Ich finde, das paßt zum November.
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Blick in den Strom
Nikolau Lenau (∗ 1802 – † 1850)
Sahst du ein Glück vorübergehn,
Das nie sich wiederfindet,
Ist's gut in einen Stom zu sehn,
Wo alles wogt und schwindet.
O! starre nur hinein, hinein,
Du wirst es leichter missen,
Was dir, und soll's dein Liebstes sein,
Vom Herzen ward gerissen.
Blick unverwandt hinab zum Fluß;
Bis deine Tränen fallen,
Und sieh durch ihren warmen Guß
Die Flut hinunterwallen.
Hinträumend wird Vergessenheit
Des Herzens Wunde schließen;
Die Seele sieht mit ihrem Leid
Sich selbst vorüberfließen.
Zu finden unter anderem beim Projekt Gutenberg und mittlerweile gemeinfrei.
Der dritte große Dichter des Weltschmerzes wird Nikolaus Lenau auch genannt, der dritte neben Byron und Leopardi. Hach! Dafür, daß ich so oft in seinen Gedichten lese, hab ich ihn hier verdammt selten hergezeigt: heute erst das dritte Mal. Und auch das ist ein Gedicht, daß in meinem Kopf eine ganze Welt sich entwickeln läßt.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 12. November 2023 war ich zufrieden mit dem frühen Tagestart um acht Uhr, mit der Möhrensuppe, mit einem durchsortierten Karton Zeugs (vieles landete im Müll).
Vielen Dank für das Gedicht, es spricht mich sehr an.
In der Tat, eine ganze Welt fließt dort dahin …
Ich mag seine Gedichte auch!