Ich träumte mich in einer neuen Rolle.
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Ich schrieb es sicherlich schon mehrfach: Nach dem „Wachwerden” liege ich gerne noch eine Weile auf der Schlafstatt, weil ich in dieser Zeit hochinteressante Träume erlebe. Meist sind es mehrere Fortsetzungen eines einzigen Traumes, manchmal sogar alternative Fortsetzungen (interessant, daß meine Phantasie das so leicht entwickeln kann). In dieser Zeit weiß ich, daß ich nicht mehr richtig schlafe. Aber noch ein Stückchen weiterträumen mag ich, weil es grad so schön, so interessant war. Das kann ich mittlerweile wirklich gut. (Nur so richtig im Gedächtnis bleiben diese Träume i. d. R. leider nicht, und ich kann zu meinem Bedauern auch nicht zwischendrin etwas davon aufschreiben oder anderweitig festhalten.)
Heute vormittag träumte ich eine Mischung aus Mittelaltermarktgeschehen und meiner Studentenzeit. Der Ort war eine krude Mischung aus Karl-Marx-Stadt, Schneeberg und Halle (Saale). Es war Sommer, nicht zu heiß, es wehten leichte Winde. Ich war nicht Held, ich war nicht Opfer, eher beobachtete ich und kommentierte in Gedanken, was da geschah im Traum. Ja, es gab auch erotische und sogar pornografische Elemente, doch das, woran ich mich am besten erinnere, ist ein reichgedeckter Tisch, eine Tafel. An der saßen sehr viele Menschen, die wortlos speisten mit lächelnden, verzückten Gesichtern. Es gab keinerlei Getränke. Und ich wurde böse angeschaut und angezischt, als ich das laut sagte und damit die Wortlosigkeit störte. Daraufhin war ich eine kurze Zeit eher wach als im Traum, aber wie es weitergeht, das wollte ich schon wissen.
Bald schon träumte ich weiter und wieder von dieser Tafel. Diesmal saß ich mit daran und es gab reichlich zu trinken. Nur die Speisen, die waren alle aus Porzellan und Ähnlichem nachgebildet, täuschend echt zwar, aber nur Dekoration. Wir fuchtelten dennoch mit Messer und Gabel an dem herum, was auf unseren Tellern lag, und führten unsichtbare Bissen zum Mund. Und jeder Bissen mußte mit reichlich Getränk „hinuntergespült” werden. Das führte dazu, daß ich nach einer Weile meine (zu diesem Zeitpunkt plötzlich nackte, natürlich, was sonst) Tischnachbarin durch Aufwachen verlassen mußte – nach der Rückkehr aus meinem realen Badezimmer hatte ich keine Chance mehr weiterzuträumen.
Nur in dieser Szene war ich tatsächlich am Geschehen beteiligt, bei allen anderen Sachen war ich nur Beobachter, Zuschauer wie so ein Kameramann und unfähig, tatsächlich einzugreifen oder gar mitzumachen. Ich weiß nicht, ob es irgendwann schonmal so war in meinen Träumen; jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, daß mir das nach dem Aufwachen noch so bewußt und präsent war wie heute.
Nun, auch im realen Leben bin ich gerne der Beobachter, Zuschauer, will nicht unbedingt jemand sein, der selbst aktiv beteiligt ist an was auch immer. Es ist möglich, daß das jetzt in meinen Träumen angekommen ist …
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 24. August 2023 war ich zufrieden mit den Erinnerungen an meine Träume, mit der zugelassnen Faulheit und der trotzdem weggebügelten Wäsche.
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Wird vielleicht eine Art neue Traumheimat, jedes Mal mit fantastischen Beigaben…
Über die phantastischen Beigaben denke ich jetzt nach.