Ich und Bücher und Lesen und Denken.
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Ein Gutes vorweg: Die Heizung heizt seit heute mittag.
Und damit komme ich auch schon zu dem, was mir tatsächlich gegen den Strich geht, wie man so sagt. Meine Versuche, die Anzahl gehorteter Bücher zu verringern∗), signifikant zu verringern∗), sind schwierig und enden meist nicht zufriedenstellend. Nebenbei verlängert sich auch die Zeit, die ich zum Lesen eines Buches aufwenden muß. Wo ich früher zwei oder drei Tage brauchte, um etwa 600 Seiten durchzuschwarten, bleibe ich heute alle paar Seiten an ein paar Sätzen oder auch nur einem Satz hängen. Dann blättere ich einige Seiten zurück und lese das, was sinngebend vor der Stolperstelle steht, nocheinmal. Und nocheinmal. Immer wieder stoße ich mich an dieser Stelle. Immer wieder versuche ich, die Textstelle mit meinem Erleben „abzugleichen”, mir zu erklären. So beschäftige ich mich mit einem Buch neuerdings eine Woche oder länger.
Das passiert mir mit Büchern aller Genres. Wissenschaftliche Phantastik (Sci-Fi), Krimi, Gesellschaftsroman, Trivialroman: All das und noch viel mehr enthält solche Stolperstellen für mich. In H. D. Thoreaus „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat” (Civil Disobedience) fand ich auf 70 postkatengroßen Seiten elf davon, in Walentin Rasputins „Abschied von Majora” bleibe ich im ersten Drittel des Buches nun schon zum vierten Mal auf diese Weise hängen. Liegt das … Ich habe keine Ahnung, warum ich heute so viel mehr berührt werde (im positiven wie im negativen Sinne) von den Sätzen, als das früher der Fall zu sein schien.
Dennoch habe ich es heute geschafft, aus vier von den Bücherstapeln auf dem Fußboden drei zu machen, die noch dazu alle etwas niedriger sind als vorher. Mehrere Stunden saß ich davor. Packte Bücher in eine Klappbox. Saß dann am Tisch, auf den ich die Bücher aus der Box getürmt hatte und sortierte erneut: Ganz sicher weg, vielleicht weg, behalten (weil lesen). Zu der letzten Kategorie gehörte dann eines, das sofort dort lag (Brigitte Reimann: Ankunft im Alltag), und eines vom Vielleicht-Haufen (Alfred Leman: Der unsichtbare Dispatcher), beide keine 300 Seiten mächtig. Am Ende aber hatte ich nach meinem Gefühl noch immer viel zu wenige Bücher aussortiert und am späten Nachmittag in den Öffentlichen Bücherschrank gebracht, nur 26 …
∗) Wenn ich in diesem Tempo weitermache, brauche ich noch Monate, wenn nicht gar Jahre dafür.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 17. Oktober 2023 war ich zufrieden mit der Marmeladensemmel zum Frühstück (normalerweise nur ein Keks), mit der funktionierenden Heizung, mit den aussortierten Büchern (naja, nicht ganz, aber doch, schon, denn so viele auf einmal gab ich noch nie weg).
© 2023 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Mit meiner Sortierung meines Bücherschrankes bin ich ganz gut schon ein großes Stück weitergekommen. Die Entscheidungen fallen mir sehr leicht, lange genug habe ich darüber nachgedacht – und ich wünsche meinen Büchern noch viele Leser*innen.
Das Nachdenken über Gelesenes erlebe ich selbst inzwischen ebenfalls als intensiver.
Als nächstes werden die zahlreichen, selbstaufgenommenen Videokassetten aus meinem Medienschrank entlassen. Damit kann wohl niemand mehr etwas anfangen, ich werde sie ins Altstoffsammelzentrum bringen.
Weiterhin eine funktionierende Heizung wünscht
C Stern
Wenn es „nur“ Bücherschränke wären … Aber es sind Stapel und Haufen gelesener und ungelesener Bücher und ein Regal, in dem mehr als 400 Bücher stehen, und eine Unzahl an Kartons, in denen Bücher verstaut sind.
(Ich habe mir gerade einen VHS-Recorder besorgt, um mal anzusehen, was da in meinen Schränken liegt.)
Den alten VHS-Rekorder gibt es tatsächlich noch bei mir, aber ich schaue keine Videos mehr. (Ich habe dazu auch ein Heftchen, wo ich genau nachlesen kann, was auf den Videos zu sehen ist.)
Was jahrelang herumsteht und keine Beachtung mehr findet, davon trenne ich mich. Eines Tages, anlässlich eines Umzuges in altersgerechte vier Wände mit weniger Wohnfläche, wäre dies sowieso nötig.
Ich wünsche Dir interessante Video-Entdeckungen! C Stern