Man könnte es wohl antiken Werbeflyer nennen.
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Ich erhielt eine ganz besondere Akzidenz (Gebrauchs-/Alltagsdrucksache), eine Art Werbematerial. Papier mit Geschichte: An einer 1961 in der DDR in der HO WISMUT gekauften Flasche (süßen) Bulgarischen Rotweins (aus Grabowo, von Winprom) hing ein wiziges Heftchen; ganze zwölf Seiten im Format von etwa DIN A10 hat es. Inhalt: Kleine Abbildungen und Witze über und mit Gabrowoern, die scheinbar soetwas wie die Ostfriesen und Schwaben ihres Landes waren:
In Gabrowo fragt die Hausfrau ihren Gatten: „Willst Du den Gästen nichts Erfrischendes anbieten?” „Aber natürlich” ruft der erfreut und öffnet eifrig alle Fenster im Haus.
Ja, nicht wirklich witzig denke ich, während ich das lese. Aber vor 60 Jahren, noch vor meiner Geburt also, sahen die Leute das noch nicht so (str)eng. Vor allem nicht dann, wenn die Randgruppenwitze von Angehörigen der jeweils dargestellten Randgruppe vorgetragen wurden … Das Heftchen wurde seit 1961 aufgehoben und wird von mir wohl dem Projekt Zettelwerk übergeben.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 22. November 2023 war ich zufrieden mit der noch immer blühenden Phantasie, mit dem Besuch beim Vater, mit der durch Quellwasser nachgefüllten Radioaktivität.
© 2023 – Der Emil. Eigener Text & Bild unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Ich hatte eine Kollegin zu DDR-Zeiten, die hatte in einer Akzidenzdruckerei in Leipzig Schriftsetzer gelernt. Die haben noch lange Eintrittskarten im Handsatz gearbeitet und wenn die erzählte, dann kam es mir vor, in einer anderen Welt zu sein. Die Druckindustrie wandelte sich und diese Druckerei verschwand und mit ihr die alten Druckverfahren. Ich ärgere mich heute noch, dass ich mir nicht einen Setzkasten besorgt hatte.
Das Heftchen zu übergeben finde ich gut.
Grüße aus der Stadt, in der der Buchdruck und anderes keine Rolle mehr spielt.