Ein besonderer Fund am heutigen Morgen.
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Direkt neben mir liegt auch nachts Schreibzeug. Es wird benutzt, manchmal direkt vorm Einschlafen, manchmal beim Zwischenwach. Und manchmal … Heute fand ich beim Aufstehen zwei Sätze, die ich mit lateinischen Buchstaben (also den für mich ungewohnteren, doch heute im deutschsprachigen Raum üblichen Schriftzeichen) geschrieben habe. An die ich mich nicht im geringsten erinnern konnte und kann. An einen Flugtraum ohne Flug- bzw. Höhenangst kann ich mich vage erinnern, weil ich ihn gegen fünf Uhr während eines Besuchs im Badezimmer noch nachempfunden habe – doch an diese wenigen Worte nicht:
Was uns unter der Sonne als etwas erschien, das uns vereinen kann, schweißt uns in den Wolken fest zusammen. Unsere Umarmung ist lebensrettend.
Zwei Sätze nur. Mitten aus der Nacht. Aus dem Unbewußten. Von irgendwoher. Wie könnte ich sie einordnen in all das, was ich sonst niederschreibe; welche Bedeutung mag ich ihnen zumessen? War das, was in dieser Nacht geschah, automatisches Schreiben – Écriture automatique? In welchem Bewußtseinszustand war ich, während ich diese Sätze notierte: War ich wach, war ich halbwach oder tief in einem Traum? War ich in jenem Moment überhaupt ich oder schrieb da jemand anderes? Woher kommen solche und ähnliche Sätze zu tiefschlafener Nacht?
Natürlich: Momentan sind fehlende Berührungen/Umarmungen ein Thema für mich; ich vermisse sie seit langer Zeit, vielleicht sogar seit zu langer Zeit. Etwas gegen dieses Vermissen zu tun ist mir alleine nicht möglich, dazu bräuchte es immer eine zweite Person, einen anderen Menschen …
Heute weggegeben bzw. entsorgt:
Einen größeren Spiegel (etwas mehr als DIN A3) und zwei Schüsseln „Zu verschenken” ins Haus gestellt.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Zufrieden war ich am 9. April 2024 mit den vom defekten Telefon heruntergeladenen Daten (was für ein Fitz – es ließ sich beim hmpfundnölfzigsten Versuch einschalten und dann war es möglich), mit begonnenem Packen, mit Wiener Würstchen mit Brötchen und Senf.
© 2024 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Findest du so etwas nicht unheimlich?
Es ist ja nicht zum ersten Mal geschehen 😉 Unheimlich ist nicht das richtige Wort. Unverstehbar, ungewöhnlich, merkwürdig (des Merkens würdig) …
Ich empfinde so etwas als unheimlich, weil es sich für mich nicht rational erklären lässt.
Ich kann das nachempfinden. Aber es gibt sooooo viel das rational nicht erklärbar ist (Sympathie, Liebe, Geldfinden …), ich bin da meist nur neugierig.
Okay, das stimmt. Vielleicht sind das Dinge, bei denen ich mich bereits daran gewöhnt habe, dass ich sie nicht rational erklären kann.
Umarmungen, ja, die vermisse ich auch jeden Tag!
Grüße von Gerel
Ja, auch schon einfache Berührungen …
Geht das nicht tendenziell allen alleinlebenden Menschen so?