Über ein launisches Frühlingslüftchen.
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Es geht ein Wind das Tal entlang. Einer, der sich nicht so ganz entschieden hat, ob er nun mäßig oder sehr heftig wehen soll. Allerdings schiebt er die Regenwolken so hastig über das Dorf hinweg, daß es nicht zu regnen beginnt.
Eine Frau und ein Kind sind an der Hauptstraße Hand in Hand unterwegs. Vielleicht auf dem Heimweg vom Kindergarten? An so manchem Haus haben die zwei mit dem böse um die Ecken pfeifenden Wind zu kämpfen. Das Kind wird immer wieder gegen die Frau geschoben. Aus einem Papierkorb neben einer Bank an der Bushaltestelle reißt der Wind ein Stück Papier empor, wirbelt es eine Weile in der Luft umher. Und plötzlich beginnt das Kind zu plärren: Das Papier wird nämlich direkt auf sein Gesicht gedrückt. Das Kind steht wie festgewachsen, die Frau wird abrupt gebremst und sieht erst da das Malheur. Natürlich ist das schnell behoben, das Papier fliegt weiter, das Gesicht des erschrockenen Kindes ist wieder frei, das Plärren endet, und die beiden gehen – im Wind immer mal wieder schwankend – weiter.
Es ist Frühling im Dorf. Und es weht mehr als ein „laues Lüftchen”.
Erinnerung des Tages:
Einmal, als ABC-Schütze, spielte ich auf dem Schulweg mit meinem Schlüssel – und zuhause war er weg (unterwegs verloren, aber damals war das nicht weiter schlimm) und ich war deshalb ein todunglückliches Schlüsselkind.
Mit einem Danke fürs Lesen schleiche ich mich davon.
P.S.: Zufrieden war ich am 2. April 2024 mit dem Einkauf im Dorf (per ÖPNV auf der grünen Wiese viermal am Tag erreichbare Geschäfte), mit einigen besonderen Sätzen unter den gelesenen, mit dem erfolgreichen Ignorieren des Schwurbelgeschwafels.
© 2024 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Schlüsselkind-Geschichten gab es in unserer Familie auch reichlich. Mein Sohn schloss die Türe immer auf, indem er das Schlüsselband noch um den Hals hatte. Raus kam es, weil ich ihm mal die Türe aufmachen wollte und mein Sohn am Schlüsselband in den Flur schwebte.
Hast du noch mehr Dorfgeschichten?
Grüße von nebenan
Dorfgeschichten kommen bestimmt noch mehr (eine ist sogar schon in Vorbereitung, aber die braucht noch etwas Feinschliff). Und Ideen dazu hab ich auch noch einige, da bin ich mir ganz sicher.