Ein lange nicht gehörtes Wort.
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Als ich heute in der kurzen Warteschlange bei der Post stand, um ein Paket auf die Reise zu schicken, wurde ich ungewollt Zeuge des Dialogs hinter mir. Zwei Menschen erzählten sich, was ihnen in letzter Zeit alles widerfahren war. Und mittendrin fiel der Satz: „Ich bin sowas von groggy.”
Wann hatte ich das Wort zuletzt gehört, wann zuletzt selbst ausgesprochen? An der EOS, bei der Armee und sogar noch im Studium war „groggy” ein übliches, häufig verwendetes Wort, häufiger jedenfalls als das in ähnlicher Bedeutung gebrauchte „mallot” (von frz. malade). Groggy war ich, wenn ich ausgelaugt, k.o., müde, total schlapp war. Manchmal auch lustlos, vollkommen lust- und antriebslos.
Natürlich habe ich nachgesehen, woher das Wort wohl kommt. Allerdings bezweifle ich, daß es (auch) in der DDR als ein direkt aus dem Englischen (groggy: schwach und unfähig, klar zu denken oder richtig zu gehen, meist aufgrund von Müdigkeit oder Krankheit) herkommendes Wort umgangssprachlich wurde. Vielleicht … Vielleicht aber schwappte es ja mit vielen anderen Englischen/Amerikanischen Begriffen aus dem Westen herüber? Das wäre eine mir durchaus plausibel erscheinende Erklärung.
Vielleicht werde ich groggy wieder in meinen aktiven Sprachgebrauch übernehmen. Und neugierig bin ich auch, ob euch in den – sagen wir: letzten zwei Wochen ein altbekanntes, heute nicht mehr gebräuchliches Wort zu Ohren kam, oder habt ihr eines von ihnen gelesen? Wenn ja, schreibt es mir doch bitte in einen Kommentar. Danke.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 18. September 2023 war ich zufrieden mit dem abgeschickten Paket, mit zwölf weggebrachten Büchern (und nur eines mußte ich einfach mitnehmen), mit Pide und Tartar (Rindsgehacktes mit Eigelb und Zwiebeln angemacht) und Spreewälder Gurken dazu.
© 2023 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Dieses Jahr habe ich den Abreisskalender von Duden „Vergessene Wortschätze“. Dort gibt es täglich ein älteres Wort welches (fast) nicht mehr genutzt wird. So manche kenne ich noch von früher oder nutz(t)e sie selbst.
Für heute z.B. gibt es das Wort „schiefmäulig“.
Einen schönen Abend dir.
Es gibt einen Abreißkalender mit vergessenen Wörtern?
*Kaufwunschunterdrückungsversuch*
Wäre was für dich.
Vielleicht beschenkt dich ja das Christkind. ????
Ich glaube ja noch an Wunder. Aber angekündigte …?
Vielleicht warst du besonders brav. Grins…
Aus dem 😉 wurden Fragezeichen. Lach…
Das „fetzt“ !
Ist zwar nicht ganz verschwunden, aber ein Wort meiner Jugend.
Wenn ich es heute sage, rollt meine 18-jährige Tochter mit den Augen. 🙂
„Groggy“ gehört aber noch immer zu meinem Sprachgebrauch obwohl immer häufiger daraus ein ko. wird.
Das fetzt und das ehrt — wobei ich Fetzt auch als „Das fetzt ein“ kenne …
Mein Erschöpfungswort ist meist „knülle“.
Eine ganze Sammlung von Worten, die mir dazu einfielen, und die in einer Bandbreite von „selten – sehr häufig“ verwendet rangieren: „groggy“ höre ich sehr oft, zu oft, ich mag das Wort nicht so sehr und vor allem den Zustand, den wir damit meinen, schätze ich so überhaupt nicht – „marod“ höre ich weniger, aber doch auch.
Ich mag bevorzugt alte Worte und sie finden sich auch in meinem aktiven Sprachgebrauch, weil ich ganz natürlich mit ihnen aufgewachsen bin. Nichts Aufgesetztes also, sondern selbstverständliche Umgangssprache, wie sie bei Großeltern und Eltern gehört wurde.
Ich schätze allerdings auch neuere Wortschöpfungen, weil ich Freude an der deutschen Sprache habe, vor allem liebe ich Worte, die Tat.sachen auf den . bringen! Beispielsweise: Intelligenzflüchtling, Lachphimose oder Possibilist*in. Das Wort Rat*schlag* finde ich auch sehr untersuchenswert, der (ungefragte) Rat ist da oft mit einem Schlag verbunden – nein danke, keine Lust darauf … Lieber ist mir da schon ein liebevoller Hinweis oder wenn es sein soll, ein Tipp.
Lasse liebe Grüße aus dem Nachbarlande hier!
Groggy. Das habe ich auch schon lange nicht mehr gehört. Ich habe es durch „fertig“ in meinem Sprachgebrauch ersetzt. Aber da es jetzt ins Bewusstsein gerückt wurde, kann es sein, dass ich es auch wieder verwenden werde.