklische Tradition. Der jüngere Sohn backt jedes Jahr einen Stollen für uns, einen wirklich einmalig leckeren. Einen, den es in keinem Geschäft zu kaufen gibt. Das Gebäck ist allerdings sehr groß. Darum wird es portioniert, je zwei dicke Scheiben pro Portion. Die landen dann im Gefrierschrank. Und so sitzen wir im Sommer schon mal unter dem Sonnenschirm auf dem Balkon und genießen diese Köstlichkeit.
Sowas hätte ich gestern gut gebrauchen können. (Ob sich Pfefferkuchen wohl auch einfrieren lassen?)
Warum eigentlich nicht? Einfach mal ausprobieren.